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Dr. Birgit Szczyrba

Dr. Birgit Szczyrba

Zentrum für Lehrentwicklung

  • Standort Mülheim
    Schanzenstraße 28
    51063 Köln
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NotS November 2021: "Lehre wissenschaftlich fundieren und systematisch verbessern durch SoTL"

Am 29. November 2021 fand in Kooperation mit der FH Aachen, vertreten durch den Prorektor für Studium und Lehre Prof. Dr.-Ing. Josef Rosenkranz die Night of the Scholars der TH Köln statt. Prof. Dr. Christoph Budach von der TH Köln, Prof. Dr. Ansgar Kirsch, Prof. Dr. Miriam Barnat und Dr. Britta Foltz von der FH Aachen sowie Prof. Dr. Katharina Kluge (HS Mainz) präsentierten ihre Beiträge.

Prof. Dr. Thorsten Burgmer (TH Köln) sprach zu Beginn über Reflexion als Prüfungsleistung und Architekturlehre in hybriden Lernräumen. Eines der wichtigsten Handlungsfelder von Architekt*innen ist das Entwerfen. Der Entwurfsprozess ist dabei iterativ und basiert auf dem ständigen Wechsel zwischen Entwerfen, Reflektieren und Verwerfen. Ein guter Entwurf ist also im Grunde auch das Ergebnis einer Unmenge von rechtzeitig erkannten und korrigierten Fehlern. Im Wahlpflichtmodul „Einführung in das Bauen im Bestand“ stand deshalb die Reflexion der eigenen Arbeit im Mittelpunkt. Einen wesentlichen Anteil bei der Beurteilung der Prüfungsleistung hatte nicht die Qualität der Entwürfe sondern die Qualität der Reflexion. Lehrinterventionen und Entwicklung des Reflexionsniveaus wurden im Sinne des Scholarship of Teaching and Learning durch den Einsatz verschiedener Methoden beforscht. So gab es regelmäßige Reflexionsanlässe in Form von Feedbackgesprächen, eine von Studierenden durchgeführte Umfrage zum Thema sowie ein strukturiertes Interview gegen Ende der Lehrveranstaltung.

Anschließend präsentierten Prof. Dr. tech. Ansgar Kirsch (FH Aachen), Prof. Dr.-Ing. Christoph Budach (TH Köln), Prof. Dr.-Ing. Katharina Kluge (HS Mainz), Prof. Dr. Miriam Barnat (FH Aachen) und Dr. Britta Foltz (FH Aachen) in einem gemeinsam Vortrag "Spannung in der Geotechnik – Decoding the Disciplines mit mehreren Expert:innen zugleich". Um Studierenden den Zugang zu fachdisziplinärem Denken zu erleichtern, bietet das Konzept Decoding the Disciplines für Lehrende einen vielversprechenden Ansatz. Es greift eine grundlegende Schwierigkeit von Expertise auf: In der Lehre fällt es oft schwer, das über Jahre erarbeitete und vielfach vernetzte Wissen der Expert*innen wieder so weit herunterzubrechen, dass es den Studierenden einfach zugänglich wird. Disziplinspezifische Lehr- und Lernhürden, so genannte Bottlenecks, erschweren oft den Lernprozess. Ziel von Decoding the Disciplines ist es, wesentliche Schritte im Lehr-/Lern-Prozess in ihrer schrittweisen Entstehung von den Expert*innen wieder an die Oberfläche zu holen und daraus Lerngelegenheiten und Materialien abzuleiten, die die Lernenden unterstützen.

Neben der individuellen Verbesserung der Lehre bietet das Decoding-Konzept auch Potenzial für kollaborative Forschungssettings zwischen Hochschuldidaktiker*innen und Lehrenden: So wird derzeit in einem gemeinsamen Forschungsprojekt von zwei Hochschuldidaktikerinnen und drei Professor*innen aus dem Bereich Geotechnik erforscht, ob und inwieweit sich die Strategien mehrerer Expert*innen für das Bottleneck „Erdspannung“ unterscheiden und welches Potenzial für die Weiterentwicklung der Lehre sich aus dem gemeinsamen Reflektieren ergibt. Der Vortrag präsentierte den Prozess und erste Ergebnisse.

Weiterhin diskutierte das Publikum in einem hochschulübergreifenden Austausch die konstitutiven Elemente des Scholarship of Teaching and Learning.

Abschließend gaben Prof. Dr. Sylvia Heuchemer (Vizepräsidentin für Lehre und Studium, TH Köln) und Prof. Dr. Josef Rosenkranz (Prorektor für Studium und Lehre) einen Ausblick und würdigten den konstruktiven Austausch.

Auch im November 2021 wurde die Night of the Scholars online durchgeführt, um einen pandemieadäquaten Rahmen bieten zu können. Wir freuen uns, dass wir damit erneut zahlreiche Teilnehmende erreichen konnten.

Zu diesen zählten unter anderem ehemalige und aktuelle Teilnehmende des LehrendenCoaching-Programms, Lehrpreisbewerber*innen seit 2012 sowie Lehrende, die zu ihrer Lehre publiziert haben. Zudem konnte jede*r Eingeladene eine Person, z. B. engagierte Studierende oder Kolleg*innen, mitbringen.

Lehre wissenschaftlich fundieren und systematisch verbessern durch SoTL

Die Night of the Scholars ist ein Forum für Lehrende, die sich forschend und konzeptionell mit ihrer Lehre und dem Lernen ihrer Studierenden befassen. Sie stellen ihre Erkenntnisse zur Diskussion und suchen den Austausch, inspirieren die Lehrentwicklung unserer Hochschule und treiben den Erkenntnisgewinn über Lehren und Lernen in ihren Fächern voran. Übersetzt bedeutet Scholarship of Teaching and Learning (SoTL), einen wissenschaftlich begründeten Zugang zur eigenen Lehre zu erarbeiten.

Gastgeber*innen der zweimal jährlich stattfindenden Night of the Scholars sind die Vizepräsidentin der TH Köln, Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, der Hochschuldidaktische Mentor Prof. Dr. Frank Linde und die Leiterin der Hochschuldidaktik, Dr. Birgit Szczyrba.

Möchten Sie einen Kurzvortrag über Ihre Forschung an Ihrer Lehre halten? Wenden Sie sich gern an birgit.szczyrba@th-koeln.de.

Steckbrief der Night of the Scholars

1 x pro Semester
jeweils 2 Präsentationen über forschendes Lehren im eigenen Fach
Synopse der Präsentationen nach Leitfragen
Gäste: ehemalige und aktuelle Teilnehmer*innen des LehrendenCoaching-Programms, der Lehrpreisausschreibungen seit 2012, des Hochschuldidaktischen Erfahrungsaustauschs sowie Lehrende, die zu ihrer Lehre wissenschaftlich publiziert haben. Jede*r Eingeladene kann eine Person, z.B. engagierte Studierende oder Kolleg*innen, mitbringen.
Die Präsentationen werden auf der Homepage des ZLE veröffentlicht.
Alle Vortragenden werden eingeladen, in der Schriftenreihe „Forschung und Innovation in der Hochschulbildung“ auf dem Cologne Open Science-Server ein research paper zu veröffentlichen.

November 2021

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