Baumfällarbeiten am Hügel beendet
Am Campus Deutz soll ein zukunftsfähiger, grüner, moderner und offener Campus entstehen. Mit den sichtbaren Vorbereitungen dafür ist jetzt begonnen worden: Um Bohrungen für eine nachhaltige Geothermieanlage durchzuführen, wurden auf dem Hügel vor dem Hochhaus in einem ersten Schritt Bäume gefällt. Anschließend wird die Erhebung abgetragen.
Begleitet wurden die Arbeiten von einer Zusammenkunft der neubaukritischen Initiative.Umbau.
Ein essentieller Baustein für die nachhaltige Energieversorgung des zukünftigen Campus ist eine Geothermieanlage. Ein hydrologisches Gutachten hat ermittelt, dass zwei der dafür notwendigen Bohrungen an der Stelle des künstlich aufgeschütteten Hügels gesetzt werden müssen. Zudem werden dort unterirdische Infrastrukturen wie Leitungen und Regenversickerungsanlagen angelegt, bevor später der Foyerplatz realisiert werden kann.
Die Tiefbauarbeiten müssen jetzt stattfinden: Im späteren Projektverlauf könnten sie angesichts der weiteren Baumaßnahmen nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand durchgeführt werden. Im Zuge dieser Maßnahmen entsteht so eine Freifläche, die temporär als Interimsparkplatz, für Baustellenfahrzeuge und die Logistik verwendet wird. Die gefällten Bäume werden durch Neupflanzungen auf dem Campusgelände und Ausgleichsmaßnahmen in jungen Waldgebieten in Dünnwald und Meschenich ersetzt.
Campus öffnet sich zum Veedel
Die Arbeiten sind auch ein erster Hinweis auf die neue Gestalt des Campus: Bislang besteht das Ensemble aus einer ebenerdigen Auto- und Versorgungsebene sowie einer höhergelegenen Fußgänger*innenebene. Der Hügel führt die ankommenden Fußgänger*innen auf das Niveau des Haupteinganges. Alle Gebäude des künftig weitgehend autofreien Campus werden auf die Ebene der umgebenden Quartiere angeglichen. Dadurch ist die Hochschule besser sichtbar und öffnet sich für das Veedel. An der Stelle des heutigen Hügels entsteht langfristig ein baumbestandener, grüner Foyerplatz als Eingangsbereich zum Altbau. Dieser wird eine hohe Aufenthaltsqualität und Kommunikationsflächen für Studierende und Hochschulangehörige bieten.
Animation zum Umbau des Campus'
Das Großprojekt ist in drei Bauabschnitte unterteilt. Die komplexe Abfolge von Abbruch und Neubau gewährleistet die Aufrechterhaltung des Hochschulbetriebs während des gesamten Umbaus. Die folgende Animation veranschaulicht grob den Ablauf der Maßnahmen.
Flexible Nutzungen
Auf dem Campus sind mehrere neue Gebäude geplant, die eine nachhaltige Erfüllung der Kernaufgaben der Hochschule – Lehre, Studium, Forschung und Transfer – ermöglichen. Nachhaltigkeit hat dabei nicht nur eine ökologische Dimension, sondern zeigt sich auch in der Gestaltung von Lehr-, Lern-, Arbeits- und Forschungsumgebungen. Da sich die gesellschaftlichen Ansprüche und Anforderungen an Hochschulen während der Bauzeit und darüber hinaus weiter entwickeln können, haben sich die Beteiligten für eine räumliche Gestaltung entschieden, die an sich ändernde Rahmenbedingungen angepasst werden kann.
Proteste der Studierenden
Während der Baumfällungen versammelten sich Mitglieder der unter anderem von Studierenden der Fakultät der Architektur getragenen Initiative.Umbau an der Baustelle. Sie befürworten ein neues Konzept für den Campus, das statt eines Abrisses eine Sanierung des Hochhauses vorsieht. Diese Alternative wurde zu Beginn des Projektes vom Land Nordrhein-Westfalen intensiv geprüft. Die Entscheidung fiel für die städtebauliche Neustrukturierung sowie einen Neubau des Campus Deutz und damit zugunsten einer modernen Campusentwicklung für innovative Lehre, Forschung und Transfer.
Das Land NRW vertreten durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB), die Stadt Köln sowie die TH Köln stehen hinter dem Projekt und der einmaligen Chance, den Campus Deutz sichtbar und zukunftsfähig zu gestalten. Das Präsidium der TH Köln hatte sich bereits im Januar mit Vertreter*innen der Initiative getroffen und das gesamte Planungs- und Bauvorhaben sowie die weitere Vorgehensweise erläutert. Die grundlegende Entscheidung für den Campus Deutz mit dem Anfang des Jahres in Kraft getretenen Bebauungsplan bleibt bestehen. Wie seit Projektbeginn wird es auch künftig Möglichkeiten der Partizipation und des kritischen Austauschs geben.
Februar 2025