Arbeitswelten der Zukunft bei der HIP im WiSe 2017/18

Hier sehen Sie das Key Visual der Hochschulweiten Interdisziplinären Projektwoche (HIP) (Bild: HIP / TH Köln)

Im Themenrahmen des Wissenschaftsjahres 2018 „Arbeitswelten der Zukunft“ fand an der TH Köln vom 27.11. bis 01.12.2017 die Interdisziplinäre Projektwoche – IPWG statt, die seit Anfang 2018 als Hochschulweite Interdisziplinäre Projektwoche (HIP) firmiert.

Rahmenbedingungen

Hochschulweit – dieser Anspruch ist im Namen des Projektformates bereits von Beginn an erhoben worden und wurde im Wintersemester 2017/18 zum ersten Mal vollständig erfüllt. Nachdem seit 2014 die Zahl der involvierten Fakultäten kontinuierlich gestiegen ist, kooperierten somit alle elf Fakultäten der Hochschule und stellten gemeinsam 567 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Handapparat der Hochschulbibliothek zum IPWG im Wintersemester 2017/18 Handapparat der Hochschulbibliothek zum IPWG im Wintersemester 2017/18 (Bild: IPWG / TH Köln)
Handapparat der Hochschulbibliothek zum IPWG im Wintersemester 2017/18

Eine Premiere stellte auch die Kooperation des IPWG mit der Hochschulbibliothek dar. Sie bot den Projektgruppen neben einem Handapparat eine eigens für die IPWG-Studierenden eingerichtete Hotline sowie individuelle Beratungsmöglichkeiten an und unterstützte so umfangreich die Recherchearbeiten der Projektgruppen.

Wie bereits in den vergangenen Semestern wurden die Studierenden zudem von 35 speziell qualifizierten Tutorinnen und Tutoren begleitet. Zu Beginn unterstützen sie den Gruppenfindungs- und Arbeitsprozess und gaben Hilfestellung beim Verständnis von Interdisziplinarität. Im weiteren Verlauf stießen sie Refelexionsprozesse an, führten Feedbackgespräche durch und standen für organisatorische Fragen zur Verfügung.

Aufgabe

Die Hauptaufgabe der Studierenden lag in der Beobachtung, Reflexion und Darstellung des interdisziplinären Arbeitsprozesses. Anhand der Entwicklung einer beispielhaften Projektidee sollten sie ein Verständnis für die Interaktion in heterogenen Teams sowie für Methoden und Perspektiven anderer Disziplinen entwickeln. Jeder Studierende reflektierte seine eigene Rolle und den Gruppenarbeitsprozess innerhalb des interdiszilplinären Projektteams und hielt dies schriftlich fest.

Auszug der Aufgabenstellung des IPWG im Wintersemester 2017/18 Auszug der Aufgabenstellung des IPWG im Wintersemester 2017/18 (Bild: IPWG / TH Köln)
Auszug der Aufgabenstellung des IPWG im Wintersemester 2017/18

Sowohl die Projektidee als auch die Reflexionsergebnisse flossen in zwei Prüfungsleitungen am Ende der Woche ein. In einer zehnminütigen Präsentation, deren Format weitgehend frei gestaltet werden konnte, legten die Gruppen einem Gutachterteam ihre Ideen dar. Dabei fokussierten sie die Ausführungen auf die Aspekte Projektgegenstand, Projektumsetzung, Projektplanung sowie die zugrundeliegenden Quellen.

Anschließend folgte ein dreißigminütiges Reflexionsgespräch, eingeleitet durch eine dreiminütige Darlegung des Gruppenarbeits- und Lernprozesses.  Die zuvor eingereichten Einzelbetrachtungen dienten den Gutachterinnen und Gutachtern zur Vorbereitung und der (anonymen) Bezugnahme während der Gespräche.

Ergebnisbeispiele

Die unterschiedlichen Betrachtungs- und Verfahrensweisen der beteiligten Fachbereiche spiegeln sich in der Vielfalt der entwickelten Projektideen wider. Im Folgenden können Sie sich über einige ausgewählte Ideen informieren.

Gruppe 1 befasste sich mit den zahlreichen Einsatzmöglichkeiten eines Exoskellets in verschiedenen aktuellen und zukünftigen Arbeitsbereichen.

Ausgehend von der Feststellung, dass die Automatisierung und Neustrukturierung der Arbeitswelt bislang nicht ausreichend in Lehrplänen und Unterricht thematisiert wird, entwickelte die englischsprachige Gruppe 4 unter dem Titel „Teaching for the Future“ Ansätze für ein interdisziplinäres Lehrkonzept.

Unanbhängig voneinander griffen die Gruppen 10 und 15 das Thema zukünftiger Pflege auf und identifizieren den Aspekt des steigenden Fachkräftemangels als wesentliches Problem. Beide erarbeiteten IT-gestützte Lösungsvorschläge. Während Gruppe 10 eine Software namens „Easy Care“ entwickelte, erörterte Gruppe 15 die Einsatzmöglichkeiten von Robotern in verschiedenen Bereichen der Pflege.

Wie können landwirtschaftliche Betriebe weiterentwickelt und durch den Einsatz autonomer Landmaschinen konkurrenzfähig werden? Diesem Fragekomplex widmete sich die Gruppe 23 und konzipierte unter dem Namen „Havestmatic“ ein entsprechendes Beratungsangebot.

Wie könnte das Büro der Zukunft ausehen? Diese Frage griff die Gruppe 25 auf und entwickelte ein Konzept für die Schaffung nachhaltiger Büroarbeitsplätze.

Bei diesen und anderen Konzepten ist eine starke Fokussierung auf technisch-strukturelle Aspekte und Fragen der Wirtschaftlichkeit erkennbar. Gesellschaftliche, rechtliche, soziale oder ethische Aspekte waren zumeist nur Randthemen. Diese Schwerpunktsetzung, mitunter bedingt durch die hohe Zahl an Studierenden aus Ingenieur- und Naturwissenschaften, war ein wesentlicher Kritikpunkt seitens der Gutachterteams in den Abschlussgesprächen. Auch von zahlreichen Studierenden wurde diese Fokussierung in ihren Feedbacks kritisch hinterfragt. Die Auseinandersetzung mit den gewählten Themen machte deutlich, dass ihre ganzheitliche Betrachtung einer interdisziplinären Heransgehensweise bedarf.

Ausblick

Zukünftig wird das interdisziplinäre Projektformat unter dem neuen Namen Hochschulweite Interdisziplinäre Projektwoche (HIP) firmieren. Dies hebt den Kern des Formates deutlicher hervor und ist einprägsamer.

Februar 2018

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