Auftaktveranstaltung zu neuem Lehrforschungsprojekt auf Schloss Paffendorf

Studierende des zweiten Semesters des Bachelorstudiengangs „Raumentwicklung und Infrastruk-tursysteme“ wurden von der Forschungsstelle Rekultivierung, einer Abteilung von RWE Power, empfangen. Nach spannenden Impulsvorträgen mit anschließender Diskussion ging es gemeinsam zur Pilotfläche des neuen Beweidungsprojektes zur Rekultivierung.

Auftaktveranstaltung des Lehrforschungsprojekts Vom Schloss aus ging es zur Pilotfläche „Goldene Aue“ (Bild: Dr. Claudia Raedig | TH Köln)

Für das Sommersemester 2024 können sich die Studierenden im semesterbegleitenden Lehrforschungsprojekt mit einem aktuellen Thema befassen und praxisnah Problemanalyse, Beteiligtenanalyse und Zielfindung in Gruppenarbeit explorieren. Dazu arbeitet die TH Köln mit der Forschungsstelle Rekultivierung zusammen. RWE Power ist verantwortlich für die Wiederherstellung der Landschaft im Rheinischen Revier nach Abschluss der Tagebauaktivitäten und die Abteilung „Forschungsstelle Rekultivierung“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Bergbau-Folgelandschaft nicht nur „ordnungsgemäß“ sondern mit höchsten Qualitätsmaßstäben insbesondere im Hinblick auf Biodiversitätsförderung wiederherzustellen. Auch für die Anpassung an den Klimawandel spielt die biodiverse Rekultivierung eine wichtige Rolle. Daher bieten die Ergebnisse der Kooperation wertvolle Erkenntnisse für das Transferprojekt der TH Köln Co-Site.

Vielfältige Rekultivierung des Hambacher Tagebaugebiets

Ausgehend von der bereits wiederbewaldeten Sophienhöhe im Nordwesten des Tagebaugebiets Hambach soll rund um den geplanten Hambach-See ein landschaftlich vielfältiges Gebiet entstehen, das ein Mosaik aus Wald- und Offenlandflächen sowie besonderen Standorten wie wechselfeuchten Lebensräumen bildet. Durch dieses Mosaik werden unterschiedliche Lebensräume langfristig etabliert. Vor diesem Hintergrund wurde die Einführung von Konik-Pferden geplant, um ein solches Mosaik ohne maschinelle Flächenpflege dauerhaft auf bis zu 500 ha zu etablieren. Im Juni 2024 wird eine kleine Herde von Konik-Pferden auf der 24 ha großen Pilotfläche „Goldene Aue“, die – noch – nah an der aktiven Tagebaufläche liegt, angesiedelt. Die Aufgabe der Studierenden ist es, die zukünftig entstehenden Flächen rund um den geplanten See entlang der vier Themenfelder des Bachelorprogramms zu analysieren: Wie sehen die unterschiedlichen Interessen bei der Nutzung aus, die hier aufeinandertreffen? Welche Konfliktpotentiale, aber auch Synergieeffekte resultieren daraus? Wie können die entstehenden Flächen nachhaltig gestaltet werden? Wie können die Flächen dazu beitragen, die Sophienhöhe zu einem Zentrum der Biodiversität zu entwickeln und der Öffentlichkeit durch sanfte touristische Erschließung zugänglich zu machen?

Auftakt zur Zusammenarbeit

Anfang Mai fand die Auftaktveranstaltung des Projekts auf Schloss Paffendorf statt. Von der Forschungsstelle Rekultivierung nahmen Gregor Eßer, Leiter der Forschungsstelle, Anna Jo Merk und Marius Schneider teil. Neben den Studierenden der TH Köln und ihrer Dozentin Dr. Claudia Raedig war auch Jenny Lisa Pomino aus dem Projekt „Qualifiziert.Vernetzt.Innovativ.Wirksam. – Weiterbilden im Rheinischen Revier“ (Q.V.I.W.) mit von der Partie, um auszuloten, wie Virtual und Augmented Reality helfen können, die Inhalte des Lehrforschungsprojekts einem größeren Publikum zugänglich zu machen.

Die Studierenden haben sich für einen musikalisch inspirierten Projekttitel entschieden: „Am Ende des Berges steht ein Pferd am See – Rekultivierung der goldenen Aue mit Konik-Pferden zur nachhaltigen Schaffung einer biodiversen Landschaft“. Bis Semesterende haben sie nun Zeit, spezielle Aufgabenstellungen zu den vier Themenfeldern des Bachelorprogramms „Raum und Umwelt“, „Mobilität und Verkehr“, „Wasser und Wertstoffe“ sowie „Energie und Kommunikationsnetze“ zu bearbeiten. Die Ergebnisse stellen sie in einer Abschlusspräsentation vor, zu der das Team von der Forschungsstelle Rekultivierung an die TH Köln eingeladen wird.

Mai 2024

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