Soziale Arbeit – normative Theorie und Professionsethik
Die Autorin eröffnet ein normatives Verständnis Sozialer Arbeit. In zehn allgemein verständlich formulierten Kapiteln führt sie aus, worin die Zuständigkeit Sozialer Arbeit besteht. Philosophisch-anthropologische Grundlagen kommen dabei ebenso zur Sprache wie das Verhältnis Sozialer Arbeit zum Einzelnen und zur Gesellschaft.
Insgesamt begründet die Autorin eine normative Theorie und Professionsethik des Fachs Soziale Arbeit. Dem Fach empfiehlt sie eine verbindliche Professionsethik und plädiert dafür, der Profession Soziale Arbeit auf dieser Basis institutionell mehr Freiheiten zuzugestehen. Ein eigener Abschnitt ist der ethisch-moralischen Reflexionskompetenz in der Praxis Sozialer Arbeit gewidmet.
Die soziale Existenz von Personen zu sichern, kann als das zentrale Anliegen des Fachs Soziale Arbeit angesehen werden. Mit Bezug auf die Wahrnehmung, Vermeidung und Bewältigung faktischer und potentieller Risiken für die individuelle soziale Existenz hat es in den letzten Dekaden eine besondere Expertise entwickelt. Wie bedeutsam diese Expertise für das institutionelle Gefüge moderner Gesellschaften ist, wird jedoch kaum angemessen wahrgenommen. Das Fach ist noch weitgehend davon ausgenommen, selbst über Anlässe sowie über den Umfang und die Art und Weise zu entscheiden, in der es tätig werden sollte. Die öffentliche und politische Zurückhaltung, der Sozialen Arbeit mehr Entscheidungs- und Handlungsfreiheiten zuzugestehen, könnte allerdings aus dem Umstand resultieren, dass das Fach seinen Handlungsrahmen bislang noch nicht hinreichend geklärt hat. Es kommt deshalb darauf an, die legitime Reichweite Sozialer Arbeit normativ-ethisch zu begründen.
AutorInnen/HerausgeberInnen: Carmen Kaminsky
Erscheinungsdatum: 04.12.2017
ISBN: 978-3-8474-2063-7
Dezember 2017