Mut zur Kreativität zeigen, ausgetretene Pfade verlassen und sich gerne mal was trauen

Liebe Frau Kern, wie sind Sie auf die Weiterbildung aufmerksam geworden?
Meine Kollegin wurde per Mail auf die Weiterbildung aufmerksam gemacht. Sie wusste genau, wo mein Interessensgebiet liegt und dass ich mich gerne in diesem Bereich weiterbilden wollte. Das Angebot passte genau zu meinen Vorstellungen der Weiterqualifizierung. Ein Mix aus praxisnahen Beispielen, fachlichen Marketingthemen und Insights zu neuen Trends der Online-Marketing Welt machten das Ganze für mich enorm spannend. Außerdem wollte ich aus persönlicher Sicht kein längerfristiges Studium absolvieren, jedoch war mir eine Wochenendweiterbildung auch nicht ausreichend. Die Intensität, der zeitliche Umfang und die Vielfalt der Themen im Zertifikatslehrgang „Online Kampagnen Manager*in“ war für mich optimal, was mich letztendlich überzeugt hat teilzunehmen.

... gerade die vielen kleinen Praxistipps und -Tricks waren besonders wertvoll. Dieses Wissen beruht auf enormer Erfahrung – sich dieses Know-how selbst anzueignen dauert vermutlich Jahre.

Was hat Sie denn inhaltlich am Weiterbildungsangebot überzeugt?
Besonders interessant waren für mich die Module ‚Datenschutz‘ und ‚Search Engine Advertising‘ (SEA). Im beruflichen Kontext wollte ich dort noch einige Wissenslücken schließen. Da die Lehrenden meist aus Marketingagenturen kommen, waren die Inhalte sehr praxisnah. Es wurde viel an Beispielen veranschaulicht, woraus schnell und nachvollziehbar strategische Handlungsempfehlungen abgeleitet werden konnten. Die Dozent*innen sind auf ihr Thema spezialisiert; gerade die vielen kleinen Praxistipps und -Tricks waren besonders wertvoll. Dieses Wissen beruht auf enormer Erfahrung – sich dieses Know-how selbst anzueignen dauert vermutlich Jahre.
 
Und welche Erfahrungen haben Sie letztendlich in der Weiterbildung gemacht?
Alle Teilnehmer*innen kamen aus ganz unterschiedlichen Branchen und Märkten, hatten unterschiedliche Wissensstände und verschiedenste Herausforderungen im Online-Marketing. Die Dozent*innen haben es jederzeit versucht, die Strategien, Vorgehensweisen und auch die Zielgruppen aller Teilnehmer*innen zu berücksichtigen und auf sie einzugehen. Es konnten jederzeit offene Fragen gestellt werden. Allein der Austausch untereinander war schon besonders wertvoll. Man bekam Einblicke aus anderen Kampagnenplanungen und konnte sich offen über das Optimierungspotenzial jedes Einzelnen austauschen. Die Projektarbeiten mit einem zentralen Miroboard haben dabei geholfen, zu einem späteren Zeitpunkt alle Ergebnisse nochmals für sich zu reflektieren oder auch Ideen anderer mit aufzugreifen. Gerade in so einer Runde mit vielen kreativen Köpfen entstanden da viele schöne Ideen für das Kampagnenmanagement im eigenen Unternehmen.

Als Abschlussarbeit haben Sie eine eigene Kampagnen-Konzeption („Casebook“) entwickelt. Erzählen Sie doch davon.
In meinem Casebook habe ich eine Online-Kampagnenplanung für das Produkt „Mitarbeiter-App“ der d.velop AG ausgearbeitet. Zunächst wurden die Kampagnenziele unter Berücksichtigung der SMART-Methodik definiert. Auf Basis unterschiedlicher Zielgruppen-Insights wurde eine Buyer-Persona und eine Persona Sedcard für die Kampagne entwickelt. Die Strategie der Online-Kampagne verfolgt die Methodik des Inbound-Marketing. Nachdem die Zielgruppe definiert wurde, konnten so passende Werbekanäle identifiziert werden. Um diese möglichst erfolgversprechend zu nutzen, wurden diese anhand der Customer Journey dargestellt. Targeting Möglichkeiten wurden verhaltensorientiert aufgeführt sowie Anzeigenbeispiele entlang der Customer Journey. Eine Landingpage wurde anhand der Kriterien aufgesetzt und die Budgetplanung in drei Kategorien dargestellt. Nun wurde nochmals im Detail auf das Suchmaschinenmarketing eingegangen. Unter anderem wurde dabei eine dezidierte Keyword-Recherche durchgeführt. Darauf basierte schließlich die Entwicklung der Anzeigengruppen.
Um den Erfolg der Kampagne zu messen, wurden die im Voraus definierten Kennzahlen gemessen. Nun ging es auch an die rechtlichen Rahmenbedingungen der Kampagne. Es wurden Maßnahmen und Strategien zur Einhaltung rechtskonformer Kampagnen entwickelt und daraus Handlungsempfehlungen gemäß den Anforderungen der DSGVO abgeleitet. Zum Schluss wurde ein ausführliches Reporting in Google Analytics durchgeführt. Um sich jederzeit einen schnellen Überblick über die Kampagnenperformance zu verschaffen, wurde im Google Data Studio ein Dashboard für das Kampagnen Reporting erstellt. Ein Fazit hat dann letztendlich das Casebook abgerundet.

Eine gute Vorbereitung ist das A und O einer erfolgreichen Kampagne.

Welche Learnings konnten Sie denn aus ihrem Casebook in Bezug auf Ihre Arbeit als Campaign Managerin ziehen?
Für mich persönlich sind das im Detail vier Punkte:
1. Eine gute Vorbereitung ist das A und O einer erfolgreichen Kampagne – konkret bedeutet das für mich, sich intensiv in die Rolle der ‚Persona‘ zu versetzen und dabei im intensiven Austausch mit dem Vertrieb zu sein.

2. Die Zielgruppe zum richtigen Zeitpunkt erreichen –  auf dem Werbemarkt gibt es eine Reizüberflutung an Angeboten und ebenso nur eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Daher sollte man den Content gezielt in der Phase der Customer Journey einsetzen; da, wo gerade der entsprechende Bedarf ist. Das Ziel ist, vertrauensvolle und persönliche Beziehungen aufzubauen und echte Mehrwerte zu schaffen.

3. Erfolgsmessung als Instrument zum Erfolg – mit dem Start einer Kampagne ist die Arbeit nicht getan. Eine kontinuierliche Erfassung von relevanten Kennzahlen hilft dabei, die Kampagne stetig zu optimieren und den Erfolg nachhaltig zu steigern. Denn was man nicht messen kann, kann man auch nicht lenken.

4. Mut zur Kreativität – man sollte auch mal ausgetretene Pfade verlassen und sich mal was trauen! Denn wenn nicht, ist man einer der vielen kleinen Fische in diesem großen Meer von Chancen.

Herzlichen Dank an Sarah Kern für dieses Interview.