Elektronische Prüfungen
Auswirkungen und Potentiale der Digitalisierung werden für viele Bereiche der Hochschullehre diskutiert, auch für das so zentrale Feld der Prüfungen. Um hier konzeptionelle und strukturell wichtige Schritte an der TH Köln zu gehen, wurden vorhandene Erfahrungen zu elektronischen Prüfungen inklusive der technischen, rechtlichen, organisatorischen und didaktischen Überlegungen gebündelt.
Prüfungsdidaktik
Die Prüfungsdidaktik zielt darauf ab, didaktisch sinnvolle Prüfungen zu konzipieren und umzusetzen, sie sukzessive zu verbessern und weiterzuentwickeln. Legen Sie zunächst das Learning Outcome der Veranstaltung oder des Moduls fest. Darauf aufbauend definieren Sie ein Niveaustufenmodell oder Kriterienraster. Aus beiden Schritten können Sie ableiten, wie ein passendes Prüfungsformat aussieht. Für die Entwicklung von Prüfungskonstruktionen sind an der TH Köln Multiplikatoren in den Fakultäten Ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Gerne unterstützen wir Sie bei weiteren Schritten.
Prüfungsformate lassen sich grundsätzlich nach zwei Aspekten auswählen, die sich ergänzen können:
Taxonomiestufe der Prüfung: Sollen die Studierenden theoretisches Faktenwissen wiedergeben oder Fertigkeiten und Fähigkeiten zeigen? Wie komplex ist der Kontext, in dem die Studierenden in der Prüfung Handlungen vollziehen? Welche Aspekte müssen für eine angemessene Herangehensweise abgewogen werden? Welche Messgegenstände können mit welchem Messverfahren erhoben werden? Die Taxonomiestufe der Prüfung ist definiert durch das Learning Outcome der Veranstaltung oder des Moduls.
Zeitpunkt der Prüfung: Die Prüfung kann verschiedene Funktionen erfüllen: Vor der Veranstaltung als diagnostisches Instrument, währenddessen (formativ) oder zum Abschluss (summativ). Formative Prüfungen finden kursbegleitend statt, Lehrende erhalten frühzeitig Informationen über Lernfortschritte und -anlässe der Studierenden. Summative Prüfungen finden nach der letzten Sitzung einer Veranstaltung oder eines Veranstaltungsabschnitts statt, beispielsweise durch Simulationen, Präsentationen, Problemlösungen, aber auch durch Klausuren oder Hausarbeiten. Diagnostische Prüfungen helfen Studierenden und Lehrenden, bereits vor Beginn einer Veranstaltung einzuschätzen, wie Vorkenntnisse und avisierte Ziele oder formulierte Voraussetzungen zueinander passen und welche Herausforderungen mit welchen Unterstützungsmöglichkeiten gemeistert werden können.
Scannerklausuren
Scannerklausuren sind papierbasierte Prüfungen, die am Computer mit einer Prüfungssoftware (EvaExam) erstellt und elektronisch ausgewertet werden. Die Prüfungen werden klassisch auf Papier geschrieben und danach eingescannt. Abschließend erfolgt die automatische Auswertung bei geschlossenen Fragen. Offene Fragen müssen wie gewohnt manuell ausgewertet werden. Welche Vorteile Scannerklausuren bieten und wie man sie durchführt, erfahren Sie auf den Lehrpfaden.