Verleihung der KölnerKinderUni-Diplome mit Chemie-Show
55 Mädchen und Jungen haben ihr Diplom der KölnerKinderUni bei einer Feierstunde auf dem Campus Südstadt der TH Köln erhalten. Für einen Teil des Programms rund um die Verleihung sorgte in diesem Jahr die Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften. Im Mittelpunkt standen nicht nur die Kinder, sondern auch ein Eisbär mit einer Versuchsshow rund um die Themen Wasser, Eis und Licht.
Klimawandel aus Sicht eines Eisbären
Dr. Andreas Schüren, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät, hatte sich als Eisbär verkleidet, um den Kindern im Alter von sieben bis 14 Jahren die Experimente spielerisch nahezubringen. Prof. Dr. Birgit Glüsen sorgte als Wissenschaftlerin mit Doktorhut für die kindgerechte wissenschaftliche Erklärung. Die Show mit zahlreichen Versuchen, unter anderem zu den Themen „Tickende Uhr - die Zeit läuft ab“, „Polarlichter“ und „Die Eisberge verschwinden“, sollte die Kinder zum Nachdenken anregen. Die jungen NachwuchswissenschaftlerInnen waren aufgerufen, mit ihren Ideen dazu beizutragen, wie sie den Eisbären vor den Auswirkungen des Klimawandels retten können. Damit knüpfte das Organisationsteam an ihren Beitrag als Fakultät für die KölnerKinderUni mit der Fragestellung an „Wie bringt das CO2 den Eisbären zum Schwitzen, und was können wir dagegen tun?“. „Wir haben chemische Experimente mit einer kindgerechten Geschichte verbunden und anschauliche Versuche ausgesucht, die auch außerhalb unseres gut ausgerüsteten Labors durchgeführt werden können", sagte Prof. Glüsen.
Experimente zu Eis und Licht
Die Kreativität des wissenschaftlichen Teams kannte bei den Versuchen zugunsten von Illusion und Optik keine Grenzen. Farbenprächtige Polarlichter lockten zunächst den Eisbären an. Um die ablaufende Zeit für den Erhalt seines Lebensraumes zu versinnbildlichen, zeigten die Wissenschaftler symbolisch eine „chemische Uhr“. Drei farblose Lösungen, die zusammengemischt nach kurzer Zeit zu einer oszillierenden Reaktion führten, veränderten ihre Farbe von blau zu farblos und wieder zurück. Und auch die Phantasie war bei der Chemie-Show gefragt. Die Mitarbeiterinnen zeigten den Kindern, wie aus einer übersättigten Lösung künstliche Eisberge entstehen können. Die Kinder waren begeistert und spendeten für den Showvortrag großen Applaus.
Wissenschaft für alle
Im Anschluss überreichte Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin für Lehre und Studium der TH Köln, den Kindern die Auszeichnungen im Namen von acht Kölner Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Um ein Diplom zu erhalten, mussten die jungen NachwuchswissenschaftlerInnen bei mindestens zehn von 100 kostenfreien KinderUni-Angeboten mitgemacht haben. „Wir möchten und wünschen uns, dass ihr durch die KölnerKinderUni die Welt der Wissenschaft kennenlernt und dass ihr feststellt, dass es genügend Fragen gibt, denen ihr nachgehen könnt. Wissenschaft verlangt vor allem eins: neugierig zu sein, Fragen zu stellen und immer wieder nachzuhaken“, sagte Prof. Heuchemer.
KölnerKinderUni in Zahlen
Insgesamt hatten rund 2.200 Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 14 Jahren an den Vorlesungen und Workshops der acht Kölner Forschungseinrichtungen und Hochschulen teilgenommen. 260 Kinder waren davon an der TH Köln. 21 Mädchen und Jungen besuchten am Campus Leverkusen zwei Workshops der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften. Die KölnerKinderUni findet seit 2003 jährlich statt.
(Text: Viola Gräfenstein)
Verleihung der KölnerKinderUni-Diplome mit Chemie-Show
v. li. n. r. Inken Roth, Eva Rausch, M.Sc., Prof. Dr. Birgit Glüsen, Emily Kobs, Dipl.-Kff., Katharina Toepler, M.Sc. auf der Bühne des Schmalenbach-Hörsaals am Campus Südstadt (Bild: Heike Fischer/TH Köln)
Künstliche Polarlichter in der Dunkelheit von Katharina Toepler, M.Sc., produziert (Bild: Heike Fischer/TH Köln)
Prof. Dr. Birgit Glüsen und Dr. Andreas Schüren als Eisbär verkleidet im Gespräch (Bild: Heike Fischer/TH Köln)
Katharina Toepler, M.Sc. und Inken Roth lassen chemisch einen Eisberg wachsen (Bild: Heike Fischer/TH Köln)
Eva Rausch, M.Sc., zeigt einen Versuch zum Thema "Wie Wasser ohne Kälte fest wird" (Bild: Heike Fischer/TH Köln)
September 2017