Prof. Dr. Annette Blöcher

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Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

Prof. Ragna Seidler-de Alwis

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Informations- und Kommunikationswissenschaften

Prof. Dr. Kai Thürbach

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Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

In 12 Monaten von 20 auf 100: Organisationsdesign für Scale-Ups

Ringvorlesung4 WS2324 (Bild: StartUpLab@TH Köln)

In der vierten interdisziplinären Ringvorlesung Entrepreneurship & Innovation in diesem Wintersemester hat Laura Slade, ehemalig Managing Partner von Social Match, einen spannenden Einblick in die Herausforderungen der Skalierungen von Unternehmen gegeben. Sie erzählte, wie das Unternehmen durch agile Methoden in 12 Monaten von 20 auf 100 Mitarbeitende gewachsen ist.

Viele sind mit den starren Prozessen und Abläufen in großen Unternehmen vertraut. Ein aufschlussreiches Selbstexperiment hat uns diese Strukturen hautnah erleben lassen. Dieses Experiment veranschaulichte eindrucksvoll, wie essenziell eine klare, gemeinsame Richtung in Unternehmen ist und was passieren kann, wenn es keine gemeinsame Richtung gibt.

Es ist faszinierend zu beobachten, wie durch die Anwendung agiler Methoden Produktivitätsgewinne erzielt werden können. Diese Methoden basieren auf der Annahme, dass jeder Mitarbeiter potenziell jede Aufgabe übernehmen kann, was zu einer flacheren Hierarchiestruktur führt. Solche Ansätze fördern Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und schnelle Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen, wodurch die Effizienz und Innovationskraft von Teams gesteigert wird.

Das Sprichwort 'Zu viele Köche verderben den Brei' trifft auch auf die Dynamik von Teams in Unternehmen zu. Ab einer gewissen Größe beginnt paradoxerweise die Gesamtproduktivität eines Teams zu sinken, selbst wenn die Anzahl der Teammitglieder weiter ansteigt. Dieses Phänomen wird oft als "Ringelmann-Effekt" bezeichnet und unterstreicht die Bedeutung von gut strukturierten Teams und klar definierten Rollen. Dabei durchläuft ein Unternehmen verschiedene Phasen, die sich durch die Mitarbeiterzahl definieren. In jeder Phase gibt es Krisen und Erfolgsmodelle. Zum Beispiel stellt sich bei einer Mitarbeiterzahl von 36 bis 50 das Problem des Kontrollverlustes dar, welches jedoch durch gutes Delegieren der Aufgaben gelöst werden kann.

Frau Slade gab einen umfassenden und faszinierenden Einblick in das Skalieren von Unternehmen. Sie betonte, dass agiles Management nicht nur eine Methode, sondern eine Denkweise ist, die Flexibilität, kontinuierliches Feedback und die Fähigkeit zur Anpassung an sich verändernde Umstände in den Vordergrund stellt. Durch ihre Erklärungen wurde deutlich, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Balance zwischen Struktur und Flexibilität liegt und dass die Einbindung aller Teammitglieder in Entscheidungsprozesse zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und besseren Ergebnissen führt.

Insgesamt zeigt dieses Experiment und der Vortrag von Frau Slade, wie wichtig es ist, in einem sich ständig wandelnden Geschäftsumfeld anpassungsfähig zu bleiben, während gleichzeitig klare Ziele und Strukturen beibehalten werden.

Organisiert wird die interdisziplinäre Ringvorlesung von Prof. Dr. Annette Blöcher, Prof. Ragna Seidler-de Alwis und Prof. Dr. Kai Thürbach mit Unterstützung des StartUpLab@TH Köln.

Januar 2024

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