Mit Korrosionsvorhersage durch KI Leben schützen: Prof. Dr. Philipp Schempp leitet EFC-Arbeitsgruppe
Korrosion verursacht nicht nur erhebliche Kosten, sondern kann in der Industrie zu Unfällen mit Verletzten oder sogar Toten führen. Philipp Schempp forscht auf dem Gebiet der Vorhersage von Korrosion mittels Künstlicher Intelligenz – seit Kurzem als Chairman einer Arbeitsgruppe des Europäischen Verbands für Korrosion (EFC).
Seit dem 1. Januar 2024 leitet Prof. Dr. Schempp als Chairman die Arbeitsgruppe 15 „Corrosion in the Refining and Petrochemical Industries“ beim Europäischen Verband für Korrosion (EFC). Er wurde für die nächsten drei Jahre in dieses Ehrenamt gewählt. Der EFC ist einer der größten europäischen Verbände im Bereich Werkstoffschädigung – hier treffen sich Industrie und Forschung, um Korrosion besser verstehen, vorhersagen und letztendlich vermeiden zu können.
Warum ist das wichtig? Die weltweiten Kosten wegen Korrosion werden auf mehrere Billionen Euro pro Jahr geschätzt. Noch bedenklicher ist die hohe Zahl an Todesfällen und Verletzten aufgrund korrosionsbedingter Unfälle. Besonders betroffen ist die risikoreiche chemische Industrie. Die EFC-Arbeitsgruppe 15 besteht aus ca. 350 weltweit verteilten Experten und treibt die Schadensvermeidung in der (petro)chemischen Industrie voran. Außerdem setzt sie sich aktiv für die Transformation der Branche hin zu erneuerbaren Energien ein. Angesichts der Tatsache, dass Raffinerien und chemische Industrie den größten Treibhausgasanteil innerhalb des Industriesektors ausmachen, liegt hier ein enormes Potenzial für positive Veränderungen.
Philipp Schempp ist seit Juli 2023 Professor für Werkstoffanwendung am Institut für Werkstoffanwendung (IWA) der Fakultät für Anlagen-, Energie und Maschinensysteme. Ein Schwerpunkt seiner Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten ist die Vorhersage von Werkstoffschädigung mit künstlicher Intelligenz.
Logo der European Federation of Corrosion (EFC), Arbeitsgruppe (WP)15
(Bild: EFC)
Februar 2024