Neue Wirkstoffe aus dem Meer

Prof. Dr. Nicole Teusch (Bild: Heike Fischer/TH Köln)

Prof. Dr. Nicole Teusch forscht an der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften zu pharmazeutischen Wirkstoffen aus Weichkorallen. In der Reihe Wissenschaft im Rathaus berichtete sie über ihre aktuellen Forschungsarbeiten und stellte erste vielversprechende Ergebnisse vor.

Ob Weidenrinde, Schlafmohn, australische Magnolie oder pazifische Eibe - 60 Prozent der Medikamente stammen aus Naturstoffen oder sind naturstofforientiert entwickelt worden. Mit  Weichkorallen arbeitet Prof. Dr. Nicole Teusch von der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften der TH Köln zurzeit in dem Forschungsprojekt „Neue Wirkstoffe aus dem Meer: Synthese und Charakterisierung bioaktiver Naturstoffe“, das vom Land NRW mit 240000 Euro gefördert wird. Im Rahmen der Reihe Wissenschaft im Rathaus berichtete sie über ihre aktuellen Forschungsarbeiten und stellte erste vielversprechende Ergebnisse vor.

PublikumProf. Dr. Nicole Teusch in der Reihe Wissenschaft im Rathaus (Bild: Heike Fischer/TH Köln)

„Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen analysieren wir die Naturstoffstrukturen und ihre Funktionen in menschlichen Zellen und überlegen, welche davon für medizinische Zwecke genutzt werden können. Zurzeit forschen wir in unserem Labor an mehreren Wirkstoffen maritimen Ursprungs. Krebs und Schmerz sind die Hauptindikationen, bei denen maritime Wirkstoffe bislang Erfolg zu haben scheinen“, so Professorin Teusch. „Immunzellen im Mikromilieu des Tumors haben zwei Gesichter. Wenn Immunzellen ihren Job machen, unterdrücken Sie das Tumorwachstum. Wenn nicht, kann aus Unterdrückung auch Wachstumsstimulierung werden. In unserem Forschungsteam untersuchen wir speziell den Einfluss von Immunzellen auf Tumorzellen bei  einer besonders aggressiven Form von Brustkrebs (dreifach negativ) und von Lungenkrebs. Dabei ist u die Aufklärung der gezielten Funktion von Pseudopterosinen auf die Kommunikation zwischen Immunzellen und Tumorzellen im Fokus.“

Erste Tests wurden vor kurzem erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse sind vielversprechend und werden in Kürze wissenschaftlich publiziert. Mittelfristig wird das Ziel sein, Pseudopterosine synthetisch herzustellen, um die maritimen Ökosysteme zu schützen  und möglichst gleichzeitig die Wirksamkeit zu erhöhen.

8.9.2016

September 2016

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