Ultra-Large Scale Systems Security
Die Doktoranden Hoai Viet Nguyen und Peter Leo Gorski wollen für im großen Maßstab vernetzte Infrastrukturen Sicherheitssysteme entwickeln. Das Forschungsprojekt „Ultra-Large Scale Systems Security“ (ULS3) wird gefördert durch das Programm „IngenieurNachwuchs“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Egal ob smarte Energiekonzepte, bei denen Heizungen, Thermostate und Mini-Blockheizwerke einer Stadt gekoppelt werden, oder Google- und Facebook-Anwendungen im Internet – alles ist miteinander vernetzt. Wenn eine Vielzahl von Geräten und Komponenten in großem Maßstab verbunden sind handelt es sich dabei um Ultra-Large Scale (ULS)-Systeme. Weltweite Netze sind praktisch, bergen aber auch Risiken: denn sobald sensible Daten transportiert werden, bieten sie Angriffsflächen für Ausspäh- und Manipulationsversuche. Noch fehlt es an geeigneten Sicherheitssystemen. Die Doktoranden Hoai Viet Nguyen und Peter Leo Gorski suchen deshalb im „Ultra-Large Scale Systems Security“ (ULS3) nach Lösungen. Betreut von Prof. Dr. Luigi Lo Iacono an der Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik wird das Projekt gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Hoai Viet Nguyen möchte in seiner Promotion Sicherheitsverfahren entwickeln, die die grundlegenden Eigenschaften von ULS-Systemen berücksichtigen, ohne ihre Vorteile zu beschränken. Denn damit die einzelnen Komponenten der vernetzten Anwendungen miteinander kommunizieren können, dürfen versendeten Nachrichten nicht komplett verschlüsselt sein. Dadurch können sie allerdings von Unbefugten gelesen werden. Die Herausforderung bei der Entwicklung neuer Schutzmechanismen besteht in der partiellen Sicherung der Kommunikation und im Management der Verschlüsselungen. Für diese bislang noch ungelöste Problematik will Hr. Nguyen theoretische Grundlagen und konkrete Tools entwickeln.
Peter Leo Groski wird sich in seiner Promotion mit der Benutzerfreundlichkeit von Sicherheitstechnologien beschäftigen. Häufig werden vernetzte Anwendungen von Programmierern erstellt, die sich nicht auf Sicherheitsaspekte spezialisiert haben. Um diesen die sachgerechte Anwendung der Sicherheits-Tools zu ermöglichen, soll erstmals wissenschaftlich untersucht werden, wie solche Programmierschnittstellen und Frameworks ausgestaltet sein müssen, um gebrauchstauglich zu sein. Dazu wird Hr. Gorski unter anderem Benutzerstudien durchführen.
Die beiden Doktoranden werden in ihre Forschungsthemen auch Studierende der Medientechnologie einbeziehen, in dem sie Bachelor- und Masterarbeiten betreuen und Lehrveranstaltungen halten.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Forschungsprojekt ULS3 in der Förderlinie „IngenieurNachwuchs“ des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ über einen Zeitraum von drei Jahren mit knapp 500.000 Euro. Als Industriepartner wird die iesy GmbH die Forschungsergebnisse von USL3 in ihre Produktentwicklung integrieren und die Praxistauglichkeit evaluieren.
Mai 2017