Wie funktioniert Private Equity?
In der zweiten Ringvorlesung Entrepreneurship & Innovation im Wintersemester 2024 erläuterte Christian Storch, Geschäftsführer von Lamont Capital, die Funktionsweise von Private Equity und was er daraus über Wirtschaft und Gesellschaft gelernt hat.
Private Equity ist eine Form des Beteiligungskapitals, das von institutionellen und privaten Investoren bereitgestellt wird, um in nicht börsennotierte Unternehmen zu investieren. Ziel ist es, durch gezielte Maßnahmen wie operative Optimierungen, strategisches Wachstum oder Restrukturierungen den Unternehmenswert zu steigern. Nach einer typischen Halteperiode von drei bis sieben Jahren werden die Anteile gewinnbringend veräußert, etwa durch Börsengänge (IPOs) oder Verkäufe an strategische Investoren.
Private Equity verbindet Kapital mit Expertise, um Unternehmen effizienter, profitabler und wettbewerbsfähiger zu machen. Es hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem wichtigen Instrument der Unternehmensfinanzierung und -entwicklung etabliert. „Viele Unternehmen befinden sich in Private-Equity-Besitz, oft ohne dass dies öffentlich wahrgenommen wird“, leitete Christian Storch, Geschäftsführer von Lamont Capital, seinen Vortrag ein.
Storch betonte, dass erfolgreiche Transaktionen eine präzise Marktanalyse sowie fundiertes Wissen über potenzielle Übernahmekandidaten erfordern. Die Übernahmeprozesse dauern häufig mehrere Monate und binden erhebliche Ressourcen.
Ein zentraler Aspekt seines Vortrags war die Bedeutung des Managements und dessen Incentivierung. Storch betonte, dass das „Alignment of Interests“ zwischen Management und Gesellschaftern entscheidend für den Unternehmenserfolg ist. Private Equity bietet hierfür ideale Voraussetzungen, da es das Management gezielt am langfristigen Erfolg des Unternehmens beteiligt und so eine Unternehmenskultur fördert, die auf Wachstum und Performance ausgerichtet ist.
„Es ist essenziell, im Übernahmeprozess viel Zeit mit dem Management und der Belegschaft des Zielunternehmens zu verbringen, anstatt sich ausschließlich auf externe Berater und Analysen zu verlassen“, betonte Storch.
Mit anschaulichen Beispielen und Anekdoten aus seiner beruflichen Praxis veranschaulichte Storch sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen, die mit Private Equity verbunden sind, und zeigte, wie dieses Modell die wirtschaftliche Entwicklung vieler Unternehmen maßgeblich und erfolgreich beeinflussen kann.
Organisiert wird die interdisziplinäre Ringvorlesung von Prof. Dr. Annette Blöcher, Prof. Dr. Kai Thürbach und Prof. Dr. Christian Zabel mit Unterstützung des StartUpLab@TH Köln.
Dezember 2024