Wissenschaft und Praxis intensiv erleben
Viele Menschen suchen bei rechtlichen Problemen Rat im Internet – auch, wenn sie eine Rechtsschutzversicherung haben, die helfen könnte. Warum ist das so? Das möchte Dr. Tim Jannusch herausfinden. Der Absolvent der TH Köln ist seit Januar 2022 bei ROLAND Rechtsschutz in der Unternehmensentwicklung tätig, und bleibt dabei seiner Alma Mater auf besondere Weise verbunden.
Nach seiner Promotion am Institut für Versicherungswesen (ivwKöln) der TH Köln in Kooperation mit der Kemmy Business School der University of Limerick fing Tim Jannusch bei der ROLAND Rechtsschutz an. Sein Chef Klaus Frankenberger, Head of Corporate Development bei ROLAND, machte 2007 selbst seinen Diplomabschluss am Institut und ist der TH Köln damit eng verbunden. Aber die Vernetzung von Hochschule und Unternehmen geht noch viel weiter: Tim Jannusch verbindet beide bis Ende 2026 als Kandidat im Tandemprogramm der TH Köln. Das bedeutet: 70 Prozent seiner Arbeitszeit leistet er als Referent für Unternehmensentwicklung bei ROLAND Rechtsschutz, 30 Prozent teilt er an der Hochschule auf Lehre und Forschung auf.
Pioniere im Tandem
Von den aktuell 17 Tandems der Hochschule war Tim Jannusch im Januar 2022 der Erste, der an den Start ging. Das war kein Zufall, denn sein TH Köln-seitiger Betreuer Prof. Dr. Rolf Arnold, Direktor des ivwKöln, war an der Entwicklung des Tandemprogramms mitbeteiligt. Dabei kam die Frage auf, ob sich das ivwKöln nicht auch im Programm positionieren könne. „Wir hatten bereits Kontakt zu vielen Unternehmen. Aber erst als Tim Jannusch in der finalen Phase seiner Promotion als potenzieller Kandidat ins Gespräch kam, war das für mich der Auslöser, die Pläne zu konkretisieren“, so Arnold. „Nun sind wir mit ROLAND Rechtsschutz in der glücklichen Konstellation, dass sich Hochschule und Unternehmen schon kannten und Vertrauen zueinander haben.“ Das sieht auch Klaus Frankenberger als Vorteil: „Ein Tandem kann bestimmt klappen, wenn es vorher keine Beziehung zwischen Hochschule und Unternehmen gab, aber das stelle ich mir vergleichsweise anspruchsvoll vor.“
Diese Beziehung und das daraus entstandene Vertrauen wirken sich positiv auf den Arbeitsalltag aus. Sowohl an der TH Köln als auch bei ROLAND Rechtsschutz hat Tim Jannusch viel Freiraum, um das Tandemverhältnis mitzugestalten. „Er ist derjenige, der in beiden Welten lebt und den Überblick hat, ob beispielsweise gemeinsame Termine zwischen Hochschule und Unternehmen sinnvoll sind“, so Arnold. „Und wir haben die Freiheit, so ein Meeting einfach anzugehen, ohne große Komplikationen.“ Als unkompliziert empfindet auch Tim Jannusch seine Arbeitgeber: „Wir sprechen offen über Herausforderungen und gehen lösungsorientiert damit um. Das ist einer der Gründe, weshalb mich beispielsweise ROLAND Rechtsschutz als Arbeitgeber und Partner in dem Programm begeistert.“
Praxis, Forschung und Lehre in einem
Beste Voraussetzungen für große Leistungen – und die fordert das Tandemprogramm durch den Spagat zwischen Theorie und Praxis. Gut, dass Tim Jannusch an hohe Ansprüche gewöhnt ist. Bachelor- und Masterstudium absolvierte er jeweils dual mit der heutigen Generali Versicherung, seine Promotion führte ihn an die Kemmy Business School der University of Limerick in Irland. Sie gehört derzeit zum Top 1 Prozent der Business Schools weltweit. „Bereits im Masterstudium habe ich angefangen, mich mehr mit der Wissenschaft auseinanderzusetzen. In meiner Promotion konnte ich das weiter vertiefen. Wissen nicht nur zu konsumieren, sondern die richtigen Fragen zu stellen und Informationen zu generieren, die man nicht einfach googeln kann, ist mir wichtig“, sagt er. „Nach der Promotion habe ich gemerkt, dass ich noch nicht bereit dazu bin, das aufzugeben.“ Dank des Tandemprogramms muss er das auch nicht. „Das Programm verbindet alles, was mir wichtig ist: Durch meine gesammelte Forschungserfahrung stelle ich die richtigen Fragen und bin methodisch in der Lage, relevante Informationen zur Beantwortung zu erheben. In der Praxis lerne ich, was aus der Theorie wirklich Anwendung findet. Und in der Lehre habe ich Gelegenheit, meine Praxiserfahrungen so einzubringen, dass Studierende mitgenommen werden. Das begeistert mich.“ Auch im Unternehmen überzeugt der vielseitige Kollege. „Tim ist sehr strukturiert und bringt wertvolle Erfahrungen mit“, so Klaus Frankenberger. „Er ist Ansprechpartner für unsere Tochtergesellschaften, konfiguriert gemeinsam mit einem Projektteam Chatbots und ist bei den Entwicklungen in der Branche immer auf dem aktuellen Stand. Von jemandem, der so wenig Strategie-Praxiserfahrung hat, hätte ich das nicht erwartet. Das finde ich extrem beeindruckend.“
Priorisieren lernen
Bei aller Begeisterung gibt es natürlich auch Herausforderungen, zum Beispiel den Anspruch an sich selbst. Während seiner Promotion publizierte Tim Jannusch in wissenschaftlichen Journalen mit höchster Güte. Jetzt hat er nur noch anderthalb Arbeitstage pro Woche für Forschung und Lehre, also um beispielsweise die Frage zu beantworten, warum Menschen eher auf Online-Angebote zurückgreifen als auf die eigene Rechtsschutzversicherung. „Ich musste lernen, dass sich dadurch entweder Qualität oder Quantität der Publikationen reduzieren“, sagt er. Auch in Lehre und Praxis muss er priorisieren: „Ich kann nicht mehr jedes Thema nehmen und alles bis zur Perfektion führen. Die Kunst ist, so viel Zeit zu investieren, dass das Arbeitsergebnis überzeugt und dann zur nächsten Aufgabe weiterzugehen. Das ist ein wichtiges Learning aus dem Tandemprogramm. Dabei hat mir das Coaching im Rahmen des Karriereentwicklungsprogramms und auch durch Klaus Frankenberger geholfen.“
Auch die Betreuer sehen das Tandem als Entwicklungsmöglichkeit. „Das Programm bietet die Gelegenheit, Wissenschaft und Praxis sehr intensiv zu erleben“, sagt Klaus Frankenberger. „Egal, in welche Richtung der berufliche Weg danach geht, das Tandem gibt Orientierung.“ Rolf Arnold ergänzt: „Es ist die Kernaufgabe einer Hochschule, junge Menschen zu qualifizieren, zu motivieren, weiterzuentwickeln und ihnen Chancen zu eröffnen. Genau das passiert im Tandemprogramm, und das macht mich sehr zufrieden.“
Über das Personalgewinnungskonzept „PLan_CV“
Das Tandemprogramm ist ein Baustein des Projekts PLan_CV („Professur-Laufbahn an Hochschulen für angewandte Wissenschaften neu denken: Collaboration und Vernetzung“). Es soll exzellentes Personal für Professuren an der TH Köln gewinnen und eine bessere Durchlässigkeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft erreichen. Das Projekt wird im Rahmen des Programms zur Förderung der Gewinnung und Qualifizierung professoralen Personals an Fachhochschulen mit 12,8 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Über das Institut für Versicherungswesen (ivwKöln)
Das ivwKöln ist das größte spezifisch auf die Versicherungswirtschaft ausgerichtete Hochschulinstitut in Deutschland. Es ist eng mit der Praxis verbunden, verfügt über ausgezeichnete Forschungskompetenzen und vermittelt Studierenden das nötige Wissen, um in der heutigen Zeit im Arbeitsleben zu bestehen.
Über den Tandem-Partner ROLAND Rechtsschutz
Die ROLAND Rechtsschutz-Versicherungs-AG mit Sitz in Köln-Deutz zählt mit Bruttobeitragseinnahmen in Höhe von 536,8 Millionen Euro im Jahr 2022 zu den wachstumsstärksten Anbietern der Branche. Mit einem Marktanteil von mehr als zehn Prozent gehört ROLAND zu den führenden deutschen Rechtsschutz-Versicherern. Zu dem Leistungsangebot des Rechtsschutz-Spezialisten zählen flexible Lösungen sowohl für Privat- als auch für Firmenkunden. Als Arbeitgeber ist die ROLAND Gruppe stets auf der Suche nach motivierten Talenten.
Mai 2023