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Die empirischen Erkenntnisse von amal verdeutlichen die Massivität und Bedeutung von rassistischer und extrem rechter Gewalt für Menschen mit Migrationsgeschichten und BPoC. Ausgehend von diesen Befunden ermöglicht es dieses Policy Paper basierend auf den Erkenntnissen des Forschungsprojektes, Anregungen für die Praxis abzuleiten.

Policy Paper : Extrem rechte und rassistische Gewalt – Reflexionspapier für die Praxis der Bildungs- und Beratungsarbeit

Extrem rechte und rassistische Gewalt gehören zum Alltag von rassistisch vulnerablen Personen. Das Forschungsprojekt „amal – Auswirkungen rechtsextremer und rassistischer Gewalt auf das Alltagsleben von Menschen mit Migrationsgeschichte und BPoC in NRW“ (Laufzeit 1. Dezember 2020 bis 31. Mai 2023), das vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes NRW gefördert und am Forschungsnetzwerk „CORE NRW“ (Connected Research on Extremism in North Rhine Wesphalia) angesiedelt ist, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Formen und  Auswirkungen extrem rechter und rassistischer Gewalt sowie Handlungs- und Bewältigungsmuster von gewaltbetroffenen Menschen mit Migrationsgeschichte und BPoC  herauszuarbeiten und zu analysieren, welchen Umgang mit Gewalt Institutionen bisher entwickelt haben.  Als Beitrag zur Theorie-Praxisdiskussion und –entwicklung wurde nun ein Policy Paper veröffentlicht, das zentrale Forschungsergebnisse für die Praxisentwicklung der Bildungs- und Beratungsarbeit anwendet.

Die empirischen Erkenntnisse von amal verdeutlichen die Massivität und Bedeutung von rassistischer und extrem rechter Gewalt für Menschen mit Migrationsgeschichten und BPoC. Ausgehend von diesen Befunden ermöglicht es dieses Policy Paper basierend auf den Erkenntnissen des Forschungsprojektes, Anregungen für die Praxis abzuleiten. Das Policy Paper folgt dabei zwei für das gesamte Projekt handlungsleitenden Fragestellungen, die bereits in der Antragsphase als Teil der erkenntnisleitenden Fragen formuliert wurden:

  • Wie können die Erfahrungen, Auswirkungen und Bedarfe von Betroffenen rechtsextremer und rassistischer Gewalt noch bedarfsgerechter in Beratungs- und Bildungskontexten berücksichtigt werden? Welche bisherigen Handlungsstrategien haben Multiplikator*innen in Institutionen, und in welcher Form könnten diese erweitert werden?
  • Wie können die Ressourcen von Akteur*innen wie etwa Migrant*innenorganisationen stärker berücksichtigt werden?

Ziel des vorliegenden Policy Papers ist es demzufolge, Ansatzpunkte zur angemessenen Berücksichtigung von Bedarfen von Betroffenen rassistischer und rechtsextremer Gewalt in Bildungs- und Beratungskontexten herauszuarbeiten und damit einen Beitrag zum Transfer der Forschungsergebnisse in die institutionelle Praxis zu leisten. Das Policy Paper ist dergestalt konzipiert, dass es als Reflexionspapier für die Praxis entworfen wurde. Es ist theorie- und empiriegeleitet entstanden und stützt sich auf die zentralen Forschungsergebnisse. Entwickelt wurde das Policy Paper u.a. im Rahmen eines Abschlussworkshops des Projektes amal, an dem Vertreter*innen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern und -kontexten teilnahmen und ihre Perspektiven auf Praxisentwicklung und Bedarfe mit dem Forschungsteam diskutieren. Das Policy Paper kann somit für sich gelesen und als Arbeitsinstrument genutzt werden. Wir empfehlen jedoch, zur Kontextualisierung und einem vertieften Verständnis die komplementären Projektpublikationen (Farrokhzad/Jagusch 2022; Farrokhzad et. al. 2023; Farrokhzad/Jagusch 2024 i. E.) heranzuziehen.

Mai 2023

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