Mit Social-Media-Wissen Potentiale nutzen – trotz Pandemie!

Monatelang konnten keine Veranstaltungen stattfinden, das Tagesgeschäft erlahmte und wann es wie gewohnt weitergehen würde, war lange ungewiss. Anja Schultze und ihre Kolleg*innen beschlossen, nicht in der Passivität zu erstarren, sondern die „Verschnaufpause“ zu nutzen, um sich neu zu positionieren. So entschied sich Anja Schultze 2021 dazu, sich an der TH Köln zur Social Media Managerin weiterzubilden. Nach ihrem erfolgreichen Abschluss entwickelte die Marketing-Expertin neue Strategien für ihren Zuständigkeitsbereich. Mittlerweile hat sie im Kulturmanagement der Stadt Troisdorf ein Social-Media-Ressort für die Stadthalle etabliert.

Liebe Frau Schultze, wie haben Sie den vermeintlichen Stillstand während der Pandemie empfunden?

Die Situation war sowohl im Beruflichen als auch im Privaten eine, die sich vorher so niemand hätte vorstellen können. Die Welt stand plötzlich still und Zukunftsängste wurden laut. Uns allen wurde schnell klar: Bisher dagewesene Denkweisen und Strukturen mussten jetzt komplett neu ausgerichtet werden. Nach dem ersten Schreck haben wir dann gemeinsam die Zeit dafür genutzt, neue Konzepte für sowohl unsere Innenveranstaltungen als auch unseren Open-Air-Platz auf die Beine zu stellen.  Ein großer Punkt war dabei natürlich die Ausarbeitung von Sicherheitsmaßnahmen gemäß der jeweils gültigen Coronaschutzverordnung. Außerdem wollten wir uns an die Umstände anpassen, indem wir uns mit neuen Veranstaltungskonzepten vertraut machten. Mittlerweile arbeiten wir mit moderner Konferenztechnik und nutzen die Möglichkeiten hybrider Kommunikationswege.

Welche Potenziale haben Sie in der Weiterbildung zur Social Media Managerin für sich und Ihr Ressort gesehen?

Die notwendigen Neustrukturierungen während der Pandemie machten auch ein Umdenken auf den Social-Media-Plattformen notwendig. Bürger*innen, Besucher*innen der Stadthalle und Kulturinteressierte sind zunehmend in sozialen Netzwerken unterwegs. Durch Zufall flatterte genau zum richtigen Zeitpunkt ein Flyer von der TH Köln in die Stadthalle. Ich erkannte die Chance und war sofort überzeugt davon, es mit einem hochqualifizierten Bildungsangebot zu tun zu haben.

Von der Weiterbildung erwartete ich mir, die Werkzeuge an die Hand zu bekommen, um unsere Zielgruppen in den Sozialen Medien erreichen und die Reichweite der bestehenden Social-Media-Kanäle der Stadthalle steigern zu können. Meine Erwartungen wurden weit übertroffen! Ich lernte Kommunikationsarten und -wege kennen, erfuhr, wie ich übersichtliche Redaktionspläne erstellen kann und wie genaues Monitoring und gezieltes Krisenmanagement funktionieren.

Aufgrund der COVID-19-Bestimmungen fanden Ihre Unterrichtseinheiten komplett digital statt. Wie hat sich das für Sie angefühlt?

Ich hatte die zeitlich uneingeschränkte Rückendeckung durch meinen Arbeitgeber, eine berufsbegleitende Weiterbildung zu absolvieren. Das hat mir sehr geholfen! Die Anforderungen an uns Teilnehmer*innen empfand ich als enorm hoch. Das komplette Paket, bestehend aus Top-Dozenten, dem Betreuungsteam und den Mitstudierenden hat mir allerdings die Energie gegeben, das durchzuziehen und tatsächlich abzuschließen. Dafür kann ich nur immer wieder „Danke“ sagen.
Die Vorlesungen via Zoom haben perfekt funktioniert. Der Zugriff auf alle Informationen, Skripte, Hausarbeits- oder Casebookthemen über die Plattform Ilias funktionierte reibungslos. Mir fehlte der persönliche, reale Face-to-Face-Austausch am Rande der Weiterbildung nicht. Aber das ist ja für jede*n anders.

Was hat sich seit Ihrem Abschluss zur Social Media Managerin getan?

Es hat sich tatsächlich so viel getan, wie ich es mir kaum hätte erträumen können. Ich habe ein aus drei Personen bestehendes Social-Media-Team aufbauen können. Einmal wöchentlich treffen wir uns zu einem Jour Fixe. Hier besprechen wir den Content, werten Insights aus und beraten über die weitere Strategie. Ziel ist es, in den Sozialen Netzwerken auf das vielseitige Veranstaltungsangebot der Stadthalle aufmerksam zu machen. Wir arbeiten außerdem an einer gemeinsamen Social-Media-Strategie für das gesamte Kulturamt.

Herzlichen Dank an Anja Schultze für das Interview.