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Marcel Hönighausen

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Künstliche Intelligenz im Journalismus

Dr. Meike Grimme (Bild: Köpsel)

Im Rahmen ihrer Dissertation zum Thema „Factors influencing rejection and integration of AI in the newsroom“ hat sich Dr. Meike Grimme mit der Integration von Künstlicher Intelligenz im Journalismus beschäftigt. Die kooperative Promotion wurde von Prof. Dr. Christian Zabel vom Schmalenbach Institut für Wirtschaftswissenschaften und Prof. Dr. Jens Vogelgesang von der Universität Hohenheim betreut.

Frau Dr. Grimme, wie erklären Sie Ihr Thema Ihren Nachbar*innen?

In meiner Doktorarbeit geht es um Künstliche Intelligenz (KI) im Journalismus. Ich habe untersucht, wie verschiedene KI-Tools in Nachrichtenredaktionen eingesetzt werden, wie sie angenommen werden und welchen Einfluss dies auf journalistische Prozesse hat. Dabei konzentrierte ich mich hauptsächlich auf die Faktoren, die die Akzeptanz oder Ablehnung von KI-Technologie bei Redaktionsteams beeinflussen.

Was haben Sie herausgefunden?

Die Forschung war überaus spannend. Ich habe durch systematische Literatur- und aktuelle Fallstudienanalysen herausgefunden, dass es eine Reihe an Faktoren gibt, die eine KI-Integration im Journalismus erfolgreich machen oder scheitern lassen. Insbesondere interessant fand ich, dass die Journalist*innen unbedingt verstehen wollten, wie die KI im Kern funktioniert. Iterative Erklärungsschleifen und Wissensaustausch, sowohl teamintern als auch übergreifend, sollten bei der Integration von KI in die journalistische Arbeit demnach im Vordergrund stehen. Je häufiger man den Nutzen und die Funktionalität der KI erklärt und je mehr Wissen miteinander geteilt wird, desto höher kann das Potenzial eingeschätzt werden, dass die KI-Integration gelingt.

Was begeistert Sie an Ihrem Thema?

Der Einfluss von KI auf die Qualitätsmerkmale des Journalismus als sogenannte „4. Gewalt“ neben den drei staatlichen Gewalten. Ich finde es faszinierend Wege zu finden, sowohl die technologischen und ökonomischen Vorteile von KI zu nutzen als auch einen verantwortungsbewussten und reflektierten Einsatz der Technologie zu gewährleisten –  insbesondere angesichts der essenziellen Rolle des Journalismus für Gesellschaft und Demokratie. Es ist ein interessantes Spannungsfeld, wie man hier die journalistische Qualität aufrechterhält oder sogar verbessern kann.

Wie kann es mit Ihren Ergebnissen weitergehen?

Als Kernstück meiner Doktorarbeit habe ich ein Einflussfaktorenmodell konzipiert, welches ich gerne stückweise quantitativ prüfen und stützen möchte. Bis dahin denke ich, dass meine Ergebnisse Medienmacher*innen, Redaktionen und Technologieanbieter*innen helfen, mit KI sowohl gewinnbringend als auch reflektiert umzugehen.

August 2024

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