Grenzbearbeitung - ein produktiver Modus der Kritik im Kontext Sozialer Arbeit?
Gastvortrag, 25. Juni 2014
Vor dem Hintergrund seiner machtanalytischen Überlegungen zur Bestimmung Sozialer Arbeit entwirft Fabian Kessl die Figur einer Sozialen Arbeit als Grenzbearbeitung und skizziert damit eine kritische Haltung in Forschung, Fachpolitik und fachlicher Praxis, die die gesellschaftlichen Grenzen und Begrenzungen fokussiert, auf die Soziale Arbeit bezogen ist, und die sie permanent selbst (re)produziert.
Auf einen Blick
Grenzbearbeitung - ein produktiver Modus der Kritik im Kontext Sozialer Arbeit?
GastvortragWann?
- 25. Juni 2014
- ab 17.30 Uhr
Wo?
Campus Südstadt, Ubierring 48, Raum 201
ReferentIn
Prof. Dr. Fabian Kessl (Universität Duisburg-Essen)
Vor dem Hintergrund seiner machtanalytischen Überlegungen zur Bestimmung Sozialer Arbeit (Gouvernementalität Sozialer Arbeit) entwirft Fabian Kessl in seinem Vortrag die Figur einer Sozialen Arbeit als Grenzbearbeitung. Damit wird eine Haltung der Kritik in Forschung, Fachpolitik und fachlicher Praxis skizziert, die die gesellschaftlichen Grenzen und Begrenzungen fokussiert, auf die Soziale Arbeit bezogen ist, und die sie permanent selbst (re)produziert. Eine Soziale Arbeit als Grenzbearbeitung zu denken, ermöglicht, so die These des Vortrags, eine herrschaftskritische Perspektive, indem die bestehenden Grenzen als Begrenzungen der Handlungsoptionen von (potenziellen) Nutzer*innen und Adressaten*innen, aber auch als Begrenzungen des Tuns von Fachkräften verstanden werden. An empirischen Beispielen wird im Vortrag die Produktivität des Modus der Grenzbearbeitung verdeutlicht.
Fabian Kessl ist Professor für Theorie und Methoden der Sozialen Arbeit an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen und dort Direktor des Instituts für Soziale Arbeit und Sozialpolitik. Seit 2014 ist Fabian Kessl Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE), davor war er Sprecher der Sektion Sozialpädagogik der DGfE.
Studierende, Lehrende und Forschende an der Fakultät, sowie alle Interessierten sind herzlich eingeladen!