UAS7-Jahrestagung 2024: Akademische Karriereentwicklung an HAW

Die Tagung eröffnete der Vorstandsvorsitzende des UAS7-Netzwerks Prof. Dr. Frank Dellmann, gefolgt von einem Grußwort von Prof. Dr. Gerd Sadowski, Vizepräsident für Wirtschafts- und Personalverwaltung der gastgebenden TH Köln. Anschließend arbeiteten die sieben UAS7-Hochschulen (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Hochschule Bremen, TH Köln, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), Hochschule München, FH Münster und Hochschule Osnabrück) in vier Workshops an gemeinsamen Themen, die sich auch in Teilprojekten der vom BMBF geförderten Förderlinie „FH-Personal“ wiederfinden.

So wurden zum Beispiel die Fragen diskutiert, inwiefern gemeinsame Erkenntnisse für ein wirksames Employer Branding und Recruiting von Hochschulen genutzt werden können, welche Kompetenzen HAW-Professor*innen von morgen benötigen, welche Möglichkeiten sich den HAWs durch das Promotionsrecht ergeben und wie nachhaltige Strukturen, Prozesse und Maßnahmen zur Entwicklung und Gewinnung von Personal an Hochschulen aufgebaut werden können. Die Ergebnisse der Workshops wurden am Ende des Tages im Plenum präsentiert. Abgerundet wurde der erste Tag von einer Präsentation der FH Münster zu ihrer in Entwicklung befindlichen App „Sciper“. Sie soll das Recruiting akademischen Personals an HAWs unterstützen und in einer Pilotphase an den Hochschulen des UAS7-Netzwerks ausgerollt werden.

Am zweiten Tag hielt Dr. Stephane Berghmans, Director of Research & Innovation der European University Association, die Keynote „Reforming Research Assessment – To CoARA… and beyond!”. Die Coalition for Advancing Research Assessment (CoARA) ist eine europäische Initiative zur Forschungsbewertung, die wissenschaftliche Leistungen ganzheitlich betrachtet und auch qualitative Indikatoren mit einbezieht. Darüber hinaus hat CoARA das Ziel, bestehende Bewertungsstandards, wie beispielsweise das JIF, zu hinterfragen und neue Standards zu entwickeln, welche den künftigen globalen Herausforderungen gerecht werden (können). Die Tagungsteilnehmenden nahmen die europäischen Entwicklungen interessiert zur Kenntnis und diskutierten diese.

Daran schloss sich ein Round-Table-Gespräch zu der Leitfrage an, wie Forschungseinrichtungen und HAWs die institutionelle und politische Dynamik in der akademischen Karriereentwicklung bestmöglich nutzen können. Diskutiert haben diese und weitere Aspekte Dr. Stephane Berghmans, Prof. Dr. Frank Dellmann, Vorstandsvorsitzender der UAS7 und Präsident der FH Münster, Prof. Dr. Stefan Herzig, in Vertretung für Jürgen Hein als Vorstandsmitglied des Vereins „Plattform für erfolgreiche Modelle der Karriere-, Personal-, Lebensplan-Entwicklung von Akademiker*innen“, Prof. Dr. Renate Kosuch, Professorin der Psychologie an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln und Prof. Dr. Ines Neundorf, Prorektorin für Akademische Karriere und Personalentwicklung der Universität zu Köln. Sie waren sich einig, dass angehende Professor*innen nicht nur eine bestimmte Liste an Veröffentlichungen benötigen, sondern ebenfalls ausgeprägte Kompetenzen in guter Betreuung, Leitung von Teams und guter Lehre vorweisen sollten – und somit das Credo des „Lifelong Learning“ als Einstellung und Haltung leben und vorleben sollten.