HIP im SoSe 2018 - Arbeitswelten der Zukunft
Unter dem neuen Namen "Hochschulweite Interdisziplinäre Projektwoche (HIP)" arbeiteten vom 14. bis 18. Mai 2018 mehr als 750 Studierende der TH Köln in 49 Projektgruppen an Ideen und Konzepten für die „Arbeitswelten der Zukunft“. Die inhaltliche Ausrichtung orientierte sich am gleichnamigen Thema des Wissenschaftsjahres 2018.
In der Auftaktveranstaltung betonte die Vizepräsidentin für Lehre und Studium Prof. Dr. Sylvia Heuchemer die Bedeutung und Chancen der interdisziplinären Auseinandersetzung mit dem Thema. Als ein Kernelement des projektorientierten und forschenden Lernens an der TH Köln setzt die HIP einen Impuls für die Sensibilisierung der Studierenden als Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer von morgen für die Herausforderungen zukünftiger Arbeitswelten.
Rahmenbedingungen
Mit über 750 Studierenden erreichte die Zahl der Studierenden einen neuen Höchststand und wird in den kommenden Semestern voraussichtlich weiter ansteigen.
Die im vorangegangenen Wintersemester erfolgreich begonnene Kooperation mit der Hochschulbibliothek wurde ausgebaut. Neben den gut frequentierten Serviceangeboten in Form einer Beratungshotline sowie individueller Rechercheunterstützung engagierte sich die Bibliothek, vertreten durch einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter, erstmals in einem Gutachterteam.
Literaturempfehlungen standen in einem nach den Handlungsfeldern „Kompetenz und Arbeit“, „Technologie und Arbeit“ sowie „Wissenschaft und Arbeit“ unterteilten Handapparat für die HIP-Gruppen zur Verfügung.
Das mit der Kompetenzwerkstatt entwickelte Tutor*innenkonzept hat es ermöglicht, dass die Projektgruppen von 44 qualifizierten Tutor*innen begleitet wurden. Dabei geben die Tutor*innen kein fachliches Feedback, sondern unterstützen ‑ wenn notwendig - den Gruppenfindungs- und Arbeitsprozess und gaben Hilfestellung bei den täglichen Reflexionsgesprächen. Damit die Tutor*innen einen Einblick in andere Reflexionssettings bekommen und ein Feedback zu Ihrer eigenen angeleiteten Reflexion erhalten, ist die Peer-Hospitation in der HIP für die Tutor*innen obligatorisch. Damit bestimmte Aspekte im anschließenden Feedbackgespräch Berücksichtigung finden, wenden die Tutor*innen einen Hospitationsleitfaden an.
Aufgabe
Kernpunkt der Aufgabenstellung an die Studierenden war die Beobachtung, Reflexion und Darstellung des interdisziplinären Arbeitsprozesses. Anhand der Entwicklung einer beispielhaften Projektidee sollten sie ein Verständnis für die Interaktion in heterogenen Teams sowie für Methoden und Perspektiven anderer Disziplinen entwickeln. Die Studierenden reflektierten ihre eigene Rolle und den Gruppenarbeitsprozess innerhalb des interdisziplinären Projektteams und hielten dies innerhalb einer Einzelreflexion schriftlich fest.
Sowohl die Projektidee als auch die Reflexionsergebnisse flossen in zwei Prüfungsleitungen am Ende der Woche ein. In einer zehnminütigen Präsentation, deren Format weitgehend frei gestaltet werden konnte, legten die Gruppen einem Gutachterteam ihre Ideen dar. Dabei fokussierten sie die Ausführungen auf die Aspekte Projektgegenstand, Projektumsetzung, Projektplanung sowie die zugrundeliegenden Quellen.
Anschließend folgte ein dreißigminütiges Reflexionsgespräch, eingeleitet durch eine dreiminütige Darlegung des Gruppenarbeits- und Lernprozesses. Die zuvor eingereichten Einzelbetrachtungen dienten den Gutachterinnen und Gutachtern zur Vorbereitung und der (anonymen) Bezugnahme während der Gespräche.
Ergebnisbeispiele
Die teils komplexen Projektideen stellten die Studentinnen und Studenten vor die Herausforderung, die Relevanz ihrer eigenen Disziplin im Kontext der anderen beteiligten Disziplinen betrachten zu müssen. Diese unterschiedlichen Betrachtungs- und Verfahrensweisen der beteiligten Fachbereiche spiegeln sich in der Vielfalt der entwickelten Projektideen wider.
Neben Themen wie Digitalisierung in der Pflege oder (urbane) Mobilität der Zukunft, welche auch bereits bei der HIP im WS 2017/18 in verschiedenen Entwürfen aufgegriffen worden waren, widmeten sich die Gruppen diesmal beispielsweise der digital unterstützten Abfalltrennung für Hausmüll. Unter dem Namen „Smart Bin“ entwarf eine Projektgruppe ein auf Scannern basierendes System, welches den eingeworfenen Abfall automatisch sortiert und menschliche Fehlzuordnung weitgehend ausschließen soll. Auf diese Weise sollen Wirkungsgrad und Nachhaltigkeit der Abfalltrennung und Wertstoffrückgewinnung gesteigert werden. Konkret auf das Rahmenthema bezog sich der Entwurf „smart Co“, dessen Name sich aus Smart Office und Co-Working zusammensetzt. Orientiert an der Leitfrage wie das Arbeitsumfeld der Zukunft gestaltet werden kann, kombiniert er wesentliche Strukturmerkmale beider Themenfelder zu einem neuartigen Arbeitsplatzkonzept.
Eine wesentliche Erkenntnis der vorangegangenen Interdisziplinären Projektwoche im Wintersemester 2017/18 war es, dass es bei der Konzeption neuer Arbeitsumgebungen eine starke Fokussierung auf technisch-strukturelle Aspekte und Fragen der Wirtschaftlichkeit gab, während soziale, rechtliche und ethische Implikationen weitgehend vernachlässigt wurden. Diese Tendenz war auch in zahlreichen Projektideen der aktuellen HIP erkennbar und wurde in den Gesprächen der Gutachterteams mit den Projektgruppen wiederholt thematisiert. Die multiperspektivische Auseinandersetzung mit den gewählten Themen sollte ein Bewusstsein dafür wecken, dass ihre ganzheitliche Betrachtung einer interdisziplinären Herangehensweise bedarf.
Ausblick
Weiterführende Links
Die nächste HIP an der TH Köln im Wintersemester 2018/19 wird vom 19. bis 23. November 2018 stattfinden.
Juli 2018