Chemiestudent absolviert Zertifikatsprogramm für Tutor*innen

Moritz Anuschek, Student der Pharmazeutischen Chemie (Bild: Viola Gräfenstein/TH Köln)

Moritz Anuschek hat das Rheinländische Verbundzertifikat abgeschlossen. Das Training qualifiziert Tutor*innen für die Begleitung studentischer Projektteams sowie für die zielgerichtete Planung und abwechslungsreiche Gestaltung von Tutorien.

Moritz Anuschek studiert Pharmazeutische Chemie im sechsten Semester und schreibt aktuell seine Bachelorarbeit im Arbeitskreis von Prof. Dr. Heiko Alexander Schiffter-Weinle an der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften.

Welche Tutorien haben Sie angeboten?
Moritz Anuschek:
Tutorien habe ich zu den Modulen Mathe I, Mathe II, Organische Chemie I, Organische Chemie II und Anorganische Chemie I gegeben.

Wie haben Sie Ihre Tutorien für die Studierenden gestaltet?
Moritz Anuschek: In erster Linie habe ich Übungen zum Lernstoff besprochen und an manchen Stellen Zusammenhänge nochmals erläutert bzw. ihn mit meinen eigenen Worten erklärt.

Sie haben sich mit dem Zertifikatsprogramm für Tutor*innen weiterqualifiziert. Was sind die Voraussetzungen, um daran teilnehmen zu können?
Moritz Anuschek:
Für das Rheinländische Verbundzertifikat für Tutor*innen muss man zuerst das Grundqualifizierungstraining für Tutor*innen machen. Das ist bei uns an der Fakultät Pflicht, wenn man als Tutor arbeiten will. Zusätzlich hat man eine Peer-Hospitation mit Reflexion, zwei bis drei frei wählbare Erweiterungsmodule und reicht dann ein Portfolio ein. Zuletzt hat man noch ein kleines Abschlussgespräch. Ich habe als Erweiterungsmodule das Seminar "Stimmtraining" bei uns an der TH gewählt und an dem "Tutorentraining für den Fachbereich Chemie" an der Universität zu Köln (UzK) teilgenommen.

Was haben Sie durch das Tutor*innenprogramm gelernt?
Moritz Anuschek:
Ich konnte viel über die didaktische Gestaltung und Konzeption eines Tutoriums lernen. Mir wurden unterschiedliche Methoden gezeigt, wie ich mein Tutorium abwechslungsreicher gestalten oder mit Problemsituationen umgehen kann. Außerdem war es interessant, sich mit anderen Tutor*innen auszutauschen. Ich konnte für mich sehr viel aus dem Seminar "Stimmtraining" mitnehmen, da ich hier Techniken gelernt habe, wie ich meine Stimme schonen kann.

Welche Vorteile hat ein Tutor*innenjob?
Moritz Anuschek:
Man spart den Arbeitsweg, was gerade in Köln sehr wichtig ist. Man wiederholt den Lernstoff und bekommt Kontakt zu den Professor*innen. Für einen Studierendenjob ist die Tutorenarbeit außerdem sehr gut bezahlt. Schön ist auch der Kontakt zu den Studierenden, den man hat, weil man einiges aus den unteren Semestern mitbekommt. Zudem übt man das Präsentieren. Vor allem ist der Job als Tutor, verglichen mit anderen Jobs, die man so parallel zu seinem Studium hat, um einiges entspannter und hat bessere Arbeitszeiten.

Was sollte man als Tutor*in mitbringen?
Moritz Anuschek: Man sollte nicht scheu sein, vor vielen Leuten zu reden und natürlich sollte man in dem Modul, in dem man ein Tutorium halten will, einigermaßen sicher sein. Abgesehen davon, glaube ich, kommt der Rest von selber. Man muss nicht unbedingt gut präsentieren oder den Lernstoff immer perfekt vermitteln können. Ich denke, das kommt alles mit der Zeit.

Was war schwierig?
Moritz Anuschek:
Vor allem am Anfang fiel es mir schwer, mit großen Gruppen umzugehen und natürlich ist man in den ersten Einheiten noch relativ aufgeregt. Aber auch das legt sich mit der Zeit. Inzwischen habe ich eigentlich kaum mehr Probleme, wenn ich ein Tutorium gebe.

Was motiviert Sie, Tutorien zu halten?
Moritz Anuschek:
Um ehrlich zu sein, rede ich einfach gerne über den Lernstoff. Ich habe generell sehr viel Spaß an naturwissenschaftlichen Fragestellungen und im Tutorium habe ich die Möglichkeit, mein Wissen zu vermitteln. Außerdem interagiert man viel mit anderen Menschen und im besten Fall erleichtert man das Hochschulleben der Teilnehmer*innen.

Welche Ziele haben Sie?
Moritz Anuschek:
Nach dem Bachelor strebe ich einen Masterabschluss und dann eine Promotion an. Danach weiß ich noch nicht, wie ich weitermache. Ich setze nicht darauf, später einen Job in der Hochschullehre zu bekommen, aber wenn es sich ergibt, warum eigentlich nicht?

(VG, 19.7.18)

Weitere Informationen:

Das zweitägige Grundlagenseminar qualifiziert Tutor*innen für die Begleitung studentischer Projektteams sowie für die zielgerichtete Planung und abwechslungsreiche Gestaltung eines Tutoriums. Das ergänzende Rheinländische Verbundzertifikatsprogramm bietet Tutor*innen darüber hinaus die Möglichkeit, Kompetenzen nicht nur im Hinblick auf die studentische Lehrtätigkeit, sondern auch auf einen späteren Berufseinstieg zu erwerben. Es ist eine Kooperation zwischen der Universität Bonn, der Hochschule Düsseldorf, der Universität zu Köln, der Deutschen Sporthochschule Köln, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Hochschule Niederrhein.

Informationen zum Rheinischen Verbundzertifikat

Juli 2018

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