Career Cluster
Thematische und interdisziplinäre Netzwerke sind in der Wissenschaftswelt unverzichtbar – nicht nur für Professor*innen, sondern auch für Wissenschaftler*innen früher Karrierestufen. Um den Austausch früh zu fördern und die regionale Zusammenarbeit zu stärken, schließen sich Forschende aus Köln und Umgebung jetzt zu Career Clustern zusammen.
Regionale, fachliche und wissenschaftliche Vernetzung – das ist das Ziel der Career Cluster an der TH Köln. Wie in Forschungsclustern vereinen sich dazu Wissenschaftler*innen in interdisziplinären Fächergruppen im Überschneidungsbereich zwischen Grundlagen- und Anwendungsforschung mit Kolleg*innen regionaler Hochschulen, Vereine, Institute oder Forschungszentren. Zentral dabei: die Integration des akademischen Mittelbaus. Aus den Career Clustern sollen perspektivisch weitere Projektideen und Publikationen entstehen und Drittmittel eingeworben werden, damit der Austausch verstetigt werden kann.
Die Career Cluster sind eine Maßnahme des Projekts „Professur-Laufbahn an Hochschulen für angewandte Wissenschaften neu denken: Collaboration und Vernetzung“ (PLan_CV). Zu ihrer erfolgreichen Umsetzung stehen bis Ende 2026 jährlich 20.000 Euro Fördermittel für Meetings, Workshops, Retreats und wissenschaftliche Tagungen zur Verfügung.
Es wurden vier Career Cluster eingerichtet:
„Die Öffentlichkeit der Kultur“
Obwohl Kulturwissenschaftler*innen in ihrer Forschung auf gesellschaftskritische Aspekte blicken, fehlen bisher Projekte, die Einzelperspektiven zusammenführen. Hier setzt das Career Cluster an. Es vernetzt Forschende von TH Köln, Universität zu Köln und Kunsthochschule für Medien. Die Wissenschaftler*innen wollen durch wissenschaftliche Tagungen, Ausstellungen und Publikationen Anwendungsmöglichkeiten und Transferperspektiven praxisorientierter Kulturwissenschaften identifizieren.
Sprecherin des Career Clusters ist Prof. Dr. Carolin Höfler.
Impressionen von der Tagung "Intervening Drawing", 6.-8. Juni 2024
Prof. Dr. Gesa Foken und Prof. Dr. Carolin Höfler begrüßten zur Tagung „Intervening Drawing“. (Bild: Patrick Schwarz)
Das Bild entstand im Vorfeld der Konferenz im Workshop “Collective Drawing”. (Bild: Patrick Schwarz)
Marc Pfaff rekonstruierte die Entstehung der frühesten dokumentierten Planzeichnungen der Menschheitsgeschichte. (Bild: Patrick Schwarz)
Diana Lucas-Drogan und Dr. Lidia Gasperoni untersuchten den performativen Wert des Counter-Mappings als intervenierende Praxis. (Bild: Patrick Schwarz)
Das Werk von Mbaye Diop, Künstler und Performer aus dem Senegal, basiert auf Schwarz-Weiß-Reproduktionen von Bildern aus seinem Alltag. (Bild: Patrick Schwarz)
Larissa Fassler sprach über Mapping- und Counter-Mapping-Prozesse sowie über die Verwendung subjektiver Systeme zur Vermessung öffentlicher Räume. (Bild: Patrick Schwarz)
Veröffentlichungen aus dem Career Cluster „Soziale Netzwerke und soziale Ungleichheit“
„Soziale Netzwerke und soziale Ungleichheit“
Wie gut Menschen Herausforderungen meistern, hängt auch davon ab, auf welche persönlichen Netzwerke sie bauen können. Wie sehr sich solche Beziehungen und damit die Chance auf Teilhabe, Gesundheit oder beruflichen Erfolg unterscheiden können, ist gut untersucht. Unklar ist bisher, woher diese Unterschiede kommen. Um Ursachen zu verstehen und zu überwinden, vereint das Career Cluster „Soziale Netzwerke und soziale Ungleichheit“ Forschende der TH Köln, der Universität zu Köln und der Hochschule Niederrhein und initiiert weitere Kollaborationen. Dabei ist das Career Cluster ein Forum für Wissenschaftler*innen auf allen Karrierestufen.
Sprecher*innen des Career Clusters sind Dr. Philip Roth (TH Köln) und Prof. Dr. Lea Ellwardt (Universität zu Köln).
„Metamaterialien“
Werkstoffe stehen vor Herausforderungen wie Digitalisierung, Big Data oder Klimawandel. Helfen können sogenannte Metamaterialien. Sie sind künstlich hergestellt und entfalten z. B. bei stoßartigen Belastungen vorteilhafte Eigenschaften zur Selbstregulierung. Jedoch fehlt eine systematische Auslegungsmethodik, also Vorhersagen zur Belastbarkeit von Metamaterialien. Um diese Forschungslücke zu schließen, haben sich im Cluster Forscher*innen der Universität Siegen und der TH Köln zusammengeschlossen. Sie bündeln Expertise aus Werkstoffkunde, Fertigungstechnik sowie Modellbildung und Simulation. Besonderes Augenmerk liegt auf der Vernetzung und Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Sprecher des Career Clusters ist Prof. Dr. Marcel Walkowiak.
„Game Studies at the Museum“
Museen stehen nicht das erste Mal vor der Herausforderung, neue Technologien mit etablierten Arbeitsweisen zu kombinieren. Trotzdem ist der Einsatz von spielerischen Formen in Ausstellungen wissenschaftlich noch unzureichend untersucht. Um gemeinsame Grundlagen zu schaffen und das Thema anwendungsorientiert zu erforschen, soll das Cluster Akteur*innen aus Wissenschaft und Museumspraxis vernetzen. Sie werden in Zusammenarbeit mit Museen und anderen Kulturinstitutionen unter besonderer Einbindung von ‚Early Stage Researchers‘ Fragestellungen erarbeiten, die einen Raum für gemeinsame Forschungsprojekte und Drittmittelakquise eröffnen.
Sprecher des Career Clusters sind Dr. Philipp Bojahr und Prof. Dr. Gundolf S. Freyermuth.
Impressionen von der Tagung "Spiel | Museum: Ein Brückenschlag", 16.-17. November 2023
Über Game Designer und Software Artists als Ausstellung und Methode sprach Björn Blankenheim von der Bergischen Universität Wuppertal in seinem Vortrag „Komplizierte Konvolute statt kanonische Konstrukte“. (Bild: TH Köln)
Ana Daldon vom Technischen Museum Wien warf zum Thema „Neue Sonderschau Technisches Spielzeug“ einen Blick in die Konzeptwerkstatt. (Bild: TH Köln)
„Gedruckte Spielwelten – Die Bedeutung von Spielmaterialien der frühen Neuzeit für die Museen“ beleuchtete Björn Reich von der Justus-Liebig-Universität Gießen. (Bild: TH Köln)
Christian Stein vom Gamelab Berlin schlug in seiner Keynote den Bogen „Vom Ausstellungsraum zum Spielfeld: Der Homo Ludens zu Besuch im Museum“. (Bild: TH Köln)
Björn Redecker von der Universität Bielefeld referierte über „Walking Simulatoren als formalästhetische Parallele des Museums“. (Bild: TH Köln)