Forschungstag | Vernetzt Forschen. Neue Methodenhorizonte der Architektur | 29.11.2024

Forschungstag, 29. November 2024

Teaserbild (Bild: © TH Köln)

Der Forschungstag diskutiert, inwieweit umfassende Vernetzung mit unterschiedlichen „Intelligenzen“ dies- und jenseits der Architekturdisziplin als zentrale methodische Weiterentwicklung architektonischer Forschung gesehen werden kann. Es geht um Interdisziplinarität, Partizipation mit nicht-akademischen Personen und Einbindung von Künstlicher Intelligenz.

Auf einen Blick

VERNETZT FORSCHEN

Forschungstag

Wann?

  • 29. November 2024
  • 09.55 Uhr bis 16.30 Uhr
  • in meinen Kalender übertragen

Wo?

Karl-Schüssler Saal
Technische Hochschule
Betzdorfer Str. 2, 50679 Köln

Veranstaltungsreihe

Forschungstag

ReferentIn

Prof. Rüdiger Karzel, Prof. Marco Hemmerling und Prof. Dr. Daniel Lohmann
Max Salzberger, Aldina Xhelaj, Dr. Susanne Hofmann (Berlin), Sarah Jarosch, Prof. Simon Maris, Prof. Dr. Nadine Zinser-Junghanns

Veranstalter

TH Köln, Organisation: Dr. Alexander van Wickeren, wissenschaftlicher Koordinator Forschung


Der Forschungstag fragt, inwieweit in der Öffnung für neue natürliche / analoge und künstliche / digitale Intelligenzen ein besonderes Innovationspotential für die Architektur liegt. Das integrative Konzept des Forschungstags bietet damit eine Möglichkeit, ältere Debatten über die Interdisziplinarität der Architekturforschung mit neueren Methodendebatten zur Teilhabe breiterer Öffentlichkeiten sowie zum Einbezug von Künstlicher Intelligenz – der aufgrund ihrer Dynamik und Autonomie durchaus ein Akteursstatus zugeschrieben werden kann – zu einer Methode vernetzten Forschens zu kombinieren, die jene nach Schwerpunkt und Thema verschieden gelagert ist. Die Zusammenarbeit mit beiden genannten Arten von externer kognitiver Kapazität erfordert von den Architekt*innen gleichzeitig eine Positionierung und Überprüfung der eigenen Position als Raum- und Kulturschaffende.

Der Forschungstag gliedert sich dabei in drei Panels auf, die jeweils für eine besondere methodische Einbindung einer der genannten Intelligenzen plädieren, ohne wiederum die anderen aus dem Blick zu verlieren. Der Forschungstag bietet eine Gelegenheit, aktuelle und abgeschlossene Forschungsprojekte unter Rücksicht auf das Thema zu präsentieren, möchte aber gleichzeitig eine Plattform darstellen, in dem auch die bisherigen Leerstellen der Forschung benannt und mögliche methodische Innovationsaspekte explorativ dargestellt und diskutiert werden.

Organisation: Dr. Alexander van Wickeren, wissenschaftlicher Koordinator Forschung

PROGRAMM

09:55-10:00 Uhr | Willkommenswort
Prof. Rüdiger Karzel

10:00-10:15 Uhr  / Einleitung
Prof. Marco Hemmerling und Prof. Dr. Daniel Lohmann


Panel I: Interdisziplinäre Intelligenz

10:15-11:00 Uhr
Networked Architectural Research: Interdisciplinary methods for the architecture of flooding riverside developments
Aldina Xhelaj, MA (Köln/Tirana)
Rethinking flooding riverside development with amphibious architecture, landscape and sustainable strategies requires an interdisciplinary approach, which becomes the crucial research methodology to explore this topic. The contribution will investigate how this approach can collaborate with non-academic people participation and AI to create more innovative and effective solutions.

11:00-11:30 Uhr
swell:Link – Untersuchungen zur Nutzung der Quelleigenschaften von Holz zum Fügen von Holzelementen unter Anwendung digitaler Technologien
Max Salzberger, MA (Köln)
Inspiriert von traditionellen Holzbautechniken erforscht Max das Potential der Materialeigenschaften von Holz als aktiver Mechanismus zur Fügung von Holzelementen. Ausgehend von Materialexperimenten zum Quellverhalten von verdichtetem Buchenholz werden, auf handwerklichen Verbindungen basierend, innovative Anwendungsfälle sowie Verbindungselemente entwickelt.

Dieses Forschungsprojekt zeichnet sich durch seine Zusammenarbeit zwischen Handwerk, Architektur, Tragwerkslehre und Materialforschung aus. Durch die Einbindung von Praxispartnern wird der Wissens- und Technologietransfer von Handwerk zur Architektur bestärkt und weiterentwickelt, um die experimentellen Erkenntnisse direkt auf ihre Anwendbarkeit im Bauwesen hin zu prüfen. Die transdisziplinäre Herangehensweise und Forschungsmethodik fördert die Integration verschiedener Fachperspektiven und ermöglicht so eine ganzheitliche Entwicklung neuer Lösungsansätze für den Holzbau.

11:30-12:00 Uhr | Kaffeepause


Panel II: Partizipative Intelligenz

12:00-13:00 Uhr
Partizipative Architektur und KI: Neue Horizonte der Baupiloten
Dr. Susanne Hofmann (Berlin)
Die Baupiloten präsentieren ihren Ansatz der partizipativen Architektur, der die Wünsche und Bedürfnisse der zukünftigen Nutzer*innen in den Mittelpunkt stellt. Durch die Integration von Künstlicher Intelligenz in den Entwurfsprozess werden Nutzerideen interpretiert und weiterentwickelt, um qualitativ hochwertige und kosteneffiziente architektonische Lösungen zu entwickeln. Der Vortrag diskutiert die Potenziale dieser innovativen Herangehensweise.

13:00-13:30 Uhr
Dialog statt Monolog
Sarah Jarosch, MA (Köln)
Der Beitrag betont die Bedeutung partizipativer Intelligenz in jener Architektur, in der kollektive Entscheidungsfindung im Vordergrund steht. Partizipative Prozesse fördern den Austausch zwischen Planer*innen und Nutzer*innen, erlaubt vielseitige Perspektiven zu integrieren und gemeinschaftlich nachhaltige, funktionale und nutzerzentrierte Räume zu schaffen.

13:30-14:30 Uhr
Mittagessen


III. Künstliche Intelligenz

14:30-15:30
Modelle, Wissen und Intelligenzen in architektonischer Forschung
Prof. Simon Maris (Trier)
Die Landschaft der Architekturforschung verändert sich, auch durch Künstliche Intelligenz. Aber mit welchen Konsequenzen? Gelernte Muster und Funktionen – eine enorme Kompression kultureller Zusammenhänge und die Verknüpfung komplexer Informationen – werfen in Forschung und Praxis neue Fragen auf. Aktuell geht der Trend von singulären KI-Modellen zu vernetzten Systemen mit mehreren eigenständig agierenden Komponenten. Können diese Systeme tatsächlich neue Perspektiven auf altbekannte Probleme wie Nachhaltigkeit bieten, oder fügen sie nur weitere Komplexität hinzu? Eine kritische Betrachtung der Möglichkeiten und Grenzen von KI in der architektonischen Wissensproduktion.

15:30-16:00 Uhr
Hybride Ästhetik und fragmentale Realitäten
Prof. Dr. Nadine Zinser-Junghanns (Köln)
Die Nutzung von KI-Tools, insbesondere GANs (Generative Adversarial Networks), führt zu einer neuen hybriden Ästhetik, die durch die Verschmelzung fragmentaler Realitäten entsteht. Doch kann KI die menschliche Kreativität in Architektur und Design wirklich herausfordern, indem sie Sinnhaftigkeit schafft, oder bleibt die tiefere Bedeutung immer eine Domäne des menschlichen Geistes? Der Beitrag möchte Orientierung in dieser Frage bieten.

16:00-16:30
Abschlussdiskussion


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