Erfahrungswissen in der Zivilgesellschaft. Eine rekonstruktive Studie zum nachberuflichen Engagement
Im Mittelpunkt der Monografie zugrunde liegenden Studie steht das Projekt „Innovage“ in der Schweiz. „Innovage“ steht für einen Ansatz der Engagementförderung, der darauf zielt, dass sich ältere Menschen ausgehend von ihren Interessen, ihren Erfahrungen, Kenntnissen und Kompetenzen selbstbestimmt und befristet für zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen engagieren.
Die Monografie „Erfahrungswissen in der Zivilgesellschaft. Eine rekonstruktive Studie zum nachberuflichen Engagement“ (Kubisch/Störkle 2016) befasst sich mit dem bürgerschaftlichen Engagement älterer Menschen. Im Mittelpunkt der Studie steht das Projekt „Innovage“ in der Schweiz. „Innovage“ steht für einen Ansatz der Engagementförderung, der darauf zielt, dass sich ältere Menschen ausgehend von ihren Interessen, ihren Erfahrungen, Kenntnissen und Kompetenzen selbstbestimmt und befristet für zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen engagieren. Derzeit sind etwa 150 ältere Menschen bei „Innovage“ aktiv. Sie beraten oder begleiten gemeinnützige Projekte oder entwickeln selbst Projekte, die sie in Kooperation mit anderen realisieren.
Die Studie nahm das Projekt „Innovage“ zum Ausgangspunkt, um Selbstorganisation und Erfahrungswissen im nachberuflichen Engagement zu erforschen. Das erste Teilprojekt der Studie widmet sich der Selbstorganisation der freiwillig Engagierten in zivilgesellschaftlichen Netzwerken. Welche Aufgaben und Problemstellungen sind von den freiwillig Engagierten zu bewältigen und wie gehen sie diese an? Um dieser Frage nachzugehen, wurden Gruppendiskussionen in verschiedenen Netzwerken durchgeführt.
Das Erkenntnisinteresse des zweiten Teilprojekts richtete sich auf die Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Organisationen. Fokussiert wurden dabei die Handlungsorientierungen und das Erfahrungswissen der älteren Engagierten. Darüber hinaus ging es auch um die Perspektive der Kooperationspartner/innen: Wie nehmen sie die Innovage-Berater/innen und deren Erfahrungen wahr? Um diesen Fragen nachzugehen, wurden narrative Interviews mit freiwillig Engagierten und ihren Kooperationspartner/inne/n durchgeführt, die, wie die Gruppendiskussionen, auf der Basis der dokumentarischen Methode ausgewertet wurden.
Die Ergebnisse der Studie leisten einen Beitrag zur qualitativen Forschung im Schnittfeld von Engagement-, Alter(n)sforschung und Forschung der Sozialen Arbeit. Veröffentlicht wurde die Studie im Springer VS-Verlag.
März 2016