TH Köln beteiligt sich an EU-Programm für Forschungsinstitute
Die TH Köln und die Universität Lille unterstützen das Jožef Stefan Institut in Ljubljana/Slowenien beim Aufbau und der Weiterentwicklung seiner Forschungsstrukturen. Schwerpunkt der Zusammenarbeit sind evolutionäre Algorithmen – mathematische Optimierungsverfahren, deren Funktionsweise an die natürliche Evolution angelehnt ist.
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Das Projekt mit dem Namen SYNERGY wird mit über einer Millionen Euro durch Horizon 2020 gefördert, das Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation. Rund 250.000 Euro verbleiben an der TH Köln.
"Das gemeinsame Projekt mit unseren slowenischen und französischen Partnern ist eine sogenannte 'Partnerschaft von Forschungseinrichtungen', die von der EU gefördert wird. Die Bedingung ist, dass in einem bestimmten Forschungsbereich eine aufstrebende Einrichtung – in unseren Fall das Jožef Stefan Institut – durch die Verbindungen zu international führenden Einrichtungen wesentlich gestärkt wird", erläutert Prof. Dr. Boris Naujoks vom Institut für Informatik des Campus Gummersbach.
Das Projekt wird auf Seiten der TH Köln von Naujoks, Prof. Dr. Thomas Bartz-Beielstein und der Arbeitsgruppe SPOTSeven des Campus Gummersbach geleitet. Bei einem ersten Treffen Anfang 2016 werden die Projektpartner konkrete Maßnahmen festlegen. Geplant sind zum Beispiel Expertenbesuche, Personalaustausch, Schulungen vor Ort oder über das Internet, Workshops, Teilnahme an Konferenzen und die Organisation gemeinsamer Aktivitäten wie Sommer- und Winterkurse. "Die gemeinsamen Aktivitäten sollen die Zusammenarbeit mit dem Jožef Stefan Institut und der Universität Lille stärken und die Basis für weitere Kooperationen auf europäischer Ebene bilden", so Naujoks.
Inhaltlicher Schwerpunkt des Projektes sind evolutionäre Algorithmen. Diese mathematischen Optimierungsverfahren adaptieren Prinzipien der natürlichen Evolution zum Auffinden guter Lösungen. Sie verwenden parallel mehrere Punkte im Suchraum und eignen sich dadurch besonders, wenn mehrere Gütekriterien bei der Optimierung berücksichtigt werden müssen. Die Arbeitsgruppe SPOTSeven nutzt die Algorithmen unter anderem zur Verringerung von Schadstoffemissionen in Kohlekraftwerken, zur Analyse und Prognose von Daten aus der Finanz- und Wasserwirtschaft sowie zur Optimierung von Maschineneinstellungen in der Automobil-, Stahl-, Kunststoff- und der Lebensmittelindustrie.
"Wir freuen uns sehr, dass wir zusammen mit der Universität Lille das Jožef Stefan Institut bei der Erweiterung und Vertiefung seiner Forschungsaktivitäten unterstützen können", sagt Prof. Dr. Klaus Becker, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer der TH Köln. "Gemeinsam mit unseren Partnern erforschen wir ein hochaktuelles Themengebiet, das etwa für das Gesundheitswesen, für Smart Factories, Homes und Cities sowie für den intelligenten Einsatz von Ressourcen relevant ist. An solchen und ähnlichen Zukunftstechnologien werden wir künftig noch mehr als bisher in Kooperation mit unseren internationalen Partnern arbeiten und Soziale Innovation gestalten."
Das EU-Förderprogramm Horizon 2020 soll die Forschungs- und Innovationskluft zwischen Mitgliedsstaaten und Regionen in Europa schließen. Dafür soll das in der gesamten Union vorhandene Potenzial für exzellente Forschung und Innovation genutzt werden.
Januar 2016