KJFE

Institut für Kindheit, Jugend, Familie und Erwachsene (KJFE)
Campus Südstadt
Ubierring 48, 50678 Köln

Prof. Dr. Franz Kasper Krönig

Angewandte Sozialwissenschaften
Institut für Kindheit, Jugend, Familie und Erwachsene (KJFE)

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Publikation: "Bildung und Alltäglichkeit"

Wenn Alltag dadurch gekennzeichnet ist, sich auf Bildungsprozesse nicht einzulassen, stellt sich die Frage, wie das Subjekt (dennoch) in seinem alltäglichen In-der-Welt-Sein Zugang zu anderen Dimensionen von Selbst und Welt finden kann. Prof. Dr. Franz K. Krönig beschreibt dieses Verhältnis von Bildung und Alltäglichkeit aus bildungs-, kulturtheoretischer und didaktischer Perspektive.

Die Abbildung zeigt das Cover der Publikation "Bildung und Alltäglichkeit". Über dem Buchtitel sieht man im Vordergrund zwei Personen, eine erwachsene und ein Kind. Die erwachsene Person zeigt auf den Bildhintergrund, in dem eine Landschaft zu sehen ist. Das Bild suggeriert, dass der erwachsene dem Kind verschiedene Elemente der Landschaft zeigt bzw. es darauf hinweist. So besteht die Landschaft aus einem Gebirge, daneben eine Kirche und wiederum daneben Strommasten.   Cover "Bildung und Alltäglichkeit" (Bild: Logos)

Die Monographie versucht, einen Bildungsbegriff philosophisch zu begründen, der seinen Ausgang vom transformatorischen Bildungsbegriff nimmt, aber subjekt- und symboltheoretisch ausdifferenziert bzw erweitert wird. Dabei wird insbesondere der Gedanke elaboriert, dass Bildungsprozesse auf eine bestimmte Art von Medialität angewiesen sind, die mit der Philosophie der symbolischen Formen Cassirers verstanden werden kann. Geht man von diesem Verständnis aus, gerät Bildung in einen konstitutiven Widerspruch zum Alltäglichen. Sind schon Lernprozesse Disruptionen des Alltäglichen, gilt dies in aufgestufter Weise für Bildungsprozesse.

Wenn wir Alltag als die immer schon gegebene Weise des In-der-Welt-Seins verstehen, stellt sich bildungs-, kulturtheoretisch und didaktisch die Frage, wie das Subjekt Zugang zu anderen Dimensionen von Selbst und Welt finden kann. Alltag ist schließlich gerade dadurch gekennzeichnet, Lernprozesse zu vermeiden und sich auf Bildungsprozesse nicht einzulassen. Mit der Philosophie der symbolischen Formen Cassirers können die Eigenarten anderer Modi des In-der-Welt-Seins (Kunst, Wissenschaft, Religion, ggf. Spiel) herausgearbeitet werden. Erst in diesen "symbolischen Formen" werden die Bildungsprozesse möglich, wie sie die transformatorische Bildungstheorie beschreibt.

Aus verschiedenen klassischen subjektphilosophischen Analysen (Kant, Hegel, Husserl) lässt sich die These ableiten, dass Bildungsprozesse nicht nur auf symbolische Formung angewiesen, sondern zudem auf der Ebene des Selbstbewusstseins zu verorten sind, d.h. nicht schon auf der Wahrnehmungs- oder Verstandesebene. Eine Pädagogik, die sich der daraus erwachsenden Herausforderungen entledigt, indem sie auf eine immer schon vorauszusetzende Alltäglichkeit setzt, zieht daher die Diagnose von Banalisierung auf sich.

Krönig, Franz K. (2023). Bildung und Alltäglichkeit. Kultur- und bildungstheoretische Überlegungen zur Entbanalisierung institutioneller Bildung. Logos, 189 Seiten. Link zur Verlagsseite

August 2024

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