Tunnelbauer der TH Köln unter den Finalisten für den renommierten bauma Innovationspreis
Für die Entwicklung eines KI-gestützten Sortiersystems waren die TH Köln sowie ihre Partner STUVA und Herrenknecht AG beim bauma Innovationspreis unter den Finalisten in der Kategorie Forschung.

Aushub aus dem Tunnelbau ist eine wertvolle Ressource und kann je nach Charakterisierung unterschiedlich eingesetzt werden, etwa als Straßenunterbau oder Betonzuschlagsstoff. Damit dies gelingt, sollte das Material bereits auf der Baustelle sortenrein getrennt sein. Für die Entwicklung eines entsprechenden KI-gestützten Sortiersystems waren die TH Köln sowie ihre Partner STUVA und Herrenknecht AG beim bauma Innovationspreis in der Kategorie Forschung nominiert worden.
„Bei einem so renommierten Award zu den drei Finalisten zu gehören, war eine große Ehre und Auszeichnung für unsere Arbeit, auch wenn es leider nicht für den ersten Platz gereicht hat. Heute Abend hier dabei zu sein, ist ein großer Ansporn für unsere künftige Arbeit“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Christoph Budach von der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik der TH Köln.
Der nominierte Prototyp für das sogenannte „Muck measuring system for EPB tunnel borinG machines based on AI“ (MEGA) kann abgebautes Material im laufenden Betrieb analysieren und so eine höherwertige und nachhaltige Nutzung ermöglichen. Das abgebaute Material passiert auf dem Förderband einer Tunnelbohrmaschine ein Kugelpendel und einen Pflug, wo Impulse auf die beiden Instrumente gemessen werden. Die dabei aufgezeichneten Kraftverläufe unterscheiden sich je nach den Eigenschaften des Materials. Eine Künstliche Intelligenz verknüpft Kraftverläufe und parallel ermittelte Indexwerte wie Scherfestigkeit und Setzmaß. Dies wiederum ermöglicht es Maschinenführer*innen, den Aushub bereits auf dem Förderband zu klassifizieren und eine entsprechende Sortierung einzuleiten.
MEGA ist ein Ergebnis des Forschungsprojekts REMATCH, das von 2021 bis 2024 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der französischen Agence nationale de la recherche gefördert wurde. Partner waren STUVA - Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen e.V., die TH Köln, die Herrenknecht AG, das Planungs- und Beratungsunternehmen Arcadis und LIRIS – Labor für Bildverarbeitung und Informationssysteme der Universität Lyon.
April 2025