Social-Start-up unterstützt pädagogische Fach- und Leitungskräfte
Die Anforderungen an Fach- und Leitungskräfte in Einrichtungen der Frühen Bildung sind hoch. Weil Qualifizierungsmaßnahmen zur Stärkung und Reflexion der eigenen Rolle nicht für alle leicht zugänglich sind, bietet das Social-Start-up Wandelwärts individuelle Angebote an. Die Gründerinnen Katarina Lücy Fuchs und Natascha Berger werden vom Gateway Gründungsservice der TH Köln unterstützt.
Das Start-up legt den Schwerpunkt seiner Arbeit auf Einrichtungen der Frühen Bildung, also Kindertagespflege, Kindertagesstätten, Ganztag und Hort. „Fach- und Leitungskräfte aus diesen Bereichen machen einen herausfordernden und wichtigen Job. Um die Qualität der Arbeit sicherzustellen, sind Qualifizierungsmaßnahmen zur Stärkung und Reflexion der eigenen Rolle nötig. Leider sind diese in der Regel sehr kostenintensiv und stehen daher insbesondere Akteurinnen und Akteuren aus kleineren Einrichtungen nicht immer zur Verfügung“, sagt Katarina Lücy Fuchs, die Wandelwärts gemeinsam mit Natascha Berger gegründet hat und derzeit „Pädagogik und Management in der Sozialen Arbeit“ an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften studiert.
Coachings, Fortbildungen und Netzwerken
Die beiden Gründerinnen, die beide mehrjährige Berufserfahrung in Kindertageseinrichtungen gesammelt haben, wollen pädagogischen Fach- und Leitungskräften einen Raum für Begegnung und Reflexion bieten. „Dazu vermitteln wir Coachings mit Beraterinnen und Beratern, die sich in einer qualifizierenden Weiterbildung befinden. So können wir einerseits kostengünstige Angebote erstellen und andererseits unterstützen wir die Beratenden dabei, ihre für die Ausbildung notwendigen praktischen Pflichtstunden zu erfüllen. Das ist eine Win-win-Situation für beide Seiten“, erklärt Berger. Die Qualität der Beratung werde dabei durch verschiedene Kriterien gesichert, unter anderem müssen die Beraterinnen und Berater bereits ein Drittel ihrer qualifizierenden Weiterbildung abgeschlossen und Beratungserfahrung gesammelt haben.
Neben den Coachings bietet das Social-Start-up auch individuelle Fortbildungen an, die sich an den biographischen sowie berufsbezogenen Erfahrungen der Teilnehmenden und an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren. Zudem wird derzeit ein digitales Berufsnetzwerk für pädagogische Fach- und Leitungskräfte aufgebaut. Dieses soll Akteurinnen und Akteure aus Bereichen der frühkindlichen Bildung einen professionellen und datenschutzkonformen Raum für kollegialen Austausch und Vernetzung bieten.
Unterstützung durch den Gateway Gründungsservice
Als Fuchs und Berger die Idee zu Wandelwärts kam, war Gründen zunächst noch kein Thema für sie. „Wir sind Anfang 2020 mit einem Modellprojekt gestartet und hatten erst einmal gar nicht vor zu gründen. Wir konnten uns nicht wirklich vorstellen, aus unserer Idee ein Geschäftsmodell zu entwickeln und haben uns auch nicht direkt als Gründerinnen gesehen“, sagt Berger. „Der Austausch mit dem Gateway Gründungsservice der TH Köln hat uns dann aber dabei geholfen, eine neue Perspektive einzunehmen und uns als soziales Unternehmen besser einzuordnen.“
Im Mai 2021 folgte dann die Gründung. Seither nehmen Fuchs und Berger regelmäßig an Inkubatorentreffen der Hochschule teil. „Dabei lernt man auch andere Gründungsteams kennen, kann sich über Herausforderungen und Hürden unterhalten, Möglichkeiten besprechen – das ist sehr hilfreich und bringt uns stetig voran“, so Fuchs. „Es gibt am Beginn einer Gründung einfach viele Fragen, die man sich zunächst nicht selbst beantworten kann und es ist nicht immer einfach, am Ball zu bleiben – da sind Unterstützungsangebote wie die des Gründungsservice sehr wichtig.“
Gründung motivierte zu Studium an der Hochschule
Fuchs hat die Gründung ihres eigenen Social-Start-ups auch dazu motiviert, den Masterstudiengang „Pädagogik und Management in der Sozialen Arbeit“ an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften zu belegen. „Als ehemalige Kita-Leitung wollte ich zum Beispiel mehr darüber erfahren, wie Management und Führung in pädagogischen Einrichtungen wissenschaftlich diskutiert wird“, sagt die Gründerin. Einige Inhalte aus dem Studium habe sie auch schon in ihre Arbeit bei Wandelwärts einbringen können. „Sowohl die Erkenntnisse aus den Seminaren als auch der Austausch mit den Kommilitoninnen und Kommilitonen bringen immer wieder neue Impulse – das ist wirklich sehr bereichernd.“
Januar 2022