Fakultät für Architektur der TH Köln würdigt Masterarbeiten

Eine kulturelle Nutzung der Kölner Ellmühle, ein ehemaliges Klärwerk als Partylocation sowie eine Brücke zum neuen Deutzer Hafen – für diese in ihren Abschlussarbeiten dargelegten Konzepte haben drei Studierende den Masterpreis der Fakultät für Architektur der TH Köln erhalten.

Im Rahmen der Ausstellung „Masterschau“ präsentieren insgesamt 14 Absolventinnen und Absolventen ihre Abschlussarbeiten. Die entwickelten Konzepte stammen aus allen Vertiefungsrichtungen des Masterstudiengangs Architektur: Strategien des Entwerfens und Konstruierens, Corporate Architecture, Projektmanagement und Immobilienökonomie, Denkmalpflege und Planen im Bestand, Energieoptimiertes Bauen sowie Städtebau NRW. Die drei besten Ausarbeitungen wurden von der „Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen“ mit jeweils 1.000 Euro geehrt.

Preisträger 2022

Kay Bucher entwickelte ein Nachnutzungskonzept für die Kölner Ellmühle. Ziel der Masterarbeit ist es, anhand dieses Gebäudes exemplarisch einen verantwortungsvollen Umgang mit Baubestand und eine Alternative zum Rück- oder Neubau aufzuzeigen. Seine Idee: Ein Atelierhaus für Künstlerinnen und Künstler sowie Musikerinnen und Musiker. Dabei plante er auch einen Wohnbereich für diese Personengruppen ein. „Die Arbeit greift die herausfordernden strukturellen Eigenheiten des Bestands an der Kölner Ellmühle geschickt auf, entwickelt diese Strukturen sinnträchtig weiter und implementiert neue Nutzungen wie selbstverständlich. Kraftvolle Interventionen und nachvollziehbare Nutzungskonzepte werden dem eigenwilligen Bestandsensemble gerecht und stärken die vorgefundene Architektur“, bewertet die Jury.

Lasse Wübbenhorst beschäftigte sich mit einer ehemaligen Abwasserreinigungsanlage in Krefeld-Uerdingen von 1910. Er arbeitete dabei nicht nur die Eigenheiten des Bestandes auf, sondern plante für das ehemalige Klärwerk Shared-Desk- und Café-Angebote ein sowie eine 400 Quadratmeter große Halle als Ort für Veranstaltung an Abenden und Wochenenden. Darüber hinaus soll im Rahmen einer Bauphase ein Jugendzentrum Platz finden. Die Jury begründet ihre Entscheidung: „Die Arbeit besticht durch eine tiefgreifende, fundierte Analyse eines qualitätsvollen technischen Bauwerks, das aus dem Blick der Öffentlichkeit fast verschwunden war. Überzeugend wird ein Nutzungskonzept implementiert, dass das Denkmal hervorhebt und gleichzeitig durch den ergänzenden Neubau aus seiner Randlage holt.“

Eike Heidelberg überzeugte mit seinem Entwurf einer Brücke für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Fahrräder zwischen dem Kölner Ubierring und dem neuen Deutzer Hafen. Diese bringt das Potenzial mit sich, den Verkehr auf den bereits vorhandenen Brücken zu entlasten. Sie soll gleichzeitig über eine integrierte Café- und Kiosknutzung sowie zahlreiche Verweilmöglichkeiten und Aussichtspunkte die Qualität der öffentlichen Räume Ubierring und Elisabeth-Treskow-Platz im Rheinauhafen verbessern und die beiden Rheinseiten stärker vernetzen. „Der Entwurf schafft, mit seiner prägnanten Silhouette, einen eigenständigen Beitrag zur Kölner Brückenlandschaft. Dem technischen Bauwerk gelingt es, an den Brückenköpfen und auf der Brücke selbst neue hochwertige Begegnungs- und Aufenthaltsorte entstehen zu lassen und zwei unterschiedliche Quartiere selbstverständlich zu verknüpfen“, so die Jury.

Ausstellung bis zum 7. Oktober 2022

Die Fakultät für Architektur der TH Köln zeichnet zum sechsten Mal die besten Abschlussarbeiten mit einem Masterpreis aus. Alle nominierten Arbeiten sind bis 7. Oktober 2022 im Forum der Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen, Venloer Str. 19, 50672 Köln zu sehen. Zur diesjährigen Jury gehörten: Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin für Lehre und Studium der TH Köln, Prof. Diana Reichle, Architektin, sowie Jürgen Keimer, Journalist und Vorstand des Haus der Architektur Köln.

September 2022


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