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Michael Hecker

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Katharina Linden: Auf dem dritten Bildungsweg zum Master in Maschinenbau

Katharina Linden mit einem weißen Roboter (Bild: privat)

„Wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt, hätte ich mich vielleicht gar nicht getraut“, sagt Katharina Linden, Absolventin des Bachelor- und des Masterstudiengangs Maschinenbau rückblickend über ihr Studium.

Für dieses qualifizierte sie sich auf dem Dritten Bildungsweg, d.h. über eine Ausbildung in Kombination mit einer beruflichen Weiterbildung und Berufserfahrung. Im Studium war sie so erfolgreich, dass sie einen Preis für hervorragende Abschlussarbeiten aus dem Bereich der Ingenieurwissenschaften erringen konnte.

37 Jahre war Katharina Linden alt, als sie den Schritt wagte, ein Studium aufzunehmen. Vorweisen konnte sie einiges: Einen Realschulabschluss, langjährige Auslandsaufenthalte in Österreich und den USA, mehrere Jahre Berufspraxis im kaufmännischen Bereich, bei der sie sich viel technisches Wissen aneignen konnte, und nach einem Ausbildungsabschluss als Kauffrau im Groß- und Außenhandel noch einen Abschluss als Handelsfachwirtin. Und nicht zuletzt ein „Aufstiegsstipendium“ der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung, das das Abenteuer „Studium“ finanziell erst möglich machte, sowie eine gehörige Portion Motivation und Begeisterung für Technik. Was ihr fehlte, sollte sie bereits im Vorkurs erfahren: die Mathekenntnisse, die in der Oberstufe vermittelt werden. „Schon am ersten Tag war ich abgehängt“, beschreibt Katharina Linden die Ernüchterung. Und während sie den Oberstufenstoff nachzuholen hatte, kam immer neuer Stoff dazu. „In den ersten drei Semestern war ich an der Grenze des Belastbaren“, sagt sie. „Um das Stipendium zu behalten, musste ich in der Regelstudienzeit bleiben – so war auch der Druck enorm.“ Doch mit Unterstützung ihrer Familie, der Lehrenden an der Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme und ihrer Kommiliton*innen schaffte sie alle Klausuren und Prüfungen. Ihr Mann fragte regelmäßig ihr Wissen ab. „Er weiß wohl inzwischen so viel über Werkstoffkunde wie ich“, sagt sie lachend.

Katharina Linden sitzt auf einer bunten Treppe Katharina Linden (Bild: privat)

Ein Praxissemester bei einem Anlagebauer bestärkte sie, dass sie den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Thematisch fand sie besonderen Gefallen an der technischen Hilfe im Gesundheitswesen, dem sie sich auch in ihrer Bachelorarbeit widmete. Diese wurde mit dem Karl-Goldschmidt-Preis ausgezeichnet. Der Preis richtet sich an Absolvent*innen, die sich über den Dritten Bildungsweg für ein Studium qualifiziert  und eine hervorragende Arbeit im Bereich Ingenieurwissenschaften vorgelegt haben. Trotz aller Belastungen: Nach dem ersten akademischen Abschluss war Katharina Linden auf den Geschmack gekommen und machte gleich weiter mit dem Master mit Schwerpunkt Smart Systems. Parallel arbeitete sie als wissenschaftliche Hilfskraft im Cologne Cobots Lab (CCL) der TH Köln, in dem zu kollaborativer Robotik geforscht wird. Diese soll dafür sorgen, dass Mensch und Maschine Hand in Hand arbeiten. „Im Studium und in meiner Arbeitszeit konnte ich an tollen Projekten mitarbeiten, die mich stark geprägt haben und von denen ich viel mitnehmen konnte“, sagt Katharina Linden rückblickend. Besonders viel zu verdanken habe sie   der Institutsdirektorin Prof. Dr. Anja Richert und ihrer Betreuerin Caterina Neef, Gruppenleiterin des Health Care Forschungsbereichs des CCL.

Frau Linden und Roboter Katharina Linden und "Pepper", für den sie im Rahmen ihrer Arbeit Anwendungen programmierte. (Bild: TH Köln/Michael Bremer)

Als größte Überraschung in ihrem Studium bezeichnet Katharina Linden die Tatsache, dass sie viele tolle Freunde gefunden hat. „Der Altersunterschied zu meinen Mitstudierenden war groß, aber keine Barriere. Fachlich und persönlich haben mir meine Kommiliton*innen viel gegeben und ich bin selbst noch mal viel jünger geworden“, sagt sie. Aber: Wenn die anderen gefeiert haben, hat sie gelernt. Nach ihrem Master hat Katharina Linden noch einige Zeit am CCL geforscht, bevor sie als Sachverständige für Industrie und Transport in die freie Wirtschaft wechselte. Dass sie sich einmal im technischen Bereich weiterbilden wird, hält Katharina Linden für sehr wahrscheinlich. Ihre Haltung ist geradezu ein Paradebeispiel für das vielfach geforderte „lebenslange Lernen“ und sie möchte dies auch jungen Menschen mitgeben: Seid offen für alles, was kommt!

Oktober 2024

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