Alltagsschuhe bequem mit einem Klickpedal verbinden
Klickpedalsysteme ermöglichen eine enge Verbindung zwischen Fuß und Pedal und sorgen für effizientes und kontrolliertes Fahren. Sie werden daher insbesondere im Radsport eingesetzt. Neben speziellen Pedalen werden dafür auch Fahrradschuhe benötigt. Das von der TH Köln unterstützte Start-up ClipClap hat einen Adapter entwickelt, mit dem Klickpedale auch mit Freizeitschuhen verwendet werden können.
„Bei den gängigen Systemen werden spezielle Schuhplatten, die Cleats, unter die Fahrradschuhe geschraubt. Tritt man mit diesen auf das Klickpedal, rasten sie ein – das sorgt für eine effiziente Kraftübertragung, geringe Abrutschgefahr sowie eine höhere Trittfrequenz“, sagt Jannik Reker, der ClipClap gemeinsam mit Verónica Rodríguez Villarreal gegründet hat. „Für Profis ist dieses System sehr gut geeignet, im Alltag oder bei Radreisen und -touren gibt es jedoch Nachteile: Da man mit Klickschuhen nicht besonders gut gehen kann, benötigt man im Alltag ein zweites Paar Schuhe, welches den Platzbedarf und das Gewicht erhöht.“
Pressemitteilung PM 14/2023
vom 27. Februar 2023
Reker und Rodriguez Villarreal, die den Masterstudiengang Produktdesign und Prozessentwicklung an der TH Köln absolviert haben, entwickelten deshalb eine alltagstaugliche Lösung: „Unser Adapter besteht aus einer Grundplatte und einem Gurt. Die Platte aus einem Verbund von recyceltem Kunststoff und hochwertigem Edelstahl ist mit allen gängigen Zwei-und Dreiloch-Klickpedalen kompatibel – das heißt, sie kann sowohl mit Rennrädern als auch mit Mountain- und Trekkingbikes genutzt werden. Der Gurt verbindet Platte und Schuh. Er besteht zum Teil aus wiederverwerteten Fahrradschläuchen, damit der Grip, also die Haftung am Schuh, erhöht wird“, erklärt Rodríguez Villareal.
Bildergalerie
Verónica Rodríguez Villarreal und Jannik Reker haben mit ihrem Start-up ClipClap einen innovativen Fahrradpedal-Adapter entwickelt. (Bild: Heike Fischer/TH Köln)
Mit Hilfe des Adapters lassen sich Freizeitschuhe mit einem Klickpedal verbinden. (Bild: ClipClap)
Mit Prototyp 3.500 Kilometer von Köln nach Portugal gefahren
Erprobt wurde der Adapter unter anderem während einer 3.500 Kilometer langen Fahrradtour, die Reker von Köln zum Auslandssemester ins portugiesische Aveiro führte. „Durch diesen Feldtest konnten wir viele ganz praktische Erkenntnisse gewinnen und den Adapter entsprechend modifizieren“, so Reker. Zudem habe sich gezeigt, dass das System nicht nur komfortabel, sondern auch funktional sei: „Die zusätzliche Zugkraft verbessert die Tritteffizienz spürbar, ermöglicht einen runderen Tritt und verhindert ein Abrutschen der Pedale. Der Adapter ist damit sowohl für den Alltag als auch für den Amateursport sehr gut geeignet.“
Betriebswirtschaftlich begleitet werden Reker und Rodríguez Villareal von Prof. Dr. Monika Engelen vom Institute for Business Administration and Leadership der TH Köln. Sie räumt dem Team große Chancen ein, sich am Markt zu behaupten: „Die Fahrradindustrie ist während der Pandemie rasant gewachsen. Zudem lässt sich bei privaten Käufer*innen mit Blick auf das Equipment ein allgemeiner Trend hin zu einer Professionalisierung beobachten. Der Klickpedaladapter von ClipClap verbindet Komfort und Technik und fügt sich damit sehr gut in diese Entwicklung.“
Vielfältige Möglichkeiten für Gründende
Die TH Köln unterstützt Start-ups und bietet Gründungsteams eine individuelle Beratung bei der Realisierung ihrer Vorhaben. An allen Standorten der Hochschule sind so genannte Inkubatoren eröffnet worden oder stehen kurz vor der Fertigstellung, in denen die künftigen Unternehmer*innen ihre Ideen verfolgen können. Diese Möglichkeiten stehen nicht nur Studierenden und weiteren Hochschulangehörigen, sondern auch Alumni zur Verfügung.
Reker und Rodríguez Villareal haben die umfangreichen Beratungsangebote des Gateway Gründungsservice der TH Köln genutzt und ihr Konzept in dessen Coworking Space am Campus Deutz weiterentwickelt. In der Prototypenwerkstatt MakerSpace des Projekts StartUpLab@TH Köln arbeiteten sie mit Hilfe moderner Maschinen an ihrem Prototyp. Darüber hinaus erhielten sie eine Förderung aus dem Programm KickStart@TH Köln, das Teams der Hochschule bei der Umsetzung von innovativen Ideen in Prototypen unterstützt. Technisch werden Reker und Rodríguez Villareal zudem von Prof. Dr. Nicolas Pyschny vom Institut für Allgemeinen Maschinenbau beraten.
Das Start-up wird durch ein EXIST-Gründungsstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Februar 2023