Workshop: Queere/Queertheoretische Perspektiven in der Medienpädagogik & Kommunikationswissenschaft
Workshop, 29. Oktober 2022
Am 29.10.2022 findet an der TH Köln (wenn möglich in Präsenz) ein Workshop statt, der die Möglichkeiten und Herausforderungen queerer/queertheoretischer Perspektiven in der Medienpädagogik und Kommunikationswissenschaft diskutiert. Anmeldungen sind bis zum 15.05.2022 möglich.
Auf einen Blick
Queere/Queertheoretische Perspektiven in der Medienpädagogik & Kommunikationswissenschaft
WorkshopWann?
- 29. Oktober 2022
- 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr
-
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Wo?
TH Köln
Bildungswerkstatt
Ubierring 48, 50678 Köln
Standorte
Anmeldung
via Mail bis 15.05.2022 Raik Rike Roth
Veranstalter
"Forschungsschwerpunkt Medienwelten" der TH Köln Forschungsschwerpunkt Medienwelten
Weitere Informationen
Short-Link
Short-Link dieser Seite zur vereinfachten Weitergabe th-koeln.de/mw_queer
Kooperation
Der Workshop findet in Kooperation mit der Tagung "Diversity in Media Societies" (27.-28.Oktober 2022) statt. Teilnehmende des Workshops sind daher herzlich auch zur Teilnahme an der Tagung "Diversity in Media Societies" eingeladen.
Die Medienpädagogik und Kommunikationswissenschaft verbindet die Erkenntnis, dass Alltag und Kultur von Informations- und Kommunikationstechnologien und verschiedenen Formen der Medienkommunikation durchdrungen sind. Als Teildisziplin der Erziehungswissenschaft verfolgt die Medienpädagogik das Ziel, Bildungs- und Erziehungszusammenhänge und Handlungs- und Partizipationsmöglichkeiten in Medienwelten zu erforschen. Darüber hinaus begreift sie sich als eine Handlungswissenschaft, die auch den Fokus darauf richtet, wie die Bildungs- und Erziehungspraxis in und mittels Medien gestaltet und verbessert und Handlungsmöglichkeiten unter bestehenden Ungleichheits- und Machtverhältnissen erweitert werden können.
Die Kommunikationswissenschaft fokussiert als mehrheitlich sozialwissenschaftlich ausgerichtete Disziplin die Zusammenhänge von Medien, Öffentlichkeit und Gesellschaft. Insbesondere in der kommunikationswissenschaftlichen Geschlechterforschung, aber auch in anderen Teilbereichen der Kommunikationswissenschaft wird dabei nach der Bedeutung von Macht- und Ungleichheitsverhältnissen für Prozesse der Medienkommunikation gefragt bzw. umgekehrt nach der Bedeutung von Prozessen der Medienkommunikation für die Reproduktion, Infragestellung, Modifikation und Aushandlung von gesellschaftlichen Macht- und Ungleichheitsverhältnissen.
Obwohl die “Möglichkeiten der Dekonstruktion im Feld der Medienpädagogik” (Stoltenhoff & Raudonat 2016) bereits vereinzelt zum Thema gemacht wurden und auch die kommunikationswissenschaftliche Geschlechterforschung die Notwendigkeit einer stärkeren Integration queerer Ansätze betont (Lünenborg & Klaus 2011, Rauchut 2020), sind queere/queertheoretische Bezüge und Forschungsarbeiten in beiden Disziplinen bisher rar. In der eher kulturwissenschaftlich ausgerichteten Medienwissenschaft, die sich vor allem mit der Hervorbringung von Geschlecht und Sexualität in medialen Repräsentationen beschäftigt, werden hingegen im Anschluss an Queer Cinema und Film Studies schon länger “Queer Media Studies” (Küppert 2019) betrieben und auch in der Erziehungswissenschaft finden sich queertheoretische und heteronormativitätskritische Ansätze (Hartmann et al. 2017, Busche et al. 2019).
Vor diesem Hintergrund möchten wir in dem geplanten Workshop die Frage bearbeiten, in welcher Form queere/queertheoretische Zugänge und Perspektiven zukünftig für die Medienpädagogik und Kommunikationswissenschaft fruchtbar(er) gemacht werden können. Folgende Fragen bieten sich aus unserer Hinsicht als Diskussionsgrundlage an:
- 1. Welche Themen oder Phänomene rund um Medien und Kommunikation sind eurer Einschätzung nach aus einer queeren/queertheoretischen Perspektive derzeit relevant?
- 2. Welche queere/queertheoretische Perspektive und Themen verfolgt ihr in euren Arbeiten oder würdet ihr gern verfolgen?
- 3. Was sind Herausforderungen bzw. vielleicht auch Hindernisse für queere/queertheoretische Forschung? Wie erklärt ihr euch, dass es bisher so wenige queere/queertheoretische Forschung in der deutschsprachigen Medienpädagogik/Kommunikationswissenschaft gibt?
- 4. Inwiefern kann queere/queertheoretische Forschung Perspektiven und Konzepte in der Medienpädagogik/ Kommunikationswissenschaft erweitern?
- 5. Inwiefern können (neue) kritische Perspektiven innerhalb der Queer Studies (z.B. Queer of Color Critique, Postkoloniale Queer Studies, Queere Diaspora Studies, Intersektionalität) die queertheoretischen Diskussionen in der Medienpädagogik und Kommunikationswissenschaft bereichern?
- 6. Welche queeren/queertheoretischen Ansätze aus anderen Disziplinen können in der Medienpädagogik und Kommunikationswissenschaft (wie) fruchtbar gemacht werden?
- 7. Was bedeutet es für euch methodologisch queer/queertheoretisch zu forschen? Welche methodischen Anforderungen ergeben sich bei einer queeren/queertheoretischen Forschung?
- 8. Welche thematischen und methodologischen Annäherungen zwischen Medienpädagogik und Kommunikationswissenschaft können queere Perspektiven leisten?
- 9. Welche Fragen haben wir vergessen?
In dem Workshop soll es darum gehen gemeinsam inhaltlich zu diskutieren, sich über die jeweiligen Forschungen bzw. Forschungsabsichten auszutauschen und sich zu vernetzen.
Für die Teilnahme an dem Diskussions-Workshop bitten wir euch bis zum 15.05.2022 um die Einreichung eines Papers mit ca. 2.500 Zeichen, in dem ihr formuliert, welche Themen und Fragen euch derzeit beschäftigen bzw. wozu ihr derzeit forscht und was eure derzeitigen Überlegungen zu den Fragen sind (per Mail an: raik.roth@th-koeln.de). Wir werden dann auf Grundlage der Einreichungen die Diskussionen in dem Workshop thematisch (vor)strukturieren. Hierzu werden wir einzelne Personen unter den Einreicher*innen für einen kurzen Impulsvortrag (ca. 15 Minuten) anfragen, der die Diskussionen einleiten soll. Notiert daher bitte in eurer Einreichung, ob ihr bereit wärt einen kurzen Input zu geben. Die Anfragen für Impulsvorträge schicken wir spätestens Mitte Juni raus.
Wir freuen uns auf eure Einreichungen und auf anregende und erkenntnisreiche Diskussionen!
Yener Bayramoğlu (ASH Berlin)
Ricarda Drüeke (Uni Salzburg)
Raik Roth (TH Köln)
Angela Tillmann (TH Köln)