„Herausforderung Brandschutzkonzept“ – neue Methodik und Herangehensweisen
Martin Engelskirchen war schon in jungen Jahren vom Brandschutz fasziniert. Logische Folge war sein Eintritt in die Jugendfeuerwehr mit 14 Jahren und einer Karriere im Laufe der Jahre bis hin zum Zugführer eines Löschzugs in der Freiwilligen Feuerwehr Neuss. Ein besonderer Meilenstein in der beruflichen Entwicklung war die Gründung des Unternehmens Fire Risk Engineering im Jahr 2020.
Mit Beginn der Selbstständigkeit war für ihn schnell klar: Der Zertifikatslehrgang „Fachplaner*in und Fachbauleiter*in im Brandschutz“ ist für ihn genau die richtige Weiterbildung, mit der er sein Wissen weiter vertiefen kann, um gesetzlichen Veränderungen beispielsweise im Rahmen der Landesbauordnungen, gerecht zu werden.
Herr Engelskirchen, Sie haben sich schon sehr früh in der Jugendfeuerwehr mit dem Thema vorbeugenden Brandschutz beschäftigt. Heute gehören Fragestellungen rund um den technischen Brandschutz zu Ihrem Berufsalltag. Man könnte behaupten, dass Ihr Werdegang von klein auf vorgezeichnet war?
Vielleicht ja. Tatsächlich begann alles mit der Feuerwehr. Der Gedanke, mich im Brandschutz zu betätigen und in die Feuerwehr einzutreten, ließ mich schon in jungen Jahren nicht los. Doch da die Aufnahme in die Jugendfeuerwehr bei uns in Neuss offiziell erst mit 14 möglich ist, konnte ich auch erst zu diesem Zeitpunkt in diese eintreten. Meinem "Ursprung" bleibe ich treu. Auch heute noch bin ich nach wie vor ehrenamtlich in der Feuerwehr aktiv. Zudem bin ich auch noch in einem Verein tätig, der sich in der Wald- bzw. Vegetationsbrandbekämpfung einsetzt. Brandschutz bleibt sozusagen auf vielen Ebenen für mich ein faszinierendes Thema.
Ihre berufliche Entwicklung zum Brandschutz-Spezialisten ist auch von Weiterbildungen geprägt. Warum wollten Sie sich zusätzlich zum Fachplaner und Fachbauleiter im Brandschutz weiterbilden?
In einer Festanstellung vor meiner Selbstständigkeit hatte ich schon ähnliche Aufgaben wahrnehmen können, wie zum Beispiel als Brandschutzbeauftragter oder Projektingenieur und habe im Laufe meiner Karriere im Unternehmen immer wieder neue verantwortliche Tätigkeiten übernommen, auch mit Personalverantwortung und mich auch im Thema Fachplanung weiterentwickelt. Ich habe mir somit über die Jahre viel Wissen selbst angeeignet. Die Weiterbildung hat das ideal ergänzt und vertieft.
„Es waren hochkarätige Fachdozenten dabei, die einen Namen haben in der Brandschutzwelt“
Gab es ein Modul oder ein Thema, das Sie besonders interessiert hat?
Insbesondere das Thema Brandschutzkonzepterstellung hat mich persönlich sehr interessiert. Vor allem die wissenschaftliche Herangehensweise, die Systematik und die verschiedenen Methoden waren sehr aufschlussreich und mir wichtig im Lehrgang. So konnten die Dinge nochmal anders beleuchtet werden.
Jemand mit so viel Erfahrung im Brandschutz wie Sie – kann der mit solch einer Weiterbildung immer noch Neues lernen?
Man nimmt immer wieder etwas Neues mit. Der Austausch mit den Dozenten und auch mit den Studierenden war natürlich sehr interessant. Es waren hochkarätige Fachdozenten dabei, die bereits in der Brandschutzwelt einen Namen haben. Mit Clara Euler und Jacqueline Heyer hatten wir eine hervorragende Betreuung, mit Betreuerinnen, die sich um alles gekümmert haben und auch vieles kurzfristig entscheiden oder organisieren mussten, wenn sich zum Beispiel die Corona-Schutzverordnungen zwischenzeitlich verändert haben. Auch deswegen kann ich diesen Lehrgang nur weiter empfehlen; er ist zielorientiert, was die Inhalte, aber auch die Rahmenbedingungen angeht.
„Tatsächlich konnte ich schon einiges umsetzen. Da konnte der Weiterbildungslehrgang aktuell schon mit einfließen“
Was war denn Gegenstand Ihrer Projektarbeit zum Abschluss des Lehrgangs?
Die Aufgabe bestand darin, ein Brandschutzkonzept für einen fiktiven Umbau eines Baukörpers der Technischen Hochschule Köln zu erstellen. Innerhalb dieser Brandschutzplanung sollten wir entsprechende Lösungen erarbeiten und durchliefen alle erforderlichen Phasen bis hin zur Leistungsphase 4, der Genehmigungsplanung. Darüber hinaus mussten wir uns auch mit Bauprodukten und Bauarten auseinander setzen, so dass daraus schlussendlich ein rundes Bild entstand, was abschließend auch entsprechend bewertet wurde.
Konnten Sie das schon in Ihrer Firma anwenden?
Tatsächlich konnte ich schon einige Aspekte aus dem Lehrgang umsetzen. Gesetzlich hat sich erst kürzlich wieder einiges geändert in den Bauordnungen; man ist dadurch gezwungen, das ein oder andere Thema neu oder auch anders zu bewerten. Hierzu konnte der Weiterbildungslehrgang aufgrund der aktuellen Wissensvermittlung bereits beitragen. Darüber hinaus begleite ich inzwischen einige Bauvorhaben, die auch eine Fachbauleitung und Fachplanung erfordern. Das Gelernte aus der Weiterbildung unterstützt hierbei und gibt entsprechend Sicherheit für das eigene Arbeiten.
Herzlichen Dank an Martin Engelskirchen für das Gespräch.
August 2022