Zur Zukunft der Bau- und Landmaschinen

Die zunehmende Digitalisierung ist das beherrschende Thema in der Bau- und Landmaschinentechnik. So hat das zuständige Institut seine Strategie neu ausgerichtet und räumt dem Themenkomplex mehr Raum in Lehre und Forschung ein. Dies spiegelt sich auch in der Fachtagung „Vernetzt.Effizient.Digital“ wider, wie Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Kath-Petersen im Interview berichtet.

Prof. Dr. Wolfgang Kath-Petersen Prof. Dr. Wolfgang Kath-Petersen (Bild: Thilo Schmülgen/TH Köln)

Prof. Kath-Petersen, was umfasst die neue Strategie des Instituts für Bau- und Landmaschinentechnik?

Wie die meisten Branchen sind auch die Hersteller von schweren Maschinen für die Landwirtschaft und das Bauwesen dabei, die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung mehr auszuschöpfen. Die Mitglieder des Instituts haben in vielen Gesprächen mit ihren Industriekontakten ermittelt, welche Teilbereiche aktuell besonders relevant sind. Dementsprechend werden wir im Studium und in unseren wissenschaftlichen Projekten künftig besonders in den Themenfeldern „Vernetzung und Automatisierung“, „Energiesparende Systeme“ sowie „Assistenz- und Diagnosesysteme“ aktiv sein und dazu auch jeweils eine neue Professur berufen.

Unsere Studierenden haben so die Gewissheit, dass sie die Inhalte vermittelt bekommen, die bei zukünftigen Arbeitgebern besonders gefragt sind und wir als Forschende können sicher sein, dass unsere Innovationen einen direkten Impact haben. Das spiegelt sich auch in unserer Tagung wieder, in der wir auf diese drei Aspekte Bezug nehmen.

Ihr Institut bedient zwei unterschiedliche Branchen. Sind die Anforderungen dieselben?

Das ist in der Tat so. Beide Industriezweige stehen vor den gleichen Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen und treten mit ähnlichen Anforderungen und Wünschen an uns heran. So werden die Systeme immer autonomer und benötigen entsprechende Assistenzsysteme. Bei der Elektrifizierung der Antriebe steht die Reduzierung des Dieselverbrauchs im Fokus, mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass sich Elektromotoren viel besser feinjustieren lassen als Verbrenner, was der Regelungstechnik zugutekommt. Angesichts dessen ist es uns leichtgefallen, ein Tagungsprogramm zusammenzustellen, das allen gerecht wird. Wir erwarten Vortragende aus Praxis, Wissenschaft und Verbandsarbeit und etwa 120 Teilnehmende. Neben den Fachvorträgen stehen Austausch und Vernetzung im Fokus.

Wie ist die Lage der beiden Branchen in der aktuellen wirtschaftlichen Situation?

Wir sprechen von zwei relativ robusten Branchen mit einem starken internationalen Fokus und einem hohen Exportanteil, so dass es Möglichkeiten gibt, den nationalen und europäischen Nachfragerückgang zu kompensieren. Nichtsdestotrotz machen sich die zurückhaltenden Investitionen natürlich bemerkbar.

September 2023

Ein Beitrag von

Christian Sander

Team Presse und Öffentlichkeitsarbeit


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