Gemeinsam für Inklusion: TH Köln und Stiftungen richten Professur und Fellowship ein

Teilhabe als Menschenrecht zeigt sich in vielfältigen gesellschaftlichen Zusammenhängen. Die TH Köln widmet sich ab Mitte 2024 in einer neuen Stiftungsprofessur und einem Stiftungsfellowship in Residence der inklusiven Quartiersentwicklung. Dabei sollen sozialwissenschaftliche, städtebauliche, raumtheoretische und künstlerische Aspekte von Inklusion betrachtet werden.

Gefördert wird das Vorhaben von der Marga und Walter Boll-Stiftung, der RheinEnergieStiftung Jugend/Beruf, Wissenschaft und der Kämpgen-Stiftung.

Um das weite Themenfeld der inklusiven Quartiersentwicklung umfassend und mit regelmäßigen neuen Impulsen zu bearbeiten, haben die TH Köln und die drei Stiftungen einen neuartigen Ansatz gewählt: Die neue Stelle ist zur Hälfte als Stiftungsprofessur ausgestaltet, die für die gesamte Projektlaufzeit von fünf Jahren besetzt ist. Die andere Hälfte wird als jährlich wechselndes Stiftungsfellowship in Residence ausgeschrieben. „Mit unserem innovativen Konzept stellen wir sowohl Kontinuität als auch Flexibilität und Multiperspektivität sowie vielfältige Inspirationen und Zugänge sicher. Die beiden Stelleninhaber*innen tragen maßgeblich zur Weiterentwicklung von Lehre, Forschung und Transfer in diesem wichtigen Zukunftsfeld bei“, sagt Prof. Dr. Stefan Herzig, Präsident der TH Köln.

Die acht Verantwortlichen der TH Köln und der beteiligten Stiftungen bei der Vertragsunterzeichnung stehen vor dem Hauptgebäude der TH Köln an der Claudiusstraße Die Verantwortlichen der TH Köln und der beteiligten Stiftungen bei der Vertragsunterzeichnung (Bild: Michael Bause/TH Köln)

Verankert sind die beiden Stellen an den Fakultäten für Angewandte Sozialwissenschaften sowie für Architektur und sollen dort auch nach Ablauf der Förderung bestehen bleiben. Professor*in und Fellow in Residence werden Lehrveranstaltungen für Studierende beider Fakultäten durchführen und damit auch die Studiengangs- und Curriculumsentwicklung in Bezug auf den neuen interdisziplinären Schwerpunkt prägen. Forschungsthemen können beispielsweise die Identifikation exkludierender und segregierender Strukturen in städtischen Quartieren, die Bedingungen für nachhaltige Teilhabe an Entstehungsprozessen sozialer und baulicher Räume oder die Qualität öffentlicher Räume sein.

Projekt knüpft an Stiftungsziele an

„Die Stiftungsprofessur verwirklicht auf innovative Weise zwei unserer Stiftungszwecke: Förderung von Wissenschaft und Forschung in den Gesellschaftswissenschaften und in den technischen Wissenschaften. Unser Anspruch ist es, Lebensräume und gesellschaftlichen Fortschritt in der Region mitzugestalten. Da die Stiftungsprofessur für Inklusives Quartiersmanagement genau diese Ziele verfolgt, ist die Marga und Walter Boll-Stiftung von Anfang an an der Entwicklung der Professur beteiligt und gerne in die Förderkooperation eingetreten“, sagten Hartmut Anders, Heinrich Nopper und Rüdiger Lennartz, Vorstände der Marga und Walter Boll-Stiftung.

„Mit ihrer Stiftungsinitiative ‚Gemeinsam im Quartier‘ widmen sich die drei RheinEnergieStiftungen seit 2019 dezidiert dem Thema Quartiersarbeit – einem Herzensanliegen innerhalb der breit aufgestellten Fördertätigkeit. Nun freuen wir uns sehr, die Stiftungsprofessur an der TH Köln einrichten zu können. Von der Einbeziehung der beiden Fakultäten Architektur und Angewandte Sozialwissenschaften erhoffen wir uns innovative Synergieeffekte, die das Thema ‚Inklusion im Quartier‘ zukunftsweisend voranbringen“, so Prof. Dr. Susanne Hilger, geschäftsführende Vorständin aller drei RheinEnergieStiftungen

„Die Kämpgen-Stiftung fördert bereits seit über 40 Jahren Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen. Die Stiftungsprofessur kann unser Anliegen, echte Teilhabe- und Partizipationsmöglichen für Menschen mit Behinderung in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen dauerhaft zu etablieren, auf wissenschaftlicher Grundlage vorantreiben und einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, bisherige von uns geförderte erfolgreiche Ansätze und Erprobungen zu verbreiten und zu sichern“, so Andreas Amelung, Vorstand der Kämpgen-Stiftung.

März 2024

Ein Beitrag von

Christian Sander

Team Presse und Öffentlichkeitsarbeit


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