Ingenieurwissenschaftliche Ausbildung seit 1879
Zu den drei Bereichen der Gewerblichen Fachschule der Stadt Köln gehörte neben dem bautechnischen und kunstgewerblichen, auch der mechanisch-technische Zweig. Dieser ist Ursprung eines Teils der heutigen ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge an der Fachhochschule Köln.
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Die Kölner Maschinenbauschulen
Sie entstanden aus dem mechanisch-technischen Zweig der Gewerblichen Fachschule der Stadt Köln, die im Dezember 1879 aufgrund der industriellen Entwicklung in Deutschland und den nach sich ziehenden wachsenden Bedarf an führenden Fachkräften für die gewerblichen Bereiche gegründet worden war.
Organisatorische und inhaltliche Veränderungen prägten im Laufe der Zeit die Namensgebungen dieser Schule.
Um 1930 umfassten die Vereinigten Technischen Staatslehranstalten für Maschinen- und Bergmaschinenwesen in Köln drei Hauptabteilungen:
Abteilung für Maschinenwesen
Abteilung für Installations- und Betriebstechnik
Abteilung für Bergmaschinenwesen
Zu den Nebenabteilungen zählten auch Sonderkurse für Flugtechnik für Bauleiter und Bauprüfer.
40 Jahre im Dienst der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen
Fast 40 Jahre, von 1919 bis 1960, war Gerhard Suntrop (1895-1992) als Laborant im Physik- und Chemielabor an den Vereinigten Technischen Staatslehranstalten für Maschinen- und Bergmaschinenwesen in Köln tätig.
Er hat während seiner langjährigen Tätigkeit viele Erzählungen, Dokumente und Fotos gesammelt. Ein kleiner Teil befindet sich im Historischen Archiv der Fachhochschule Köln.
Zahlreiche Fotos zeugen von seinem großen Interesse an der Kölner Luftfahrt.
Die Kölner Maschinenbauschulen und "Graf Zeppelin"
Anlässlich der Rheinlandbefreiungsfeier (die letzten alliierten Besatzungssoldaten verließen im Januar das linksrheinische Gebiet) landete am 5. Juli 1930 das Luftschiff LZ 127 "Graf Zeppelin" auf dem Kölner Flughafen Butzweilerhof. Die Studenten der Maschinenbauschulen Köln bildeten mit dem Chemieassistenten Gerhard Suntrop die Landemannschaft.
Bildergalerie
Studenten der Maschinenbauschulen Köln helfen das Luftschiff zu sichern. (Bild: Historisches Luftfahrtarchiv Köln)
Unterricht an der Höheren Technischen Staatslehranstalt für Maschinenwesen in Köln
Neben den drei Hauptabteilungen an den Kölner Maschinenbauschulen gehörten auch Sonderkurse aus dem Bereich der Flugtechnik dazu.
Diese fanden ab 1929 in Zusammenarbeit mit dem Kölner Club für Luftfahrt für Jungflieger statt. Sie beinhalteten Unterricht, Werkarbeiten und praktische Übungen.
Eine Teilnehmerin dieser Kurse war Liesel Bach (1905-1992), die zu den erfolgreichsten deutschen Kunstfliegerinnen zwischen 1930 und 1970 gehörte.
"Ihre erste Berührung mit der Fliegerei hatte sie in Hangelar bei Bonn, als sie mit einem Bekannten mitfliegen durfte. Spontan trat sie, als einziges weibliches Mitglied, in den Ortsverein des DLV und in die dortige Segelfliegergruppe ein. Bald danach begann sie im Kölner Klub für Luftfahrt beim Fluglehrer Jakob Möltgen ihre Flugausbildung, die mit der Prüfung für den A2-Schein im November abgeschlossen war. Liesel Bach war somit die erste Kölner Pilotin. Im April 1930 folgte auch der Kunstflugschein. Wenig später meldete sie sich mit einer vom Klub geliehenen Klemm L 26a (D-1798) bereits für die erste deutsche Damen-Kunstflugmeisterschaft an, die am 29. Mai 1930 in Hangelar ausgetragen wurde und die sie als Neuling gegen ihre acht z.T. wesentlich erfahreneren Kolleginnen gewann." (Quelle: Wikipedia)
Labor und Werkstatt für Flugtechnik
Die Vereinigten Technischen Staatslehranstalten für Maschinen- und Bergmaschinenwesen in Köln waren um 1930 mit einer Werkstatt für den Bau von Segelflugzeugen sowie mit einem Laboratorium für Strömungslehre und Flugtechnik ausgestattet.
In einer zeitgenössischen Publikation heißt es hierzu: diese "zeitgemäßen und leistungsfähigen Einrichtungen gestatten, alle den Maschinenbau und die Flugtechnik interessierenden Fragen meßtechnisch zu behandeln".
Juli 2015