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Susanne Gotzen

Susanne Gotzen

Zentrum für Lehrentwicklung

  • Campus Südstadt
    Claudiusstraße 1
    50678 Köln
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Beforsche das, was dich interessiert!

Prof. Dr. Michaele Völler lehrt Versicherungsmarketing und Unternehmensführung und ist Leiterin der Forschungsstelle Versicherungsmarkt am Institut für Versicherungswesen.  (Bild: Thilo Schmülgen/TH Köln)

Studierende bei eigenen Forschungsarbeiten intensiv begleiten – ein Mentoringprogamm am ivwKöln macht es möglich.


Drei Fragen an Prof. Dr. Michaele Völler:

+Forschendes Lernen: Was ist der größte Unterschied zu anderen Veranstaltungen?

Selbst machen statt konsumieren! Die Studierenden bearbeiten beim Mentoringprogramm (kleine) selbstgewählte Forschungsprojekte zum Thema Versicherungsmarkt. Ich folge mit meinem Mentoringansatz Hubers Definition von Forschendem Lernen, der den Unterschied auf den Punkt bringt:

„Forschendes Lernen zeichnet sich von anderen Lernformen dadurch aus, dass die Lernenden den Prozess eines Forschungsvorhabens, das auf die Gewinnung von auch für Dritte interessante Erkenntnisse gerichtet ist, in seinen wesentlichen Phasen – von der Entwicklung der Fragen und Hypothesen über die Wahl und Ausführung der Methoden bis zur Prüfung und Darstellung der Ergebnisse in selbstständiger Arbeit oder in aktiver Mitarbeit in einem übergreifenden Projekt – (mit)gestalten, erfahren und reflektieren.“

(Quelle: Huber, L. (2009): Warum Forschendes Lernen nötig und möglich ist. In: Huber, L. et al (Hrsg): Forschendes Lernen im Studium. Aktuelle Konzepte und Erfahrungen, S. 9-35, UniversitätsVerlagWebler Bielefeld, S.11)

+Bringt Forschendes Lernen eher Persönlichkeitsbildung mit sich oder ist es eher das Erlernen von Skills für die Zukunft?

Das kann man meiner Meinung nach gar nicht trennen. Die Studierenden erwerben sich die methodischen Kompetenzen, um eine relevante Fragestellung zu identifizieren, sie zu konkretisieren und eigenverantwortlich zu einer Lösung zu führen. Sie müssen dabei laufend Wesentliches von Unwesentlichem trennen. Im Mentoringmodul ist das auf Fragestellungen im Versicherungsmarkt bezogen. Die erworbenen Fähigkeiten helfen aber auch im Privatleben. Insbesondere der Blick für‘s Wesentliche ist wichtig für den eigenen Lebensweg. Also: Kompetenzen und Persönlichkeitsbildung.

+Ich empfehle Forschendes Lernen, weil...

es die Studentinnen und Studenten in den Mittelpunkt stellt und die Gestaltungsspielräume für sie viel größer als in anderen Modulen sind. Beforsche das, was dich interessiert!

Steckbrief


 

Titel der Veranstaltung

Mentoring

Studiengang Master Risk and Insurance
Semester 1./2. Semester
Anzahl Studierende Betreuung erfolgt 1:1 in Mentoringtandems aus einem Professor und einem Studenten
Creditpoints

6

Prüfungsform „Planspiel“, unser Prüfformat für projektartige Module

+Learning Outcomes

Nach erfolgreicher Teilnahme am Mentoring über alle drei Semester beherrschen die Studierenden entlang des Forschungsprozesses die folgenden Kompetenzen:

1. Fragestellung entwickeln: Die Studierenden können beobachten, reflektieren und Fragestellungen formulieren.
2. Forschungsstand sichten: Die Studierenden können recherchieren und den Stand der Forschung erkennen.
3. Präzise Problemstellung erarbeiten: Die Studierenden können Hypothesen bilden und argumentieren.
4. Forschungsplan entwerfen, Methoden prüfen: Die Studierenden können ein Konzept erstellen.
5. Untersuchung durchführen und auswerten: Die Studierenden können beobachten, Daten erheben und bewerten, analysieren.
6. Erkenntnisse einordnen, bewerten, reflektieren: Die Studierenden können interpretieren, reflektieren und argumentieren.
7. Ergebnisse darstellen, erklären, publizieren: Die Studierenden können Projektberichte verfassen und zitieren.

Die Studierenden erwerben sich zudem die überfachlichen Kompetenzen,
• Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen (sowohl bei der Recherche, als auch bei der Wahl der Inhalte für die regelmäßigen Mentoring-Termine und schließlich bei der Auswahl der zu präsentierenden Inhalte),
• vorhandene Expertise von Fachleuten durch Interviews für die eigene Fragestellung zu nutzen (sowohl durch die Einbindung von Experten als Interviewpartner als auch die Nutzung meiner eigenen Expertise in den Mentoring-Terminen) und
• sinntragende Visualisierungen für die Vermittlung von Ergebnissen einzusetzen und gut nachvollziehbare „Storylines“ zu entwickeln (im Rahmen der Präsentationen der Ergebnisse im Kurs und bei Fachtagungen).

+Didaktisches Design

Konkret:
Das Modul Mentoring ist ein Pflichtmodul im Masterstudiengang Risk and Insurace, das sich über die ersten beiden Studiensemester (mit 2 SWS und 90 h Workload pro Semester) erstreckt. Die Masterstudierenden wählen in diesem Modul einen Professor als Mentor, der sie in einem selbst gewählten Forschungsprojekt (inklusive der Vermittlung der Ergebnisse) begleitet. Das Lehrkonzept kombiniert die Stärken des projektorganisierten Lernens mit dem Prinzip des Forschenden Lernens nach Huber.

Juli 2018

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