Working towards a sustainable past - Forschung des CICS auf der ICOM-CC Conference in Valencia
Absolvent*innen und Mitarbeiter*innen präsentierten kunsttechnologische und konservierungswissenschaftliche Forschungsergebnisse auf dem weltweit größten internationalen Kongress für Restaurator*innen, der ICOM-CC Triennial Conference in Valencia.
Das Conservation Committee im International Council of Museums ist mit über 4.000 Mitgliedern aus 86 Ländern das größte internationale Forum für Conservation Professionals. Im Abstand von drei Jahren veranstaltet dieser Ausschuss einen Kongress, den in diesem Jahr etwa 900 Teilnehmer*innen in Valencia besuchten.
Dr. Doris Oltrogge und Prof. Dr. Andrea Pataki-Hundt fungierten in den zurückliegenden drei Jahren in den Working Groups Art Technological Source Reserach (D. Oltrogge) und Graphic Documents als Working Group Coordinator. Sie bündeln die Forschungsfragen und –interessen der internationalen Working Group Members und bereiteten die Sessions und die Preprints vor. Für Doris Oltrogge war es turnusgemäß die letzte von zwei Amtszeiten (2017 – 2023). Andrea Pataki ist während des Meetings 2023 für eine weitere dreijährige Amtszeit gewählt worden und wird den kommenden ICOM-CC Kongress im Jahr 2026 in Oslo, Norwegen, mitgestalten. Marlen Börngen fungierte als Assistant Coordinator (2020-2023) in der Working Goup Graphic Documents.
Das CICS war unter den zahlreichen Beiträgen mit einem Vortrag und zwei Postern in den Working Groups Modern Materials and Contemporary Art, Paintings und Art Technological Source Research vertreten:
Rabea Blasczyk und Nelly Paletta präsentierten ausgewählte Ergebnisse ihrer MA-Thesis The blue wall reliefs by Yves Klein in the Gelsenkirchen Music Theater (1957–1959). Examination of materials and creative process, die in Kooperation mit dem Kunstmuseum Gelsenkirchen entstand und von Prof. Dr. Gunnar Heydenreich betreut wurde. Die Ergebnisse dieser Studie erweitern die Kenntnis der Werkgenese und der von Yves Klein verwendeten ultramarinblauen Farbe, die wenig später als IKB (International Klein Blue) bekannt wurde sowie dem sogenannten Gelsenkirchener Blau.
Petra Demuth und Andreas Hoppmann präsentierten ein Poster mit dem Titel: The “Ehrenfelder Klammer”: A non-destructive fixing for backing boards on the wooden stretchers of paintings without decorative frames. Die „Ehrenfelder Klammer“ ermöglicht eine zerstörungsfreie Montage von starren Rückseitenschutzplatten ohne Löcher in Spannrahmen bohren zu müssen. Die Klammern bestehen aus U-förmig gebogenen Federblechen, die von der Innenseite aus auf die Spannrahmenschenkel aufgesteckt werden. An diese Klammern werden die Rückseitenschutzplatten angeschraubt oder angebunden. Das Plattenmaterial hält die Klammern auf diese Weise in Position. Heute existieren bereits diverse Modifikationen der von Andreas Hoppmann 2018 erdachten originalen „Ehrenfelder Klammer”.
Mit einem weiteren Poster stellten Ester Ferreira, Gunnar Heydenreich, Inken Holubec (RED), Wibke Neugebauer (ABK Stuttgart), Rika Pause, Vanessa Schwaderlapp, Klaas Jan van den Berg (UVA, RCE Amersfoort) das Consortium for the Research of Artists’ Materials Archives (CAMA) der internationalen Forschungsgemeinschaft vor. Das Netzwerk fokussiert auf die Erschließung und Erforschung der der Archive von Künstlerfarbenproduzenten und will die Grundlage für die multiperspektivische Erforschung der Geschichte der europäischen Künstlerfarbenherstellung legen.
Link: https://icom-cc2023.org/the-conference/
Oktober 2023