Wie stellen sich Studierende die Hochschule der Zukunft vor?
Nachhaltigkeit hat die TH Köln in ihrem Hochschulentwicklungsplan 2030 als strategisches Ziel formuliert. Welche innovativen Beiträge es zur Erreichung dieses Ziels aus studentischer Perspektive geben könnte, zeigen Projektideen, die Studierende im Rahmen der Hochschulweiten Interdisziplinären Projektwoche (HIP) im Sommersemester 2021 entwickelten.
Die Etablierung eines "Tages der Bioökonomie" in jedem Semester, ein Hörsaalzentrum aus Holz, neuartige Infrastruktur für „Vertical Farming“ oder ein appbasiertes Anreizsystem für den nachhaltigen Umgang mit Konsumgütern: Diese Ansätze sind ausgewählte Projektideen der Hochschulweiten Interdisziplinären Projektwoche (HIP) der TH Köln. In Abwandlung der Themenstellung des vorangegangenen Semesters, welche die Entwicklung eines neuen Hochschulstandorts im Rheinischen Revier vorsah, ging es diesmal um Neu- und/oder Weiterentwicklungen nachhaltiger Hochschulstrukturen. Mehr als 700 Bachelorstudierende aus zehn Fakultäten arbeiteten in 74 Projektgruppen an dieser Fragestellung.
Bezugnehmend auf die aktuellen Planungen für den Neubau des Campus Deutz der TH Köln entwickelte Projektgruppe 6 ein Hörsaalzentrum als Hybridbau aus Holz und Stahlbeton. Durch die Verwendung von Holz als primärem Baustoff wird neben einer CO2-Reduktion von über 90 % im Vergleich zur herkömmlichen Betonbauweise auch die Verbesserung des Raumklimas und somit der Aufenthaltsqualität ermöglicht.
Ein appbasiertes Belohnungssystem, das Studierende zu einem bewussten und nachhaltigen Umgang mit Konsumgütern an der Hochschule motivieren soll, entwarf Projektgruppe 7. Nutzer*innen können durch Verwendung der App sogenannte „EcoStudy-Credits“ sammeln. Diese werden etwa für den Gebrauch eigener Trinkgefäße oder den Tausch von Secondhandwaren gutgeschrieben und können gegen Gutscheine oder für Vergünstigungen an der TH Köln eingelöst werden.
Über die "EcoStudy"-App könnten User für nachhaltigen Konsum im Hochschulalltag Credits sammeln und eintauschen.
(Bild: Oliver Schneider / TH Köln)
Mit dem Ziel, Hochschulangehörige für gesunde Ernährung und nachhaltigen Anbau von Lebensmitteln zu sensibilisieren und regionalen Anbau in der Großstadt zu etablieren, hat Projektgruppe 37 ein Konzept für „Vertical Farming“ an der TH Köln entwickelt. Nach der Schaffung der Infrastruktur in Form von hydroponischen Systemen in Dachgewächshäusern und eines zunächst hochschulinternen Informations- und Vertriebssystems kann das Projekt aufgrund des modularen Aufbaus stufenweise ausgebaut werden, sodass zukünftig z.B. ein Teilbedarf der Mensen damit gedeckt werden könnte.
Dachgewächshäuser könnten im Rahmen des "Vertical Farming"-Konzeptes z.B. einen Teilbedarf der Mensen decken.
(Bild: Felix Maas / TH Köln)
Ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept, das die Aspekte Abfallmanagement, Car-Sharing, Fassadenbegrünung und Shared Workspaces sowie die Einführung eines "Tages der Bioökonomie" an der Hochschule umfasst, entwickelte Projektgruppe 68. Ihre Projektidee präsentierten die Studierenden in einem Video.
(Video: Konrad Wolny / TH Köln)
Interdisziplinäre Zusammenarbeit? Ein Beispiel, wie sie gelingen kann!
Das Hauptaugenmerk der HIP liegt auf den interdisziplinären Arbeits- und Kommunikationsprozessen. Jede Projektgruppe reflektiert unter Anleitung geschulter Prozessbegleiter*innen über die gesamte Zeit hinweg den eigenen Wochenverlauf. Dieser wird schriftlich von allen Studierenden dokumentiert und im Rahmen der Abschlusspräsentation und des Reflexionsgespräches am Ende der Woche thematisiert.
Einen beispielhaften Einblick gewährt das Video von Projektgruppe 10. Inhaltlich befasste sie sich mit der Weiterentwicklung von Mensen zu nachhaltig gestalteten Mehrzweckstandorten, die auch als Workspace für Hochschulangehörige fungieren.
(Video: Lisa Vois / TH Köln)
Ausblick
Weiterführende Links
Die nächste Hochschulweite Interdisziplinäre Projektwoche findet im Wintersemester 2021/22 in der Zeit vom 22. bis 26. November 2021 statt.
Juni 2021