INTECRAL: Unterstützung bei der ländlichen Entwicklung im Bundesstaat Rio de Janeiro
Vom 4. bis 10 August 2013 findet am Institut für Technologie und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen (ITT) der Fachhochschule Köln das erste Koordinationstreffen des Verbundprojekts „INTECRAL – Integrierte Ökotechnologien und –dienstleistungen für eine nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro“ statt.
Start des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit über 3 Mio. Euro geförderten Projekts war der 1. August. Beteiligt sind insgesamt 20 deutsche und brasilianische Forschungseinrichtungen und kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Neben Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Projektpartner wird auch eine Delegation der brasilianischen Counterparts zu Gast sein, um die gemeinsamen Projektaktivitäten zu planen. Geleitet wird diese fünfköpfige Delegation vom Landwirtschaftsminister des Bundstaates Rio de Janeiro, Christino Áureo da Silva.
INTECRAL: Ausgerichtet an den Bedürfnissen vor Ort
Das Kooperationsprojekt INTECRAL ist eng verbunden mit einem großen, mit 61,4 Mio. Euro von der Weltbank geförderten Entwicklungsprojekt für den ländlichen Raum von Rio de Janeiro „Projekt Rio Rural“ (PRR). Das vom Staatministerium für Landwirtschaft koordinierte PRR hat angezeigt, in welchen Bereichen von Forschung und Technologie noch weitere Unterstützung benötigt wird. Diese Bedarfe waren die Grundlage bei der Entwicklung des Forschungsprojekts INTECRAL.
Ziele und Inhalte
Drei übergeordneten Ziele werden dabei verfolgt: die Wettbewerbsfähigkeit des ländlichen Raums – konkret der Kleinbauern und der ländlichen Verwaltung – zu steigern, Umwelt und Klima zu schützen und deutsche Umwelttechnologien an die Erfordernisse vor Ort anzupassen.
Die Bandbreite der Projektthemenreicht von innovativen Landnutzungsmethoden und Rekultivierungsstrategien über Wassermonitoring und Abwasserbehandlung zum Kohlenstoffmarkt und Bezahlung für Ökosystemdienstleistungen.
Was sich in der Aufzählung von Schlagworten noch abstrakt anhört, findet in der Umsetzung im Projekt sehr konkrete Anwendungen. Zum Beispiel: Die Kleinbauern der Region sollen mit ökologischen Technologien für die Zuckerrohrernte unterstützt werden, mit der sie nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch wirtschaftlicher ernten können. Oder: Es wird wissenschaftlich untersucht, wie Anreize für ein umweltfreundliches Verhalten gesetzt werden können - etwa indem Ökosystemdienstleitungen bezahlt werden.
Bewährte Zusammenarbeit
Das deutsche Forschungskonsortium des Projekts setzt sich aus der Fachhochschule Köln, der Universität Leipzig und der Universität Jena zusammen. Eine Kooperation, die sich schon in vorangegangenen und derzeit noch laufenden Projekten „Biodiversity in integrated land use management for economic and natural system stability in the Mata Atlantica of Rio de Janeiro“ (BLUMEN, 2002-2006) und „Climate change, landscape dynamics, land use, and natural resources in the Atlantic Forest of Rio de Janeiro“ (DINARIO, seit 2009) bewährt hat.
Februar 2014