Den Weg zur Uni mit dem Fahrrad zurückgelegt – über 3500 Kilometer

Fahrt Zur Uni (Bild: Jannik Reker/ TH Köln)

Jungunternehmer testete seine Erfindung für einen Klickpedaladapter auf der Strecke von Köln nach Aveiro in Portugal

3500 Kilometer hat Jannik Reker auf dem Fahrrad als Teststrecke für seine Erfindung zurückgelegt und damit bewiesen, dass sein neuer Klickpedaladapter funktioniert. Der Ingenieur ist Masterstudent der TH Köln und verbringt derzeit sein Auslandssemester im Studiengang Produktdesign und Prozessentwicklung in Nordportugal, an der Universität von Aveiro. Den Weg von Köln zur Uni legte er auf einem Mountainbike mit 25 Kilo Gepäck zurück - ohne E-Motor.

„Ich fahre gerne Fahrrad.“ Damit begründet der 29jährige seine Entscheidung, diese kräftezehrende sechswöchige Tour auf sich zu nehmen. „Ich habe acht Kilo abgenommen auf der Strecke“, so Reker. „Dabei habe ich jeden Tag rund 5000 Kalorien zu mir genommen!“ Die Tour war für ihn der Ernstfall, vorher war er nie weiter als 100 Kilometer an einem Tag gefahren. Weder eine Schleimbeutelentzündung in den Fersen noch eine Borelliose durch einen Zeckenbiss brachten ihn zum Aufgeben. Zum Übernachten schlug der Radler sein Zelt auf und kochte sich auf einem kleinen Campingkocher sein Abendessen, auf 2000 Meter Höhe in den Alpen genauso wie an der spanischen Atlantikküste.

Gemeinschaftserfindung von Ingenieur und Designerin

Der Test für die Erfindung mit dem Namen „ClipClap“ war erfolgreich, die überarbeitete Version wird dann auf der 4000 km langen Rückfahrt ausprobiert, die für März geplant ist. Die Idee zu einem Aufsatz, der normale Straßenschuhe zu Rennpedalschuhen macht, stammt von Rekers Kommilitonin Verónica Rodríguez Villarreal. Sie kam aus Monterrey in Mexiko zum Prodes-Studium an die TH Köln. Gemeinsam entwickelten die studierte Industriedesignerin und der Maschinenbau-Ingenieur den Prototypen von ClipClap und meldeten ihn als Gebrauchsmuster beim Patentamt an.

Mehrfach nutzten die beiden Studierenden den 3-D-Drucker im Labor von Prof. Dr. Nicolas Pyschny am Campus Gummersbach, um neue Prototypen herzustellen und zu testen. Die anderen Arbeiten erledigten die Erfinder*innen im „Maker Space“ der TH Köln in Köln-Deutz. Von der TH Köln erhielten sie auch Beratung für ihre Gründung und Hinweise zur Förderung wie durch das Programm Kickstart. Gefördert wurde auch die Tour an sich: im Rahmen eines monatlich ausgezahlten Erasmus-Stipendiums erhielt Reker auch eine Nachhaltigkeitsförderung für seine ausgedehnte Radtour in Höhe 250 Euro.

Für 2022 planen die beiden Geschäftsführenden, sich mit ihrer Firma in Köln-Ehrenfeld niederzulassen. Zur Finanzierung wollen sie eine Crowd-Funding-Aktion starten. Den nötigen Durchhaltewillen für die „Durststrecken“ bei einer Unternehmensgründung hat Jannik Reker auf jeden Fall bewiesen.

Februar 2022


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