Innovation Award in Silber für neuartiges Bodenbearbeitungsgerät „GrindStar“

Um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft zu reduzieren und den Ackerbau an den Klimawandel anzupassen, entwickelt das Institut für Bau- und Landmaschinentechnik gemeinsam mit einem Ingenieurbüro und einem Gerätehersteller im Forschungsprojekt Grinder ein neuartiges Verfahren zur ultraflachen Bodenbearbeitung, das in umfangreichen Feldversuchen getestet wird.

Das daraus hervorgegangene Produkt „GrindStar“ ist jetzt mit dem Innovation Award in Silber der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) ausgezeichnet worden.

„Mit dem von uns entwickelten System werden Ernterückstände wie Getreide-, Raps- und Maisstoppeln geschnitten, zerkleinert und flach in den Boden eingearbeitet, so dass sie leicht verrotten und den Boden vor Verdunstung und Erosion schützen. Dass dieser Ansatz mit dem DLG Innovation Award – einer der weltweit wichtigsten Auszeichnungen der Branche – bedacht worden ist, ist eine große Ehre. Die Verleihung bestätigt uns in unserem Vorgehen und motiviert uns für künftige Vorhaben“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Kath-Petersen, der das Projekt zusammen mit Prof. Dr. Till Meinel an der TH Köln geleitet hat.

Ziel der Forschungen ist es, durch eine effiziente Bodenbearbeitung das Verrotten des Pflanzenmaterials zu fördern und möglichst viele Samen zum Keimen anzuregen ohne die wichtige Mulchauflage zu zerstören. In weiteren Arbeitsgängen werden die gekeimten Pflanzen so bearbeitet, dass sie für die Folgekultur keine Konkurrenz mehr darstellen. Zudem sinkt das Risiko für Infektionskrankheiten und Schädlingsbefall, wodurch weniger Pflanzenschutzmittel verwendet werden müssen. Als großer Vorteil haben sich zudem die geringen Verfahrenskosten und die hohe Flächenleistung des leichtzügigen Gerätes herausgestellt.

Über das Projekt

Das Forschungsprojekt „Entwicklung eines innovativen Bodenbearbeitungs-Gerätesystems zur energiesparenden Strohkonditionierung und ultraflachen Bodenbearbeitung“ (Grinder) wird noch bis Ende August 2024 gemeinsam mit der seed2soil GmbH & Co. KG sowie der Saphir Maschinenbau GmbH umgesetzt und von der Landwirtschaftlichen Rentenbank finanziert. Die Firma Saphir hat das Gerät nun unter Berücksichtigung der Projektergebnisse unter dem Namen „GrindStar“ auf den Markt gebracht.

November 2023

Ein Beitrag von

Christian Sander

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