Neuer Professor am IWA: Prof. Dr. Philipp Schempp

Prof. Dr. Philipp Schempp (Bild: Thilo Schmülgen/TH Köln)

Prof. Dr. Philipp Schempp ist seit Juli 2023 Professor für Werkstoffanwendung am Institut für Wekstoffanwendung (IWA). Er wird sich im Bereich metallischer Werkstoffe engagieren. Zum einen will Prof. Schempp die Lehre in den Bereichen Werkstoffanwendung und Fügetechnik intensivieren. Zum anderen plant er Forschungs- und Entwicklungsprojekte, um Werkstoffschädigung besser vorhersagen zu können.

Die TH Köln hat Prof. Dr. Philipp Schempp zum 1. Juli 2023 auf die Professur für Werkstoffanwendung an der Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme berufen.

Herr Schempp stammt aus Aalen in Württemberg, studierte Maschinenbau an der Universität Stuttgart und promovierte mit Auszeichnung an der TU Berlin im Bereich Schweiß- und Werkstofftechnik. Anschließend war er rund zehn Jahre in verschiedenen Positionen bei Shell in Köln tätig, zuletzt als Teamleiter für Auslegung, Abnahme und Inbetriebnahme neuer Druckgeräte. Diese Erfahrungen aus der chemischen Industrie möchte er nun in die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung an der TH Köln einbringen.

„Die Prozessindustrie steht derzeit nicht nur vor der Mammutaufgabe der Transformation hin zu erneuerbaren Energieträgern. Eine weitere Herausforderung ist die Optimierung ganzer Engineering-Prozesse durch Digitalisierung und Automatisierung. In meinem Fachgebiet, der Schädigung metallischer Werkstoffe, bietet sich die Chance, die Vorhersage von Werkstoffschädigung mithilfe von KI zu revolutionieren.“

Er betont, dass viele Unternehmen bereits über umfangreiche digitale Daten verfügen, diese jedoch nicht ausreichend nutzen, um beispielsweise Korrosion in ihren Anlagen präzise vorherzusagen. „Die Gründe dafür reichen von fehlenden Ressourcen über unzureichendes Big Data Management bis hin zu Vorurteilen gegenüber modernen Ansätzen, wie Machine Learning“, so Schempp. Die Folge sind hohe Kosten für engmaschige Inspektionen und ausufernde Instandhaltung.

„Wenn man bedenkt, dass die durch Korrosion verursachten Kosten weltweit auf mehrere Billionen Euro pro Jahr geschätzt werden, wird klar, wie groß das Einsparpotential ist. Gleichzeitig haben wir seit 2010 stagnierende Zahlen bei Verletzungen und Todesfällen durch Korrosionsschäden – diese Zahlen zu senken ist unsere wichtigste gesellschaftliche Aufgabe. Hier möchte ich ansetzen und die Unternehmen durch gezielte Beratung, Forschung und Entwicklung unterstützen."

März 2024


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