Kompetenzplattform (KOPF)

"Migration, Interkulturelle Bildung und Organisationsentwicklung"
TH Köln
Ubierring 48a, 50678 Köln

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Prof. Dr. Markus Ottersbach

Angewandte Sozialwissenschaften
Institut für Migration und Diversität (MIDI)

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    Ubierring 48
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Jugend in Migrationsgesellschaften

Unter diesem Titel startete am 15.06.2023 die zweitägige Internationale Migrationskonferenz an der Technischen Hochschule Köln in ihre 23. Runde.

In Zusammenarbeit mit dem Centre de Documentation sur les Migrations Humaines in Luxemburg, der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW in der Schweiz konnte ein abwechslungsreiches Programm mit interessanten Workshops aufgestellt werden. Der Dekan der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Gerd Sadowski, und Prof. Dr. Markus Ottersbach, Leiter des Instituts für Migration und Diversität, begrüßten die ca. 60 Gäste zur Konferenz. Nach der Begrüßung startete Prof. Dr. Matthias Otten, TH Köln, mit der ersten Keynote der Konferenz mit dem Titel „Youth and citizenship in the dispositive of transnational civil society“. Prof. Dr. Thomas Geisen, FHNW, folgte mit einem Impuls zur Thematik „Jugend und Arbeit in Migrationsgesellschaften“. Nach den Plenarveranstaltungen konnten sich die Teilnehmenden in den einzelnen Workshops je unterschiedlichen Themen zuordnen. In den Workshops präsentierten insgesamt 38 internationale und nationale Referent*innen in deutscher und englischer Sprache ihre Forschungsarbeiten und gaben Impulse für spannende Diskussionen. Im ersten Workshop zum Thema „Geschichte“ gab Dr. Anita Rotter, Universität Innsbruck, einen Einblick in die Erinnerungs- und Vergessenskulturen innerhalb der postmigrantischen Generation. Prof. Dr. Adam Walaszek, Geschichtsprofessor der Jagiellonian University in Polen folgte mit einem Vortrag über polnische Kinder und Jugendliche in den U.S. Städten bis 1940. Den Workshop rundeten Dr. Nadia Danglmaier und Dr. Daniel Wutti, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, mit inklusiven und multiperspektivischen Zugängen zur Geschichte des Alpen-Adria-Raumes ab. In dem zeitgleich stattfindenden Workshop zum Thema „Soziale Arbeit“ gaben u.a. Prof. Dr. Mehmet Kart, IU Internationale Hochschule, und Dr. Marina Metz, Evangelische Hochschule Darmstadt, weitere Impulse zur Sozialen Arbeit in Migrationsgesellschaften. Themen waren prekäre Lebenslagen von jungen Menschen in der Migrationsgesellschaft als Risikofaktoren für islamistische Radikalisierung und die aktuelle Situation der Frauen, Kindern und Jugendlichen auf der Flucht aus der Ukraine. Weitere Workshops zu den Themen „Schule“ und „Nachhaltigkeit“ folgten im Nachmittagsbereich. Dr. Nikolina Stanic, Pädagogische Hochschule Zug führte thematisch durch die Resonanzpädagogik im Migrationskontext. Als internationaler Gast stellte Daniel William Szabo, Griffith University, Forschungen zu “Extraordinary Decisions – Network-Derived Social Capital as a Survival Strategy on Routes Through the Sahara Desert” vor. Im Anschluss an die Workshops versammelten sich die Gäste im Plenum zu den letzten Keynotes des Tages. Dr. Dietmar Loch, Université de Lille, berichtete hier über die „Jugend und ihren Wandel der politischenr Partizipation im deutsch-französischen Vergleich“. Pat Cox, University of Central Lancashire, gab zum Abschluss des Tages einen Einblick in ihre Explorationsarbeiten zu den Herausforderungen bei der Berücksichtigung der sexuellen Gesundheitsrechte und Bedürfnissen von jungen Geflüchteten in Migrationsgesellschaften. Der erste Tag wurde durch ein gemeinsames Konferenzdinner abgerundet. Bei diesem konnten sich die Teilnehmenden in entspannter Atmosphäre vernetzen und sich über die Eindrücke des Tages austauschen.

Der zweite Konferenztag begann mit einer Keynote von Prof. Dr. Dirk Geldorf, Odisee University of Applied Sciences & University of Antwerp, zu den Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen in belgischen Asylzentren. Prof. Dr. Lisa Rosen, RPTU, gab Impulse zur Organisationsentwicklung in der Migrationsgesellschaft mit dem Fokus auf Hochschulen als Orte institutionalisierten Weissseins. Es folgten weitere Workshops zu unterschiedlichen Themen. In dem Workshop zur Sozialen Arbeit gab es u.a. einen Beitrag von Dr. Dilyara Müller-Suleymanova, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zu Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die mit den Hinterlassenschaften des bewaffneten Konflikts aufwachsen. In dem parallel laufenden Workshop zum Thema „Flucht“ sprachen Sara Ismailaj, Verena Bauer und Prof. Dr. Lisa Rosen, RPTU, über die Relevanz von professioneller Unterstützung bei der Freiwilligenarbeit mit Geflüchteten. In einer weiteren Vortragsreihe gab Ümmü Gülsüm Güre, Fudul e.V., einen Beitrag über die Erfahrungen mit antimuslimischem Rassismus von muslimischen und Hijab tragenden Studentinnen. In dem Bereich Bildung und Migration folgte nach einem Impulsvortrag von Dr. Lena Katharina Deniz Onur, TH Köln, ein Austausch über die Bildungsungleichheiten im deutschen Bildungssystem unter besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen der Pandemie. In einem abschließenden Plenum gab es von Dr. Ghazala Bhatti, Bath Spa University, einen Vortrag zu jungen Migrant*innen in herausfordernden Situationen auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Prof. Dr. Susanne Lang, Hochschule Mannheim, rundete den erkenntnisreichen Konferenztag mit einem Exkurs in die Anerkennung lebensweltlich-digitaler Diversität von Jugendlichen in Migrationsgesellschaften thematisch ab.  

Insgesamt kann die 23. Migrationskonferenz an der TH Köln als ein erfolgreiches Zusammentreffen und Austauschen von Akteur*innen und Forscher*innen in dem Bereich Jugend in Migrationsgesellschaften betrachtet werden. Das Team der Migrationskonferenz bedankt sich für die zahlreiche Teilnahme und das rege Interesse. Mit Vorfreude wird bereits die kommende Internationale Migrationskonferenz vorbereitet, welche vom 12. bis 14. Juni 2024 in Klagenfurt, Österreich, stattfinden wird.

Juni 2022

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