Soziale Arbeit in Deutschland und Marokko - Internationale Kooperation mit spannenden Perspektiven
Erfolgreicher deutsch-marokkanischer Fachaustausch im Rahmen des Erasmus Plus-Projektes „Soziale Arbeit in Deutschland und Marokko“ – Weitere Schritte zur Kooperation in Forschung und Lehre Sozialer Arbeit sind verabredet.
Es war die zweite Begegnung in dieser noch "jungen" Kooperation zwischen dem Institut National de L'Action Sociale (INAS) aus Tanger/Marokko und der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Köln (eine deutsche Delegation hat im Winter das INAS in Marokko besucht, zum Bericht) - und sie hat sich gelohnt: Denn das Austauschtreffen ermöglichte nicht nur vertiefte Einblicke in die jeweilige Situation der Praxis und Wissenschaft der Sozialen Arbeit; neben zwei Praxisbesuchen (gemeinsam organisiert mit dem Jugendamt der Stadt Köln und der Diakonie Michaelshoven), fachlichen Diskussionen u.a. über Handlungsmethoden, juristische Themen und exemplarische Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit in beiden Ländern fand zudem ein reger Austausch über die jeweiligen Studiengänge der Sozialen Arbeit im INAS in Tanger und in der TH Köln statt. So zeigten die Kolleg*innen des INAS großes Interesse an den Inhalten und Curricula insbesondere des BA Soziale Arbeit und des MA Pädagogik und Management in der Sozialen Arbeit, da sie selbst gerade ihren Studiengang Soziale Arbeit reakkreditieren und zudem mehrere neue Masterstudiengänge planen. Darüber hinaus wurden konkretere Absprachen für eine weitere strategische Zusammenarbeit, insbesondere in den Bereichen Fachaustausch, Studiengangsentwicklung und Forschung getroffen.
Für die sprachliche und auch fachliche Verständigung war es ausgesprochen hilfreich, dass Saloua Mohammed Oulad M. Hand (wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut Interkult) bei den auf deutsch, arabisch und französisch und englisch geführten Diskussionen nicht nur sprachlich vermitteln konnte, sondern mit ihren profunden Kenntnissen der Situation in Marokko und Deutschland immer wieder notwendige Kontextinformationen beisteuern konnte.
Neben den Personalmobilitäten sind im Projekt „Erasmus + KA 107 – Soziale Arbeit in Deutschland und Marokko“ (Laufzeit: bis Ende Juli 2020) zudem Studierendenmobilitäten möglich, deren Planung ebenfalls weiter voranschreitet: Bereits im Wintersemester wird die erste Studentin von der TH Köln aus dem BA Soziale Arbeit für ein Semester nach Marokko gehen, im Sommersemester 2020 folgen dann weitere Studierende, die bereits ihr Interesse bekundet haben. Auch aus Marokko werden für das Sommersemester an der TH Köln mehrere Studierende erwartet. Einige Studierende der TH nutzten die Gelegenheit, die Ansprechpartner*innen aus dem INAS kennenzulernen. Außerdem sind weitere Begegnungen in Marokko und Deutschland im Rahmen des Fachkräfteaustausches geplant. Nach den sehr positiven Erfahrungen des bisherigen Projekts war allen Beteiligten klar: Die nächsten Schritte müssen dazu dienen, die Zusammenarbeit zu vertiefen und zu verstetigen. Dazu, auch hier herrschte klares Einvernehmen, braucht es Kooperationsstrukturen, die Ressourcen benötigen.
Die beteiligten Kooperationspartner wollen in den nächsten Monaten jeweils dazu Möglichkeiten der Förderung ausloten. Vor diesem Hintergrund war es natürlich sehr willkommen, dass das Projekt in der TH auf „hochschulpolitischen Rückenwind“ hoffen kann: Sowohl Dekan Prof. Dr. Gerd Sadowski als auch Präsident Herzig signalisierten ihre Bereitschaft, den fachlichen und strategischen Austausch zur Sozialen Arbeit in Marokko und Deutschland im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen.
Mai 2019