Nachgefragt bei Prof. Dr. Tobias Krawutschke

Porträt Tobias Krawutschke (Bild: privat)

Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik, Professur für Technische Informatik


Studium Nachrichtentechnik an der Fachhochschule Köln (heute TH Köln)

Promotion „Reliability and Redundancy of an Embedded System used in the Detector Control System of the ALICE Experiment“ an der Universität Mannheim

Berufliche Stationen (u. a.)

  • Berater und Projektmanager bei OTL Elektrotechnik und Audio, Bonn
  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Physikalischen Institut der Universität Heidelberg
  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann Lehrkraft für besondere Aufgaben an der TH Köln

Als Kind habe ich alle Geräte auseinandergenommen, um herauszufinden, wie sie funktionieren. Zum Leidwesen meiner Eltern habe ich sie selten wieder zusammenbekommen. Der Drang, Dinge bis ins Detail zu verstehen, ist geblieben. Zur Freude der Dinge schaffe ich das mittlerweile ohne Schaden anzurichten.

Das Beste an meinem Studium: Immer wieder ergaben sich hervorragende Angebote für die Mitgestaltung an einzigartigen und spannenden Projekten, wie z.B. die Entwicklung von Detektoren für die Teilchenphysik, Testgeräten oder neuen Technologien.

Mein fachliches Steckenpferd: Besonders spannend finde ich es, wenn Hardware auf Software trifft. Nicht nur an den Schnittstellen von Betriebssystem, Treiber und Gerät, sondern auch bei der Nutzung von Software oder anderen Werkzeugen, um Hardware zu designen und zu testen, zum Beispiel beim FPGA- oder ASIC-Design.

Der Unterschied zwischen digitaler und menschlicher Logik: Menschliche Logik überrascht mich immer wieder – was mich dann meistens sehr freut. Die digitale Logik erfreut mich in der Regel, wenn sie mich nicht überrascht.

Ich möchte folgenden Schwerpunkt setzen: Am besten lerne ich, wenn meine Neugier geweckt ist, ich Spaß an den Tätigkeiten habe und Aufgaben eine Herausforderung so wie gute Rätsel sind. Das möchte ich bei Studierenden wecken und finde in den aktuellen Lehrformaten viele Anregungen dazu.

Was ich gerne herausfinden würde: Ich forsche an Methoden und Technologien, die dem Ersatz, der Reparatur und der Lebensverlängerung von elektronischen Baugruppen u.a. in kritischer Infrastruktur dienen. Das halte ich für einen Beitrag zu sinnvollem und nachhaltigem Handeln, der hoffentlich auch in anderen Bereichen Einzug hält. Mit offener Soft- und Hardware möchte ich dazu beitragen, dass Ressourcen schonender eingesetzt werden und Produkte länger halten.

Der beste Ort für gute Ideen: draußen, unter freiem Himmel.

Das letzte gute Buch, das ich gelesen habe, war „Per Anhalter durch die Galaxis“. Das ist zwar schon eine Weile her, und es gab viele andere gute Bücher seitdem, aber Douglas Adams Humor bleibt für mich ungeschlagen: „A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools.“

Dezember 2020

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