Neues Forschungsprojekt: SOUNDS
"SOUNDS - SOlidarisches Handeln in der JUgendverbaNDsarbeit und verbandlichen Selbstorganisation. Neue Formen von Solidarität". Untersucht wird solidarisches Handeln im Spiegel gesellschaftlichen Wandels: Engagement und Teilhabemöglichkeiten in der jugendverbandlich organisierten Interessenvertretung aus praxistheoretischer Perspektive und konzeptionelle Impulse für solidarische Bildung.
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Teilhabe und Engagement sind konstitutive Elemente gesellschaftlichen Zusammenhalts. Vor dem Hintergrund tiefgreifender globaler Veränderungen und deren Implikationen - insbesondere für die aufwachsende Generation - stellt sich die Frage nach den Auswirkungen auf das zivilgesellschaftliche Engagement junger Menschen. Untersucht werden gegenwärtige Entwicklungen und Wechselwirkungen, welche das Engagement junger Menschen innerhalb von verbandlich organisierten Interessenvertretungen betreffen, wobei das Jugendverbandssystem die institutionalisierte Form politischer Teilhabe und zugleich ein jugendpolitisches Vertretungssystem darstellt. Der Begriff Solidarität, welcher nicht zuletzt durch aktuelle Migrationsbewegungen über Parteigrenzen hinweg zu einem politisch-ethischen Leitbegriff geworden ist, rückt dabei ins Zentrum der Untersuchung und erfährt durch eine praxistheoretische Ausarbeitung eine analytische Deutungskraft für die Zusammenhänge von Teilhabe, Engagement und Gemeinwohl. Dazu werden (1) unterschiedliche Modalitäten, Formen und Praxen von Solidarität analysiert, (2) Bedingungen einer zeitgemäßen Weiterentwicklung von Strukturen und Institutionen identifiziert und (3) gemeinsam mit PraxisakteurInnen Grundlagen einer Konzipierung solidarischer Bildung entwickelt. Der methodologische Ansatz des ´doing solidarity´ ermöglicht eine relationale Mehrebenenanalyse jugendverbandlich organisierter Interessenvertretung sowohl auf Ebene des politischen Systems, von Institutionen und konkret handelnder Akteure. Als Erhebungsinstrumente kommen teilnehmende Beobachtungen, Interviews, Gruppendiskussionen sowie Diskurs- und Dokumentenanalyse zum Einsatz. Das Projekt möchte einen Beitrag dazu leisten, aktuelle Entwicklungen und notwendigen Regulierungsbedarf abzubilden, um hierüber Teilhabe junger Menschen zu fördern, ihr zivilgesellschaftliches Engagement sichtbar zu machen und solidarisches Handeln zu unterstützen.
Projektleitung: Prof. Dr. Birgit Jagusch, Prof. Dr. Andreas Thimmel
Beteiligte: Stefanie Bonus, Marcela Cano,Yasmine Chehata, Nils Wenzler
Laufzeit: 2019-2022
Fördermittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
November 2019