PLan_CV 2024 – Tun, Transfer und Transformation
Das Projekt „Professur-Laufbahn an Hochschulen für angewandte Wissenschaften neu denken: Collaboration und Vernetzung“ (PLan_CV) hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: exzellentes Personal für die Laufbahn als HAW-Professor*in gewinnen. Auch 2024 haben alle fünf Teilprojekte wichtige Meilensteine auf dem Weg dorthin erreicht. Das Jahr im Rückblick.
1. Verbesserung der Rekrutierung
Die Diversität unter Professor*innen ist in Deutschland nicht so groß wie die der Studierenden, und zwar im Hinblick auf Geschlecht, Nationalität, Bildungshintergrund und (Nicht-)Behinderung. Um das zu ändern, fördert die TH Köln die Vielfalt auf allen Karrierestufen.
2024 ist die dritte Staffel von „Working@TH Köln – Wissenschaft erleben“ gestartet. 15 Professor*innen und Studierende aus acht verschiedenen Studiengängen nahmen am SHK-Programm teil. Außerdem wurde zum ersten Mal die Förderung für International Fellows ausgeschrieben. Professor*innen der TH Köln konnten internationale Wissenschaftler*innen von kooperierenden Hochschulen aus allen Fächergruppen nominieren. Gefördert werden drei- bis sechsmonatige Gastaufenthalte zum Zwecke der Lehre und/oder Forschung. Förderbeginn ist im März 2025.
2. Tandemprogramm
Im Tandemprogramm sind Doktorand*innen und Postdocs über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren sowohl bei einem außerhochschulischen Partner als auch an der TH Köln angestellt.
2024 qualifizierten sich so 17 Personen sowohl an der Hochschule als auch in der Praxis. Vier von ihnen berichteten in Porträts von ihren Erfahrungen.
Die Highlights
![Foto von Benjamin Treude, mit Zitattext überlegt](/mam/bilder/hochschule/profil/letterbox_705_397_ffffff_f2e88715c5bd516a838d7511e104401c_2_tandem__1_.png)
Doktoranden wälzen nur Theorien, packen aber nicht richtig an? Stimmt nicht! Benjamin Treude arbeitet nicht nur an seiner Dissertation, sondern auch an der Schnittstelle zwischen Hochschule und dem Praxispartner STRIKO Verfahrenstechnik GmbH – und hat keine Angst, sich auf der Montage auch mal schmutzig zu machen. (Bild: TH Köln)
![Foto von Lukas Bader, mit Zitattext überlegt](/mam/bilder/hochschule/profil/letterbox_705_397_ffffff_6d03d408bf8fddc77948ece0a30825c7_2_tandem__2_.png)
Lukas Bader war hin- und hergerissen zwischen einer Karriere an der Hochschule oder in der Wirtschaft. Jetzt arbeitet er – Tandemprogramm sei Dank – sowohl an der TH Köln als auch beim Werkzeughersteller August Rüggeberg. (Bild: TH Köln)
![Foto von Pinar Senoguz, mit Zitattext überlegt](/mam/bilder/hochschule/profil/letterbox_705_397_ffffff_5030112783bf65645ea08890b3685c8f_2_tandem__3_.png)
Die traumasensible Arbeit mit Kriegsüberlebenden ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Dabei hilft es, wenn Wissenschaft und Praxis an einem Strang ziehen. Ein konkretes Beispiel macht es vor: Dr. Pınar Şenoğuz arbeitet zur Hälfte an der TH Köln und zur Hälfte bei der feministischen Frauenrechtsorganisation Medica Mondiale. (Bild: TH Köln)
![Foto von Hakan Akdag, mit Zitattext überlegt](/mam/bilder/hochschule/profil/letterbox_705_397_ffffff_6b5d739c4ea9035d46fcd4eb75b3bcab_2_tandem__4_.png)
Aus Satellitenbildern Maßnahmen für den Küstenschutz ableiten? Das geht! Das Schlüsselwort heißt Machine Learning. Das macht auch Dr. Hakan Akdag, und zwar in gleich zwei Kontexten: Er arbeitet sowohl als Postdoc an der Hochschule als auch als Machine Learning Scientist beim DLR. (Bild: TH Köln)
3. Schwerpunktprofessuren
Schwerpunktprofessuren bieten die Gelegenheit, zentrale Themenfelder der TH Köln zu intensivieren und weiterzuentwickeln. Das stärkt nicht nur die Forschungsfähigkeit der Hochschule, sondern fördert die Zusammenarbeit über Fakultätsgrenzen hinweg.
2024 gestalteten sieben Postdocs diesen Austausch mit. Auch die vier Career Cluster „Die Öffentlichkeit der Kultur“, „Soziale Netzwerke und soziale Ungleichheit“, „Metamaterialien“ und „Spiel | Museum“ trugen mit Workshops, Tagungen und Publikationen zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit bei. Außerdem wurde das Career Cluster „Wissenschaftskommunikation auf TikTok: Forschung und Praxis“ neu gegründet.
Die Highlights
![zwei Männer sprechen vor Publikum](/mam/bilder/hochschule/profil/letterbox_705_397_ffffff_059a7e030a857c90d10d298349750288_intervening-drawing_selection_053.jpg)
Die transdisziplinäre Tagung „Intervening Drawing“ erkundete das Interventionspotenzial der Zeichnung als ein in der Praxis verwurzeltes Experiment in sozialen und kulturellen Kontexten. Veranstaltet wurde sie im Career Cluster „Die Öffentlichkeit der Kultur“. (Bild: Patrick Schwarz)
![Frau am Rednerpult vor Publikum, hinter ihr eine Powerpoint-Projektion](/mam/bilder/hochschule/profil/letterbox_705_397_ffffff_64ce265193259463dfe13a9652b6d93f_beitrag_rahab_njeri_a.jpeg)
Der transdisziplinäre Workshop „Diversifying Perspectives: Dimensions of Postcolonial Memory“ im Career Cluster „Die Öffentlichkeit der Kultur“ untersuchte die Verankerung postkolonialer kollektiver Erinnerung im öffentlichen Raum Europas. Im Fokus standen Musiker*innen, intellektuelle Aktivist*innen sowie Schriftsteller*innen. (Bild: privat)
![auxetische Strukturen](/mam/bilder/hochschule/profil/letterbox_705_397_ffffff_d69dfda2cf55c7dca111a97eab6c4b3d_metamaterialien__1_.png)
Im Career Cluster „Metamaterialien“ erforscht das Team mechanische Metamaterialien. Dies sind synthetisch hergestellte Strukturen, deren akustische, thermische und strukturelle Bauteileigenschaften einsatzabhängig maßgeschneidert werden. 2024 erschienen im Cluster die Artikel „Effects of post-processing on the fracture behavior of surface-treated 3D-printed parts” und „Modelling and bending analysis of a 3D-printed sandwich structure with an auxetic star-4 core”. (Bild: TH Köln)
Was ist der größte Unterschied zwischen einer Promotion und einem Postdoc? Wie viel verdient ein Postdoc? Und was ist das Seltsamste an der Arbeit in der Wissenschaft? Zwei Postdocs der Schwerpunktprofessur Zirkuläre Wertschöpfung, Dr. Kristina Maliutina und Dr. Himanshu, haben im Instagram-Reel Fragen beantwortet.
4. Karriereentwicklungsprogramm „Karriere hoch 3“
Wer Professuren besetzen möchte, muss Wissenschaftler*innen früher Karrierestufen fördern. Deshalb begleitet die TH Köln mit dem Entwicklungsprogramm „Karriere hoch 3“ Promovierende und Postdocs im Projekt PLan_CV auf dem Weg der akademischen Kompetenzentwicklung.
2024 tauschten die Wissenschaftler*innen sich beispielsweise in Workshops über transformative Wissenschaft und ihren Beitrag zu gesellschaftlichen Veränderungen aus. Einblicke in ihren Arbeitsalltag und ihre Pläne teilten darüber hinaus zwei Postdocs im Rahmen der Postdoc Appreciation Week.
Die Highlights
![Nahaufnahme runder beschrifteter Post-its, die mit Magneten an einer Tafel befestigt sind](/mam/bilder/hochschule/profil/letterbox_705_397_ffffff_45a1e7161d367ac83672dc51bf417f09_6_eisberg_nahaufnahme_sustainability_2.jpg)
Bei Wissenschaftler*innen früher Karrierestufen werden Publikationen, Zitationen, Konferenzbeiträge und Drittmittel eher nach Quantität statt Qualität evaluiert. Um nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen zu initiieren und zu begleiten, braucht es aber auch Tätigkeiten und Werte, welche bisher noch nicht hinreichend anerkannt werden. Im Fokusworkshop des K3 Karriereentwicklungsprogramms ging es um diese Diskrepanz zwischen dem Status quo akademischer Evaluationen und möglichen zukünftigen Entwicklungen. (Bild: TH Köln)
![Gruppenbild der Teilnehmenden](/mam/bilder/hochschule/profil/letterbox_705_397_ffffff_ea0f4384804190474bbd9ea731e30532_2_gruppenfoto.jpg)
Akademiker*innen benötigen viele Kompetenzen, wenn sie mit ihrer Forschung auf gesellschaftliche Herausforderungen antworten und dazu mit verschiedenen Akteur*innen zusammenarbeiten wollen. Aber ist das Wissenschaftssystem überhaupt bereit dafür? Wo bestehen strukturelle Limitationen? Und an welchen Stellen sind Wissenschaftler*innen schon heute transformativ wirksam? Diese Fragen stellte der Trias-Workshop mit Promovierenden und Postdocs des Karriereentwicklungsprogramms Karriere hoch 3 in den Mittelpunkt. (Bild: TH Köln)
5. Kooperationsplattform
Hochschulen, Unternehmen, Kammern, Verbände und Akademiker*innen – der Verein „Plattform für erfolgreiche Modelle der Karriere-, Personal-, Lebensplan-Entwicklung von Akademiker*innen“ bringt Akteursgruppen zusammen, die an akademischen Karrierewegen beteiligt sind, und fördert ihren Austausch. Das Ergebnis: eine höhere Durchlässigkeit zwischen Wissenschaft und Praxis, die den Berufsweg zur HAW-Professur ermöglicht.
2024 hat der Verein seine Arbeit aufgenommen und sich unter anderem in Arbeitsgruppen mit Personalentwicklungsmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt.
Februar 2025