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Monika Probst
Campus Gummersbach

Ferchau-Förderpreis für Semesterbesten verliehen

Marcel Fischer, Filipp Rosentahl und Ehsan Attar sind als beste Absolventen am Campus Gummersbach ausgezeichnet worden. Insgesamt 258 Studierende machten zum SoSe '24 ihren Abschluss. Herzlichen Glückwunsch!

Auf der Abschlussfeier für die Absolventinnen und Absolventen am Campus Gummersbach wurden die Semesterbesten des Sommersemesters 2024 mit dem Förderpreis der Ferchau GmbH ausgezeichnet. Im Namen des Gummersbacher Engineering- und IT-Dienstleisters überreichte Account-Managerin Dinah Lotte die Preise im Gesamtwert von 3.000 €.

Preisträger*in Masterstudiengänge
Als bester Absolvent in den Masterstudiengängen erhielt Ehsan Attar einer Gesamtnote von 1,08 die Auszeichnung und ein Preisgeld in Höhe von 1.000,- Euro. In seiner Abschlussarbeit im Studiengang Digital Science hat sich Attar mit den Auswirkungen der digitalen Transformation auf unsere Arbeitswelt beschäftigt: „Die Schattenseiten der digitalen Transformation: Empirische Evidenz für Digitalisierungsbedenken im Arbeitskontext und deren Konsequenzen“ lautet der Titel seiner Masterthesis. In ihr griff der 29-jährige Kölner das Konstrukt der Digitalisierungsbedenken auf, das u. a. von Prof. Dr. Dr. Carolin Palmer entwickelt wurde, die am Campus Gummersbach eine Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie innehatte und als Erstgutachterin die Arbeit betreut hat. Dieses Konstrukt greift Vorbehalte gegenüber der Digitalisierung auf. Ehsan Attars untersuchte in einer empirischen Studie mittels quantitativer Datenerhebung von 183 Arbeitnehmer*innen aller Altersgruppen, welche Verhaltensweisen Digitalisierungsbedenken beeinflussen und welche Folgen diese im Arbeitskontext mit sich bringen. Dabei prüfte er auch, ob soziodemografische Einflussfaktoren und das Persönlichkeitsmerkmal Neurotizismus Risikofaktoren für Digitalisierungsbedenken darstellen. Neurotizismus ist ein Persönlichkeitsmerkmal in der Psychologie, eine emotionale Labilität bei Menschen, die sich in Reizbarkeit, Stress, Unzufriedenheit, Nervosität oder Traurigkeit äußert.

„Die Ergebnisse zeigen, dass Alter, Geschlecht und Neurotizismus keinen signifikanten Einfluss auf Digitalisierungsbedenken aufweisen“, so Attar. „Allerdings korrelieren Digitalisierungsbedenken signifikant mit einer erhöhten Ablehnungsreaktion, einer geringeren Bereitschaft zur Weiterbildung und einer erhöhten Bereitschaft, den Job zu wechseln.“ Zwischen wahrgenommener Arbeitsbelastung und Digitalisierungsbedenken gäbe es hingegen keinen signifikanten Zusammenhang. Der Absolvent empfiehlt, die Bedenken von Arbeitnehmer*innen aufzugreifen, sie für Veränderungen zu sensibilisieren und die Teilnahme an Weiterbildungen zur Erhöhung digitale Kompetenzen verpflichtend zu machen.“

Neben Prof. Dr. Dr. Carolin Palmer wurde die Arbeit betreut von Prof. Dr. Siegfried Stumpf.

Preisträger*in Ingenieurwissenschaftliche Studiengänge
In den ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen wurde Filipp Manuel Rosenthal mit der Abschlussnote 1,38 als bester Absolvent ausgezeichnet. In seiner Bachelorthesis untersuchte der Maschinenbauingenieur den „Einflusses der Geometrie der Schwellerverkleidung und des Radlaufs auf die Fahrzeugaerodynamik am rotierenden Hinterrad“, so der Titel. Neben dem rotierenden Hinterrad nahm der 23-jährige Gummersbacher noch weiterer peripherer Bauteile eines Pkws in den Blick. Dazu passte er die Geometrie eines Referenzfahrzeugs mit der CAD-Software CATIA V5 an und führte anschließend Strömungssimulationen in Ansys CFX durch, um verschiedene Konfigurationen miteinander zu vergleichen.

Im Mittelpunkt stand dabei, wie die Geometrie des Hinterrads die Gesamtaerodynamik des Fahrzeugs beeinflusst, insbesondere in Bezug auf strömungsinduzierte Widerstandskräfte. Diese Komponenten, die eine große Bedeutung für die Aerodynamik haben, werden im Vergleich zu anderen Systemen wie dem Spoiler seltener untersucht und verfügen derzeit über keine aktive Anpassungsmöglichkeit. „Mein Ziel war es, eine theoretische Grundlage für die Entwicklung eines aktiven Aerodynamiksystems an der Fahrzeugseite zu schaffen.“  Mission erfolgreich ausgeführt.

Betreut wurde die Arbeit durch Prof. Dr. Dennis Anders (TH Köln) und Dipl. Ing- Jörn-Uwe Krüger (Montaplast GmbH). Der Preis ist dotiert mit 1.000 Euro.

Preisträger*in Informatikstudiengänge
In der Lehreinheit Informatik erhielt Marcel Fischer mit einer Gesamtnote von 1,33 den Förderpreis und ein Preisgeld von 1.000,- Euro. Der Absolvent im Bachelorstudiengang IT-Management aus Lohmar hat seine Abschlussarbeit für den WDR durchgeführt, wo er mittlerweile als IT- und Medientechniker arbeitet.  Als im November 2023 ein US-amerikanische Chiphersteller Broadcom den Marktführer im Bereich Server-Virtualisierung VMware übernahm und dessen Produkt- und Lizenzmodell stark veränderte, sorgte das in der IT-Branche weltweit für Unruhe, da die Kosten für Unternehmen sprunghaft anstiegen und seit dem beliebte Produkte nur noch in den großen Produktpaketen vorhanden sind. Das gilt auch für den WDR. Daher untersuchte der 25-jährige Informatiker aus Lohmar, ob die Server-Virtualisierungslösungen Proxmox VE und Oracle Linux Virtualization Manager (Oracle LVM) die bisher beim WDR eingesetzten VMware-Produkte vSphere und vCenter ersetzen können. Dabei wurden die Funktionen, Use-Cases und Infrastrukturkomponenten der beiden Alternativen mit den VMware-Produkten verglichen. Fehlende Funktionalitäten und deren Einfluss auf die Betriebsprozesse wurden bewertet. Dennoch lautete Marcel Fischers Empfehlung, dass ein Wechsel sich lohne, da Oracle LVM die aktuellen Funktionen und Anwendungsfälle unterstützt und wirtschaftlich vorteilhaft sei, da es innerhalb der nächsten Jahre die Betriebskosten deutlich reduzieren könne, ohne funktionale Einschränkungen. Lediglich für einige Anwendungen müssten aufgrund von Herstellervorgaben weiterhin auf VMware betrieben werden, da sonst kein Support gewährleistet sei. Diese Einschränkung sollen nun in einem weiterführenden Projekt genauer untersucht werden.

„Die Absolventenfeier der TH Köln am Campus Gummersbach war ein besonderes Ereignis, bei dem FERCHAU Förderpreise an die drei besten Absolvent:innen überreichte. Die persönliche Übergabe der Zeugnisse war ein bewegender Moment, der die harte Arbeit und das Engagement der Studierenden würdigte. Wir bei FERCHAU sind stolz darauf, die herausragenden Leistungen von Absolvent*innen zu unterstützen und deren Karriere zu fördern“, so Dinah Lotte, die im Namen von Ferchau den Preis überreicht hat.

Die Ferchau GmbH ist als Stifterin des Preises dem Campus Gummersbach der TH Köln seit über 20 Jahren verbunden. Neben dem Förderpreis vergibt das Unternehmen Praxissemester und Abschlussarbeiten und ist Kooperationspartnerin für Forschungsprojekte.

Im Sommersemester 2024 haben 258 Studierende ihren Abschluss an der Fakultät für Informatik und Ingenieurwissenschaften gemacht, davon 168 in den Bachelor- und 90 in den Masterstudiengängen.

November 2024

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