Renaturierung entdecken und Netzwerke erweitern – Transfer-Expedition
Gemeinsam besichtigten am 11. März 2025 Praxispartner*innen und das Co-Site-Projektteam die Renaturierungsmaßnahmen des Erftflutkanals. Neben der Besichtigung stand auch die Erweiterung bestehender Netzwerke sowie ein interaktiver Workshop-Nachmittag im Fokus.

Mit der ersten „Transfer-Expedition“ führte Co-Site am 11. März ein neues Format ein, um in den Austausch mit Praxispartner*innen aus den Kommunen, der Wirtschaft und Gesellschaft zu kommen. Ziel ist es, gemeinsam mit interessierten Akteur*innen konkrete Beispiele für die Klimaanpassung zu erkunden, Wissen zu teilen und neue Impulse für Co-Site zu gewinnen.
Das Naturpark-Zentrum Gymnicher Mühle
Zunächst stellte Daniel Mazander das Naturpark-Zentrum Gymnicher Mühle vor. Die Teilnehmenden erhielten einen Überblick über die Lokalität sowie die vielfältigen Bildungsangebote für Schüler*innen. Hierzu zählt ein umfassendes Veranstaltungsprogramm, um Naturwissen spielerisch zu vermitteln – unter anderem im Wasserpark und Erftmuseum. Auch die Technische Hochschule Köln nutzt den Standort für Lehrforschungsprojekte mit Studierenden, etwa zum Aufbau von Sensoriksystemen.
Die Renaturierung des Erftflutkanals
Im Anschluss gab Ruth Halthof vom Erftverband einen Einblick, wie die Renaturierung des Erftflutkanals planerisch stattfand und welchen Umfang ein solches Vorhaben haben kann. Zahlen und Fakten zu verschiedenen Bereichen, wie beispielsweise der Vergleich von Überflutungsflächen des renaturierten Flussverlaufs mit dem aktuellen Stand und der detaillierte Aufbau des Gewässerprofils, machten den Planungsprozess und die Dimensionen greifbar.
Nach der Vorstellung ging es in Wander- und Gummistiefeln hinaus zu den aktuellen Baumaßnahmen. Von einem Aussichtshügel bot sich den Teilnehmenden ein Blick auf den mäandrierenden Verlauf der renaturierten Erft, bevor sie die neuen Gewässerprofile aus nächster Nähe erkundeten. Beim anschließenden warmen Mittagessen gab es Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und sich über den bisherigen Tagesverlauf auszutauschen. Einige nutzten zudem die Möglichkeit, das Erftmuseum zu besichtigen.
Einblicke

Prof. Dr. Alexander Fekete und Prof. Dr. Lars Ribbe von Co-Site begrüßen die Teilnehmenden. (Bild: Chris Hetkämper | TH Köln)

Bei der Besichtigung der Renaturierungsmaßnahmen des Erftflutkanals können die Teilnehmenden das neu angelegte Flussbett aus nächster Nähe anschauen. (Bild: Chris Hetkämper | TH Köln)

Ruth Althof vom Erftverband erläutert die Renaturierungsmaßnahmen und beantwortet Fragen. (Bild: Chris Hetkämper | TH Köln)

Im Erftmuseum können Besucher*innen interaktiv mehr über die Erft, das Leben in der Region und die Flut 2021 lernen. (Bild: TH Köln)
Kreative Szenarien zur Klimaanpassung
Als abschließender Teil wurden zwei Workshops mit den Themen „Szenariospiel zur Klimaanpassung und naturbasierte Lösungen“ von Carla Jakobowsky, Henny Grotehusmann und Leandra Roller sowie „Qualifizierungsbedarfe entdecken: Personas als Schlüssel zu neuem Wissen“ von Christine Hottenrott und Chris Hetkämper angeboten.
Im ersten Workshop konnten die Teilnehmenden kreativ werden: An einem fiktiven Beispiel konnten sie ihre Idealvorstellung von Maßnahmen für die Klimawandelanpassung und naturbasierten Lösungen mit Stiften, Knete und Papier umsetzen. Die Szenarien bildeten die Grundlage für Gespräche und die entwickelten Maßnahmen werden in das Portfolio für grün-blaue Infrastruktur eingearbeitet, das in Co-Site entsteht.
Personas und Weiterbildungsbedarfe
Im zweiten Workshop wurden über die Erstellung von Personas mögliche Zielgruppen und Bedürfnisträger erarbeitet, für welche aktuelle und zukünftige berufliche Herausforderungen festgehalten wurden. Aus diesen ließen sich Bedürfnisse für Weiterbildungsformate ableiten, um sich zukunftsorientiert aufstellen zu können. Anhand der erstellten Personas konnten drei Prototypen für Weiterbildungen im Bereich Kritischer Infrastrukturen validiert werden sowie Ideen für weitere Weiterbildungsangebote gesammelt werden.
Nach einer Zusammenfassung und letzten Austauschgesprächen endete die erste Transfer-Expedition mit vielen neuen Impulsen und frischen Netzwerkkontakten.
März 2025